Hallo,
Ich habe schon sehr viele Beiträge hier in diesem Forum gelesen, aber jetzt ist es bei mal so weit etwas zu posten.
Es folgt eine längere Geschichte; am besten fange ich ganz vorne an.
Ich habe im Sommer 2018 meine heutige Freundin kennengelernt. Ich (m) war damals 19 und sie 17. Wir haben sich auf Anhieb gut verstanden und sind dann auch zusammengekommen. Es war praktisch wie Liebe auf den ersten Blick.
Die Beziehung war immer von Höhen und Tiefen begleitet, wobei in letzter Zeit einfach mehr Tiefen erreicht wurden als Höhen. Am Anfang unserer gemeinsamen Zeit habe ich mit dem Studium begonnen und in einer kleinen Studio-Wohnung an meiner Uni-Stadt gewohnt. Ich war fast täglich bei ihr zu Hause (Elternhaus) und habe mein Studium praktisch vernachlässigt (was sich später als Fehler herausstellte). Nach ca. 3 Monaten hat meine Freundin dann gemeint, dass ich doch zu ihr nach Hause ziehen könnte. Es war mit ihren Eltern abgesprochen und sie haben eingewilligt. Also habe ich einen Nachmieter für die kleine Wohnung gefunden und bin zu ihr. Die Fahrtzeit von ihrem Elternhaus zur Uni beträgt ca. 30 Minuten und ich konnte sie auch jeden Morgen bei Ihrer Schule in derselben Stadt absetzen.
Anfang diesen Jahres habe ich feststellen müssen, dass ich in meinem Studium nicht mehr vorankommen werde. Deshalb habe ich mich entschieden, im laufenden Studienjahr die Studienrichtung zu wechseln. Das war durch den ganzen Corona-Lockdown auf jeden Fall eine riesige Herausforderung für mich und ihr könnt wahrscheinlich schon erahnen, dass auch dieses Studium nicht das Gelbe vom Ei war.
Ich habe mich kurzerhand dazu entschlossen, eine Berufsausbildung zu beginnen. Ich bin dann bei einem internationalen Konzern gelandet, der mir eine richtig Tolle Ausbildung ermöglicht (ein österreichisches Spezialmodell, bei dem man schon ein relativ hohes Gehalt mit einer verkürzten Lehrzeit bekommt). Ich gehe jeden Tag so gerne in diese Firma und glaube auch, dass ich endliche mit 21 Jahren das gefunden habe, was zu mir passt. Dazu kommt noch, dass ich in derselben Stadt arbeite, in der ich auch studiert habe.
Das bringt mich auch zu meinem Dilemma. Die Firma ist von meinem Elternhaus ungefähr eine Stunde entfernt, also bin ich bis vor kurzem jeden Tag vom Haus meiner Freundin aus in die Arbeit gefahren. Auch sie arbeitet seit der Matura (Abitur) in derselben Stadt, ist aber auf den öffentlichen Verkehr angewiesen, da sie noch keinen eigenen PKW und andere Dienstzeiten als ich habe. Bis jetzt war sie nicht so begeistert von ihrer Arbeit, jedoch ist ihre Tätigkeit sowieso nur als Überbrückung für ihr beginnendes Studium nächstes Jahr angedacht.
Wir haben bei ihr zu Hause als privaten Raum nur ihr Zimmer gehabt, welches auch nicht wirklich groß ist. Somit haben wir beide nie wirklich einen Rückzugsort voneinander gehabt.
Ihre familiäre Situation macht die ganze Sache auch nicht wirklich einfacher: Sie hat noch zwei weitere kleine Geschwister und ihrer Mutter geht es nicht allzu gut.
Vor kurzem habe ich sie gefragt, ob sie sich eventuell eine gemeinsame Wohnung nur für uns beide vorstellen kann und da hat sie nur gemeint, dass sie das nicht möchte und sich eine Wohnung mit mir derzeit nicht vorstellen kann. Das hat schon sehr wehgetan. Ein paar Tage darauf (es war Wochenende und wir waren wandern in den Bergen) meinte sie, dass sie wieder so glücklich mit mir ist und einfach das Gefühl hat, dass alles passt. Und irgendwie irritiert mich das Ganze: einerseits will sie sich keine Zukunft mit mir vorstellen und andererseits meint sie dann, dass es ihr so gut mit mir geht. Ich bin echt verwirrt, was sie jetzt eigentlich will.
Letzte Woche hatten wir dann eine kleinere Auseinandersetzung woraufhin sie die Beziehung beendet hat und mich aus ihrem Zimmer geworfen hat. Ich bin dann noch am selben Abend zu mir nach Hause und habe den Kontakt abgebrochen. Es hat mich jedoch innerlich zerfressen, da sie mir keinen plausiblen Grund nennen konnte, warum sie jetzt auf einmal die Beziehung beenden will. Gleichzeitig habe ich mich auch auf die Wohnungssuche begeben, da ich nicht täglich über 2 Stunden meines Lebens fürs Pendeln verschwenden möchte. Ich habe auch eine supertolle und leistbare Wohnung am Rand der Stadt gefunden, in die ich entweder Mitte Oktober oder Anfang November einziehen kann.
Am Donnerstag habe ich ihr geschrieben, dass wir reden müssen und sie ist dann am selben Abend noch zu mir nach Hause gekommen. Ich habe ihr gesagt, dass ich ihre Entscheidung akzeptieren werde und ich es sowieso nicht ändern kann. Daraufhin hat sie zu weinen begonnen und mir gesagt, dass sie mich liebt und lieber eine Pause statt einer Trennung möchte. Ich habe ihr gesagt, dass ich sie auch aus tiefstem Herzen liebe und sie gefragt, warum sie die Beziehung beenden wollte, und sie antwortete mir dass sie einfach nicht mehr konnte und sich so erdrückt gefühlt hat. Durchaus verständlich, wenn man bedenkt, dass ihr Zimmer gerade mal 20 m² hat (ca.).
Ich habe eingewilligt und wir haben vereinbart in Kontakt zu bleiben, ich ihr jedoch Zeit zum Sammeln geben soll.
Heute habe ich mit ihr ausgemacht, dass wir uns am Montag nach der Arbeit in einem Café treffen (sie hat sofort zugesagt!).
Meine Frage(n) nun an euch: Kann man ungefähr sagen, wie die ganze Geschichte nun weitergehen soll? Wie viel Zeit soll ich ihr zum "Sammeln" geben?
Und wenn sich die ganze Sache wieder ins Lot rücken lässt, wie soll man dann als Paar, das wieder auseinandergezogen ist, vorgehen?
Ich entschuldige mich dafür, dass mein Beitrag so lange geworden ist. Ich hoffe aber trotzdem, dass ihr mir weiterhelfen könnt.
lg