Hallo an alle.
Wir stehen in unserer Beziehung vor einem sehr grossen Problem. Ich (30) und meine Freundin (26) haben eine sehr gute Beziehung geführt, sind zusammengezogen und hatten Hochzeitspläne samt Kinderwunsch. Doch heute stehen wir vor wahnsinnigen Problemen, die ich unbedingt gelöst haben möchte. Ich liebe sie wirklich.
Unser ganzes Chaos begann mit dem Ende der so heiss ersehnten Schwangerschaft. Am 14. Dezember verlor sie in der 6. - 7. Woche unser Baby. Keine Frage, das ist ein grosser Einschnitt gewesen. Trauer und Bewältigung. Sie zog sich immer weiter in sich zurück und brach in einem Gewaltakt massiv aus der Beziehung aus. Gut, jeder verarbeitet anders. Man muss nur drüber reden. Dass mich der Verlust des Kindes auch sehr belastet(e) ist klar.
In all diesem Gefühls-Chaos gestand sie mir einen zig Monate zurückliegenden, einmaligen Seitensprung - und schob die Verantwortung des Aborts auf ihr schlechtes Gewissen, dass sie all die Monate hatte. Sie gibt sich die Schuld daran. Da ich ihr das "nie verzeihen könnte", könnte auch sie sich das niemals verzehen. Darum hätte sie mit nur einem Moment (sie war volltrunken / erinnere mich an den Tag) alles zerstört, was sie sich niemals verzeihen könnte. Sie sagt, ich sei der beste Mann, den sie sich vorstellen könne. Nur, ich sei "zu gut" für sie, da sie mir sowieso nur weh täte (Seitensprung, Abort). Sie versprach mich hoch und heilig, dass ihr soetwas nie mehr passieren würden. Der Schrecken würde zu tief sitzen.
Diesen Zahn habe ich ihr versucht zu ziehen. Meine Liebe ihr gegenüber ist soviel mehr stärker, als dass ein zugefügter Schmerz (jener Seitensprung) für mich alles zerstören könnte. Ich sagte ihr auch, dass sie nicht schuld am Abort hat. Das kann passieren, ist nichteinmal so wahnsinnig ungewöhnlich....
Sie vergrub sich immer mehr in sich selbst - und brach aus. Sie sagte, sie hätte Angst in der Welt gerade alles zu verpassen und müsse daher raus. Ok - ist ja kein Problem. Dann geh raus! Und das tat sie. Nächtelang.
Sie lernte jemanden kennen. Einen neuen Arbeitskollegen, der sich in sie verliebt hatte. Und sie verliebte sich in ihn. Ihr eigenes Chaos wurde immer grösser. Nun sass sie zwischen zwei Stühlen. Und wie ich mir dabei vorgekommen bin ... übelst. Von sich selbst sagt sie, dass sie das Gefühl für sich selbst total verloren hätte. Und auch daher für mich kaum noch was fühlt - und beendete unsere Partnerschaft. - Vorläufig
Ich habe nicht aufgegeben zu kämpfen. Und langsam näherten wir uns wieder an. Wir haben sogar wieder miteinander geschlafen.... was sie am nächsten Tag als Fehler betrachtete und sich weiter von mir entfernte.
Die Tage verliefen nach dem heute so, und morgen so - Prinzip. Eine ganz furchtbare Situation. Ich schrieb ihr Briefe und bemühte mich endlos um sie. Sie sagte, sie bräuchte Zeit und Freiraum. Den habe ich ihr gegeben. Und die Zeit - naja es ist alles noch nicht so lang her. Also habe ich mich auf die Suche nach einer Wohnung gemacht (war ihr Vorschlag). Wenn es der Sache dann gut tut, dann mache ich das halt, dachte ich.
Gestern dann war der schlimmste Tag überhaupt. Und das bringt mich nun zum grossen Problem. Am Nachmittag besuchte sie mich (seit Wochen mal wieder, sonst regelmässig) zum Kaffee im Büro. Wir redeten ganz normal, hatten sogar Spass. Ich sagte ihr, dass ein Wiederfinden nicht an falschem Stolz oder der Scham scheitern sollte. Damit habe ich sie auf einen wunden Punkt getroffen. Alles ganz in Ruhe geschehen.
Am späteren Nachmittag bekam ich ein SMS von ihr: "Was würdest Du sagen, wenn ich wieder schwanger wäre?" - Rumms! Ich rief sie an und sagte ihr die Wahrheit: Ich würde mich riesig freuen. Und ich denke, dass das DER Grund schlechthin ist, uns zusammenzuraufen.... Sie stimmte mir zu.
Ich fuhr Heim und redete mir ihr. Ich sagte, dass wir (ich) Vergangenes vergangen lassen und es niemals wieder rauskramen werden. Fehler, die gemacht wurden (auch durch mich) machen wir nicht mehr. Alles war wieder in Ordnung. Einfach ein wundervoller Moment.
Leider musste sie dann zum Arbeiten (Koch), wollte aber so schnell wie möglich Heim kommen. Etwa eine Stunde vor Feierabend rief sie mich an - und stand kurz vor einem Nervenzusammenbruch. Sie weinte und stotterte .... Bevor sie nach Hause käme, müsse sie mir noch etwas sagen. Sie könne mich einfach nicht anlügen. Sie erzählte mir, dass sie mit ihrem Arbeitskollegen (diese Verliebtsache) geschlafen hatte. Ungeschützt. Und sie sei sich nicht sicher, von wem sie schwanger sei..... Sie wollte wissen, was ich darüber denke, zumal sie mich schon wieder enttäuscht hatte. Ich sagte ihr (hier in Kurzform), dass ich das Kind mit ihr gemeinsam aufziehen will. Dass ich froh bin über ihre Ehrlichkeit. Und dass ich sie von Herzen liebe..... Sie schrie mich förmlich an, wieso ich nicht einfach sagen hätte können, dass ich sie nie mehr wieder sehen will.... Ich sagte ihr, dass sie weiss warum (Liebe sie).
Später rief sie nochmals an. Sie treffe sich kurz mit dem anderen (der in Frage käme) und wollte ihn das gleiche Fragen wie mich.... Das tat sie. Und rief mich wieder an. Er hätte ihr das gleiche gesagt wie ich ihr. Aber ich solle mir keine Sorgen machen. Sie komme bald heim.
Rund eine Stunde später rief ich sie an. Sie sagte, sie hatte gerade einen Autounfall und müsse nun zur Polizei. Sie kommt etwas später, ich solle mir keine Sorgen um sie machen.
Etwa zwei Stunden später kam sie dann. Aber nicht allein - und völlig aufgelöst (klar, nach so nem Schrecken). Sie sagte, sie hole nur ein paar Sache und gänge dann wieder. Vor der Tür wartete der Andere. Sie wollte mit ihr reden, bekam aber keinen Zugang mehr. Sie schrie mich an, dass sie nicht gut genug für mich sei, bei dem was sie mir angetan hatte...
Eines muss ich noch erzählen. Dieser Andere ist sage und Schreibe 20 Jahre alt, hört in 3 Monaten auf zu arbeiten und wird dann 5 Jahre eine Vollzeitschule besuchen.
Was soll das alles? Sie ist schwanger! Und sie entscheidet sich für jemanden, der 1. garnicht mir ihr umgehen könnte (sie ist nicht immer leicht), der 2. eine solche Verantwortung nicht auf sich nehmen kann, der 3. keinerlei Lebenserfahrung hat. 20 Kilo Metall im Gesicht (Piercings etc). Ein ganz wilder Vogel .... 20 Jahre alt! Ich bin 30. Sie fast 27.
Leute, ich liebe diese Frau. Sie ist im Moment nicht sie selbst. Der Witz ist, dass sie von sich sagt, sie sei nur in einer Phase. Das ginge vorbei. Sie wirft im Augenblick alles weg - und stürzt sich und mein (?) Kind ins Chaos.
Ich frage sie, was sie will. Will sie über alles geliebt werden - und sich sicher sein, dass es echte Liebe ist? Ja, sagte sie! Ich redete ihr ins Gewissen, versuchte sie zur Vernunft zu bringen.... Sie sagte, sie wisse, dass sie etwas falsches macht. Aber sie wolle es machen, weil sie nicht realistisch sein will. Hallo?!
Sie wüsste, dass ich sie über alles liebe. Ich hätte es ihr immer wieder bewiesen. Ich sei der Beste Mann, den sie sich je wünschen könnte. Ich sei aber zu gut für sie. Ich solle mir lieber eine andere Frau suchen, eine die besser ist als sie.
All das ist in nur 4 Wochen passiert. Ich will sie nicht aufgeben! Und das Kind erst recht nicht. Was soll ich denn nun machen? Bin am Ende mit meinem Latein. Freundinnen hat sie keine. Ihre Familie kann man auch vergessen. Niemand da, der sie zur Vernunft bringen könnte.
Wie gehe ich richtig mit ihr um jetzt? Was soll ich denn noch machen? Ich will weiterkämpfen!