Der Umstand, dass du dich an jemanden nicht mehr erinnerst deutet an sich nicht auf Sucht hin.
Ich esse zB oft dreimal täglich und weiss nicht mehr, was ich Freitag vor drei Wochen zu Mittag hatte, und halte mich trotzdem nicht für ess-süchtig.
Wenn du wissen willst, ob du sex-süchtig bist, mach dich schlau, woran man Sucht, insbesondere Sexsucht, erkennt.
Ich könnte was dazu schreiben, aber wenn dir das tatsächlich Kopfzerbrechen bereitet, ist es besser, du besprichst das mit Leuten, die sich damit auskennen, aber nicht alles, was sie in die Finger kriegen, automatisch in diese Ecke stellen, um am Herumtherapieren verdienen zu können.
Ich selbst habe eine recht hohe Libido. Das ist bei mir keine Sucht sondern ein Trieb, der bei mir mit der Pubertät eingesetzt hat. Ich habe seit je her einen höheren Testosteronspiegel. Mir gehts dabei nicht darum, irgendetwas zu kompensieren. Mein Leben war okay bis dieser Trieb dazukam. :mrgreen: Ich mag es, wie sich sexuelle Handlungen anfühlen. Sex entstresst mich zuverlässig. Dass es sich nicht um eine Sucht handelt, mache ich daran fest, dass bei mir nicht gleich der Notstand ausbricht wenn ich mal eine Weile keinen Sex habe. Beim Zigarettenrauchen war das anders. Als ich das aufgab, war anfangs ziemlich schnell ein ziemlich starker Leidensdruck da, und ich musste einiges an Willenskraft aufbieten, um nicht rückfällig zu werden. Eine zeitlang hab ich mich dabei ertappt, dass ich mir lauter argumentative Winkelzüge überlege, warum es gerechtfertigt sei, doch eine zu rauchen. Es hat mein Denken und meine Willensbildung in einer Weise mit Beschlag belegt, die ich selbst als ein ungutes Übermaß empfand. Das wiederum ist ein Aspekt von Sucht.
Wenn die 99 in deinem Nickname deinen Geburtsjahrgang andeutet, dann bist du wohl erwachsen und nicht verpflichtet, deinen Eltern irgendwas zu erzählen. Andererseits müssen die sich auch nicht mehr in allen möglichen Belangen für deine Daseinsbewältigung zuständig fühlen. Kommt ganz auf euer Verhältnis an. Ich denke aber, Eltern sind nicht unbedingt die besten Ansprechpartner wenn es um die Bewältigung der eigenen Sexualität geht. Dafür sehen Eltern ihre eigenen Kinder zu sehr aus einer Elternperspektive, die durch die Phasen der Kindheit des Nachwuchses und nicht durch das Erwachsensein des Nachwuchses geprägt ist.