Ja, 100 %ig
Liebe ist, wenn Treue Spass macht!
Betrug und Treue sind Lebenseinstellungen und diese sind individuell sehr verschieden.
Untreue und Betrug muss nicht erst mit einer sexuellen Beziehung (egal in welcher Form) beginnen. Oft beginnt der Treuebruch bereits damit, dass man Emotionen, die man empfindet nicht mehr mit seinem Partner teilt und ihm somit bereits einen Teil seiner Loyalität zu der bestehenden Beziehung entzieht. Wer bereits im Kopf Platz und Raum geschaffen hat für eine dritte Person hat oft unbewusst schon längst den ersten Schritt getan.
Gespräche mit einem/r Dritten über die ganz persönliche Unzufriedenheit in der Beziehung, über Träume und Wünsche an die Beziehung, oder einfach mal den Frust ablassen, weil man sich unverstanden fühlt - auch das ist schon eine Form von Betrug und Untreue... denn gerade diese Gespräche sind es doch, die im Vorfeld mit dem Partner geführt werden sollten, damit die Weichen anders gestellt werden können. Entziehe ich meinem Partner diese Möglichkeit, dann betrüge ich ihn doch bereits um etwas sehr wichtiges > einem Mitspracherecht an der Beziehung. Leider hat man aber so oft versucht vorab mit dem Partner zu reden; dieser jedoch hat einem das Gefühl gegeben einen nicht ernst zu nehmen, er hat meist die Probleme nicht gesehen (oder besser: wollte sie nicht sehen) und hat damit seinerseits den ersten Stein für das Fundament der schleichenden Entfremdung gelegt und massiv geholfen die Mauer zwischen den Partnern zu bauen.
Untreue beginnt auch, wenn ich beginne den Partner nicht mehr wahrzunehmen in dem man seine Bedürfnisse nicht mehr erkennt oder erkennen will. Diese Form wird gerade von den eigentlich Betrogenen praktiziert, aber leider nicht wahrgenommen, auch wenn es auch Verrat an der Beziehung ist. Wie oft werden kleine Zeichen der Unzufriedenheit mit einem einfachen was Du wieder hast oder stell Dich nicht so an in die Ecke gestellt und nicht beachtet. Letztlich legt man damit den grössten Stein auf die Mauer.
Unserem Gewissen und den ethischen und moralischen Vorstellungen unserer Zeit gegenüber brauchen wir uns aber erst dann zu rechtfertigen, wenn wir sexuell untreu geworden sind. In welchem Rahmen - das muss letztlich jeder selbst entscheiden und vor seinem Spiegelbild rechtfertigen. Vorher ist ja nichts passiert... - noch nicht!
Wer, wann, wem im Endeffekt untreu ist und geworden ist, können immer nur die Betroffenen selbst entscheiden.
Diese Untreue "davor" ist aber meines Erachtens viel, viel bedeutsamer und der Entschluss dann doch mit einem Menschen " ins Bett " zu gehen, der mich versteht und mit dem ich meine Träume teilen kann ist nur noch ein ganz winziger Schritt, der aus der Sicht von Treue und Betrug dann kaum noch Bedeutung hat im Grund nur noch eine logische Konsequenz aus dem Handeln davor das sogenannte i-Pünktchen des Ganzen. Ein Partner mit dem ich kommunizieren kann, der mich versteht, meine Träume teilt und mich auffängt ist auch sexuell interessant und die Ausgewogenheit lässt letztlich keinen Raum für einen Dritten
Jeder wird für sich selbst herausfinden müssen, was einem Treue/Untreue bedeutet und dann danach handeln müssen.
Ich kenne beide Seiten, habe beides kennengelernt. Die Unfassbarkeit betrogen zu werden, die Auseinandersetzung damit und den steinigen Weg damit umzugehen und aus der Hölle wieder an Licht zu kommen. Und den unbeschwerten Weg sich auf einen Flirt einzulassen, die sorglose und leichte Fröhlichkeit zu geniessen und dann auch diesen einen Schritt zu weit zu gehen und in dem Sog fast unterzugehen. Aus eigener Erfahrung weiss ich, dass der Weg über chat, sms, mails, Grusskarten, lange Telefonate, unabsichtliche Berührungen, etc... meist nur eine herrliches, langes und intensives Vorspiel auf dem Weg zum "mehr wollen" ist. Die Gedanken, Wünsche etc. sind da meist schon ein ganzes Stück weiter. (Schmetterlinge, kribbeln im Bauch. all dieses herrlich dumme Zeug)
Ich habe in meinem Leben gelernt - mit dem Wissen und dem Abstand, den ich heute habe, ich hätte als Betrogene und auch als Geliebte viel eher meine Grenzen ziehen müssen - ich habe es bewusst nicht getan.... ganz speziell aus meinen persönlichen Gründen.
Was für den einen noch harmlos ist, kann bei dem anderen schon grosses Leid hervorrufen. Was der eine als Katastrophe empfindet ist für den anderen nur eine Kleinigkeit.
Es ist eine individuelle Einstellungssache und ein ganz persönliches Empfinden:
Bis hier hin und nicht weiter die Grenzen steckt ein Paar gemeinsam auf einer Basis von Vertrauen und Respekt!