Hallo.
Ich komme am Besten gleich mal auf den Punkt:
Meine letzte Beziehung (ca. 6 Monate her) war geprägt von Ignoranz, Vertrauensbrüchen und sonstigen schmerzhaften Erfahrungen. Das war nicht von Anfang an so, erst nach einem schweren Arbeitsunfall, als er sich eine Verletzung zugezogen hatte, die ihn in seinem Leben einschränkte (kein Sport mehr etc.). Daraufhin fiel er in ein ziemlich tiefes, schwarzes Loch und mit der Zeit ließ er das so ziemlich komplett an mir aus. Zum Zeitpunkt der Trennung sah sein Leben in etwa so aus:
- mit Bauchschmerzen aufstehen und zur Arbeit
- Computerspiele spielen
- und dabei täglich eine Kiste (nein, das ist nicht übertrieben) Bier und 2 Big Packs Zigaretten konsumieren.
Da ich sehr gutmütig bin, habe ich mir noch monatelang eingeredet, dass er mich braucht. Mein komplettes Umfeld riet mir ab, bei ihm zu bleiben. Ich hörte aber eine ziemlich lange Zeit nicht darauf und wurde so ein Opfer eine lieblosen, ignoranten Beziehung.
Während dieser (wie ich im Nachhinein umso mehr finde) schweren Zeit stand mir mein jahrelanger bester Freund bei, den ich schon seit meiner Schulzeit kenne und schätze. Trotzdem er mir immer wieder sagte, was er von meinen Taten hielt, stand er mir doch immer bei.
Irgendwann habe ich es doch geschafft, mich von meinem Ex-Freund zu lösen. Ich wurde krank und mir ging es nicht nur mehr seelisch, sondern auch körperlich schrecklich. Da bin ich aufgewacht.
Während ich mich in meiner Beziehung immer mehr versuchte zu distanzieren, baute ich eine immer engere Bindung zu meinem ohnehin schon besten Freund auf, was auch nicht ganz so harmlos blieb. Um es auf den Punkt zu bringen, sind wir im Bett gelandet. Auch darüber hinaus stellte ich mehr und mehr fest, dass die Beziehung zu ihm eigentlich nicht mehr so wirklich rein platonisch war. Ich stellte ihn letztlich nach ein paar Wochen zur Rede. Resultat ist, dass wir nun ein glückliches Paar sind, weil es ihm scheinbar da ganz ähnlich ging. Schon am Anfang der Beziehung, obschon ich auch vorher schon durchaus glückliche Beziehungen (zumindest zeitweise ;-)) hatte, stellte ich fest, dass ich mich wohler fühle als je zuvor in einer Beziehung. Ein solches Vertrauen, das ich genieße und selber geben kann, eine Liebe die man bekommt und austeilen darf - reden, ohne dass die Augen verdreht werden und vor allem über ALLES, was einem auf dem Herzen liegt...in dieser Form kannte ich das noch nicht.
Nun sind wir ein paar Monate zusammen und ich schwebe wie auf Wolken, genau wie er. Zu sehr?
In letzter Zeit gab es ein paar Anspielungen bzgl. meiner Ringgröße etc., sowie klare Aussagen wie "Du wirst für immer die einzige Frau an meiner Seite bleiben, die Mutter meiner Kinder werden" u.Ä...
Kurz: Ich denke, dass er mir in nicht allzu ferner Zukunft einen Antrag machen wird.
Nun bin ich natürlich irgendwie am Nachdenken. Wir sind erst so kurz zusammen...aber wir kennen uns eben so gut und so lange, dass meine Bedenken sich in Luft aufzulösen scheinen. Ich bin noch nie so glücklich gewesen und habe noch nie in meinem Leben mehr das Gefühl gehabt, das Richtige zu tun. Ist das vielleicht nur eine rosarote Brille? Soll ich meinem Herzen folgen?
Ich bitte um eure Meinungen.
Liebe Grüße und vielen Dank,
schneckschn