Liebe Gabi
Telefonterror
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Egal, ob du am Telefon immer wieder vollgesülzt, beleidigt, bedroht oder angeschwiegen wirst, ob das Telefon rund um die Uhr klingelt, im bestimmten Takt oder einfach "nur" mitten in der Nacht - Terror ist das allemal. Und es gibt viele Möglichkeiten, dagegen vorzugehen.
Stecker ziehen
Klingt vielleicht zu simpel, aber wer in Panik gerät, vergisst nun mal das einfachste. Wenn du keine anderen Anrufe erwartest (ganz besonders nachts), zieh den Telefonstecker aus der Dose. Das Klingeln bleibt aus und der Anrufer merkt es nicht einmal.
Anrufbeantworter
Wenn du noch keinen hast, dann schaff dir jetzt einen an.
Erstens nimmt der für dich die Anrufe entgegen, zweitens hast du, falls dir der Stalker aufs Band spricht, auch Beweismaterial zur Hand.
Viele Modelle haben bereits fertige Ansagen, die du verwenden kannst. Wenn das bei deinem AB nicht der Fall ist, lass die (neutrale) Ansage von einem Freund machen. Besprich den AB nicht selbst, dem Stalker macht es womöglich Freude, deine Stimme zu hören.
Neuer Anschluss
Wenn du dir wegen des Terrors eine neue (geheime) Nummer zulegen willst, dann behalte die alte für deinen Stalker. Denn wenn er unter dieser Nummer keinen Anschluss mehr vorfindet, wird er versuchen, deine neue Nummer herauszufinden. Und dann geht das Theater von vorne los.
Hartnäckige Stalker werden das ohnehin versuchen (und auch schaffen), ich persönlich halte daher die folgenden Lösungen für besser:
CLIP/ Anrufererkennung
CLIP (calling line identification presentation) ist eine Funktion, die dir erlaubt, den Anrufer zu erkennen, ohne dass du das Gespräch überhaupt entgegen nehmen musst. Dafür ist nicht mal ISDN notwendig und auch kein neues Telefon. Es gibt einfache Geräte mit Display, die man kaufen, aber auch mieten kann. Die werden einfach in den Nebenanschluss (wie z.B. für den Anrufbeantworter oder das Faxgerät) gesteckt. Wenn du noch eine ganz alte Dose mit nur einem Anschluss hast und es auch dabei belassen willst, kannst du dir für wenig Geld einen Adapter kaufen.
Die CLIP-Funktion muss beim Telefonanbieter beantragt werden. Die Einrichtung kostet Geld (aber nicht viel) und eine monatliche Zusatzgebühr.
Auf dem Display erscheint (i.d.R. beim zweiten Läuten) die Nummer des Anrufers. Du weißt also gleich, wen du an der Schnur haben wirst.
Das funktioniert allerdings nicht, wenn der Anrufer selbst eine Geheimnummer hat, seine Nummer nicht freigegeben ist, weil sein Anschluss dafür zu alt ist oder er die Nummer absichtlich unterdrückt. Dann erscheint im Display nur "Anrufer" oder "Unbekannt". Da musst du natürlich abwägen, ob du solche Anrufe entgegen nimmst oder nicht.
Blacklist
Es gibt die Möglichkeit, bei seinem Telefonanbieter eine Blacklist einzurichten. Dann wird der Anrufer mit der betreffenden Nummer einfach nicht mehr durchgestellt. Selbst dann nicht, wenn seine Rufnummer für dich als "Endverbraucher" immer als "unbekannt" im Display erschien.
Nachteil: Das gibt es nicht umsonst, die Preise sind von Anbieter zu Anbieter sehr unterschiedlich - zwischen 7,50 ? für 5 Nummern und 20 ? für eine einzige. Und das jeweils pro Eintrag oder Änderung.
Außerdem schützt es dich auch nicht davor, dass dich der Stalker von Telefonzellen aus anruft.
Bei der Telekom kostet das "Sicherheitpaket" derzeit 9,90 ? für die Einrichtung und 1,99 ? monatlich für die Nutzung.
Das denkende Telefon
Für ISDN-Anschlüsse gibt es Apparate mit jeglichem Schnickschnack. Die Anrufererkennung ist da im Normalfall sowieso schon drin. Das Anklopfen, der automatische Rückruf, die Rufweiterleitung... - alles, was der moderne Mensch eben so braucht.
Ich hatte einen analogen Anschluss und brauchte solchen Schnickschnack nicht. Trotzdem habe ich mir damals ein wunderbares Telefon mit etlichen Funktionen zugelegt, das mich zwar 200 (oder waren es gar 250?) DM gekostet hat, aber bis heute hat sich jeder einzelne Pfennig rentiert.
Mein Telefon hat einen integrierten Anrufbeantworter mit 4 Ansagen. Eine Frauenstimme, eine Männerstimme und 2 Ansagen zum selbst besprechen. Ein Gespräch mitschneiden kann der Apparat übrigens auch, aber wir alle wissen ja, dass das nur erlaubt ist, wenn das Gegenüber darüber informiert ist...
Mein Telefon hat ein Telefonbuch, in dem ich bis zu 100 Nummern speichern kann.
Mein Telefon hat natürlich die CLIP-Funktion, und wenn die Nummer schon im Telefonbuch eingetragen ist, erscheint auf dem Display gleich der Name (es kann sich ja nicht jeder jede Nummer merken).
Mein Telefon hat eine Anrufersperre. Ich kann eine Liste mit Nummern erstellen, die mich nicht anrufen dürfen (dann klingelt das Telefon einfach nicht) oder/und die mir nicht auf den AB sprechen dürfen. Ich kann die Liste natürlich auch so einrichten, dass mich nur diese Nummern erreichen können. Oder ich sage dem Telefon, dass es generell niemanden durchlässt, der seine Nummer nicht preisgibt.
Das Telefon kann in Verbindung mit dem T-Net noch viel mehr, aber den Schnickschnack habe ich tatsächlich nie gebraucht.
Nachteil: Es ist eben "nur" CLIP - unbekannt bleibt unbekannt. Eine unterdrückte Rufnummer erkennen kann nur der Telefonanbieter selbst, das kann kein Telefon und keine Telefonanlage.
Mein Stalker war immer "unbekannt", aber das Telefon hat mir dennoch einiges erspart und meine Nerven geschont.
Mein Telefon ist von der Telekom, von Siemens gibt es ähnliche (für ISDN sowieso). Andere Anbieter haben sicher auch solche "Wunderapparate" im Programm, vielleicht können wir sie hier ja mal "sammeln".
Liebe Grüße