Erstmal eine kürzere Antwort an Acetat oder an mich...
Deine vielen Gedanken muß ich mir ausdrucken und in Ruhe durchlesen, meine Konzentration hat seit September enorm abgenommen.
Darum antworte ich Dir oder vielmehr mir, auf das was mir gerade hängen geblieben ist.
"Er hat nur einmal gesagt, daß er Angst vor konkreten Antworten hat". - Ja - aber für mich war es das einzige mal, daß er davon gesprochen hat. Mir fiel es vorher schon bei jedem Gespräch auf. Danach erst aber hatte ich es kapiert und erwarte somit gar keine Antworten mehr auf konkrete Fragen, also Fragen, bei denen er sich mit der Antwort festlegen muß. Frage ich: Hilfst Du mir beim Kindergartenfest beim Theaterspielen. Dann sagt er ja. Sage ich: Spielst Du am Samstag um 15 Uhr den Prinzen und Märchenerzähler im Kindergarten, dann geht normalerweise das Gewinde los. (In diesem konkreten Fall wollte ich nichts aufs Spiel setzen und habe nach der Larifari-Frage 2 Wochen vorher, am Abend vor dem Fest gesagt: Morgen, 15 Uhr, spielst Du im Kindergarten den Prinzen. - Ein Befehls, der mir ganz und gar zu wieder ist. Warum es dann geklappt hat, weiß ich nicht, aber er ist kurz vorher spurlos vem Fest verschwunden, kam 10 Minuten vor Vorstellungsbeginn ohne Probe und veränderte den Texz so, daß die andere Schauspielerin und ich rumstanden und nicht recht wußten, was tun.) Diese Art von Unverlässlichkeit macht mich einfach fertig. Sie ist immer da, wenn gebeten wird, was für andere oder vor anderen zu tun. Er sagt ja, macht es aber dann nervenaufreibend oder er läßt die Antwort in der Schwebe. Ein klares "Nein" oder "eigentlich keine Lust" oder so, kommt nicht über diese Lippen. Somit habe ich den Respekt vor ihm verloren und aber auch Angst, so wichtige Dinge wie Trennung in Angriff zu nehmen. Nur auf "Können wir eine Stoppregel bei Streitigkeiten ausmachen" kam ein klares "Nein".
Ich weiß einfach nicht, wie ich ihn nehmen soll, mit ihm umgehen soll, ernst nehmen kann ich ihn nur noch in sehr wenigen Dingen.
Daher kommen auch diese "Rachegefühle". Das Gefühl, in auch einen Nervenzusammenbruch kriegen zu sehen.
Nein, ich verwende keine Kraft dafür, denn ich würde eh den Kürzeren ziehen.
Er erzählt gerade allen seinen Bekannten, daß seine Frau hier "durchdreht", "Kann jetzt nicht reden, erzähle ich Dir später mal." Ich bin hier sehr froh, daß wir keine gemeinsamen Bekannten haben, außer einer sehr lieben Freundin. Jene wollte ich da nicht reinziehen, weil sie ein "Sonnenscheinruhepol" für mich und die Kinder ist. Er hat es ihr erzählt. MEINER Freundin! Vielleicht kannst Du ein bißchen verstehen, warum die Rachegefühle zumindest erstmal hochkommen. Warum ich keine Lust habe, die Verständnisvolle zu sein.
Therapie: Ich habe selbst schon mal diese Hilfe in Anspruch genommen und sehe auch kein Problem darin, sie anzunehmen. Ich weiß aber nicht, wie mein Gatte dazu kommt, in Streitgesprächen mit Wut im Gesicht häufig zu sagen: Du brauchst nen Psychiater, statt zu sagen, warum er sich ärgert. Mehr als sowas, sagt er nämlich nicht. Nur: Du hast Probleme, Du mußt zum Therapeuten, Fass Dich an Deine Nase, Du, Du, Du. Aber nicht: Ich bin müde, ich brauche Ruhe oder ähnliches. Bei einer Paartherapie hat er sich darüber beschwert, daß ich manchmal sage: Warte kurz, ich kann grad nicht zu hören - aber gleich nach.... (nach dem Stillen oder so).
Weißt Du, ich möchte selbst entscheiden, wann ich auch den Kopf für eine Therapie habe. Ich werde mir auch den Therapeuten selbst aussuchen. Aber nicht, weil man Gatte glaubt, er könne mich damit als krank abstempeln und sich selbst damit aus der Sphäre ziehen.
Meine Mutter: Genau in Sachen Mutter hatte ich eben schon mal eine psychologische Beratung gemacht. Was Du geschrieben hast, habe ich für mich daraus mitgenommen. In Streßsituationen falle ich in alte Muster zurück. Bezogen auf meine Mutter hat sich seit September viel verändert. Jedoch die kopierte Stelle war eigentlich als Feststellung, nicht als Vorwurf gemeint. Sowohl, daß sie innerlich stagniert, als auch, daß ich (was ja kein Vorwurf an sie ist)in die gleiche Schiene von vielen trat, ohne diese Dinge so zu fühlen.
Um ehrlich zu sein: Ich habe sie innerlich schon fast gehen lassen. Aber die nächste Woche (oder 2) wird mir zeigen, wie weit das stimmt. Vor allem, weil meine Mutter fest glaubt, einfach so wieder gesund zu werden. Ich wünsche es ihr, auch wenn absolut alle Zeichen komplett dagegen sprechen.
Ohje - soviel zur kurzen Antwort. Ich merke schon, daß ich ihm viel verzeihen müßte, um ein gutes Ende zu finden, nur fühle ich mich so derart in den Dreck geschubst, daß ich es nicht über mich bringe, mit diesem Menschen zu reden, der mich bei der Polizei anzeigen wollte oder noch tut.
Ich habe auch Angst, daß ich wieder "weich" werde. Wenn ich mit ihm rede,daß das ganze im Umarmen endet und ich letztendlich spätestens nach der Beerdigung wieder verhöhnt werde.
Trotzdem habe ich mir nun Infos zur Mediation schicken lassen. Denn ich muß mich jetzt entscheiden, zu welchem Zweck ich diese Anwältin möchte. Zur Mediation dürfen wir nur zu zweit von Anfang an. Dies wäre aber besser für die Kinder.
Sodele: Schluß jetzt, er kommt, mir kommt das Kotzen