Hmm, bringt mich zum Nachdenken...
Ich kann dir ein gutes Beispiel nennen:
Meine Arbeitskollegin ist Mitte 40. Sie hat sich vor 2 Jahren von Ihrem Mann getrennt, sind aber noch verheiratet. Sie hat Ihn verlassen, weils nicht mehr so gut lief. Hat 2 Kinder mit ihm (18 und 16) und ist zu ihrem neuen Lover 400 Km weit weg gezogen. Kennengelernt haben die sich, während sie mit ihren Freundinnen im Urlaub war. Ihr Ex Freund (sind noch nicht geschieden) hatte Geld wie Heu, er ist selbstständig und bezahlt jetzt dementsprechent (auf freiwilliger Basis) sehr viel Geld für die Kinder. Ihr Neuer ist auch selbstständig und sie lebt jetzt, geldtechnisch gesehen, wie eine Prinzessin. Sie selbst sagte mal zu mir, dass sie von ihrem Geld (1300 Euro) nur für die Nebenkosten aufkommt, also Ihr ganzes Geld wandert in Lebensmittel und co. Von ihrem neuen Freund bekommt sie obendrein noch ein schönes Taschengeld, wenn sie sich was zum Anziehen kauft, dann bezahlt er...
Ich weiß nicht ob sowas auf die Dauer gut geht. Klar, bei den beiden schon, aber wenn ich mir vorstelle, dass ich ein Einkommen von 4000 Euro oder mehr hätte und einen arbeitslosen Freund, der sich zwar bemüht einen Job zu bekommen, finanziell aber immer von mir abhängig währe, da ich dann ganz bestimmt nicht auf Preise achten würde, wie bei Klamotten, Autos oder Lebensmittel, könnte er finanziell nie mithalten. Er bräuchte also, um so zu leben, wie ich es möchte, meine Unterstützung. Denke das würde mir irgendwann tierisch auf den Sack gehen, da es doch MEIN Geld wäre und nicht seins. Ich arbeite für mein Geld.
Auch so wie jetzt, so wie ich lebe, da könnte ich nicht mit jemanden zusammen leben, der mir finanziell nicht das Wasser reichen könnte. Ich bin am Weekend viel unterwegs und wenn mein Partner dann nicht mitkommen kann, weil er da kein Geld für hat, wieso soll ich ihn dann unterstützen? Klar, mal ne große Rechnung übernehmen, ist kein Problem, aber auf Dauer???
Ich bin ja selbst nicht gerne finanziell von jemanden abhängig. Bin schon mit 12 zeitungen austragen gegangen um mir was zu gönnen. Dann Babysitten ab 16 und Einkäufe für andere erledigt, mit Hunden gassi gegangen, Fenster für andere Leute geputzt, am Wochenende in einem Altersheim gearbeitet... wieso soll ich mir so viel Mühe für jemanden anders machen??? Da hätte ich doch viel zu viel Angst davor dass der sich daran gewöhnt, dass ich alles bezahle und er nimmt und nimmt nur, weil er es eben nicht anders kann.
Es gibt solche Leute und solche. Vielleicht ist der Mann in deinem Fall ja schon mal von so einer Geiermaus veräppelt worden? Wer weiß? Schlechte Erfahrungen prägen eben, das müsstest du wohl kennen. Wenn man in einer Beziehung betrogen worden ist, dann ist das in der nächsten Beziehung zu anfangs echt kein Kinderspiel, man wird eben vorsichtiger.
Denke mal, dass man sich erst richtig kennen lernen muss, bevor man irgendwas in dieser Richtung (Beziehung) eingeht, ganz egal was man für Ängste hat. Bei deinem Beispiel ist es der Mann, der angst hat, dass deine Großcousine nur scharf auf sein Geld ist, weil seine Ex ihn vielleicht ausgebeutet hat?
So treudoof und blind war ich zu meiner Ex-Beziehung nämlich auch. Und heute, nach 8 Jahren Beziehung, seh ich die 8000 Euro, die ich ihm im Laufe der Jahre geliehen habe, auch nicht wieder.
Deswegen war ich auch skeptisch, als ich meinem jetzigen Freund mal mit 300 Euro aushelfen sollte (Firma gewechselt, Geld falsch überwiesen). Doch ich bekam mein Geld zurück. Und jetzt habe ich keinerlei bedenken ihm mal wieder was zu leihen.
Erfahrungen machen und dann sollte man sich sein eigenes Bild machen.