Ich habe ein Problem und hoffe, dass ich evtl. einige Tipps bekomme oder jemand finde, dem es vlt ähnlich geht. Ich bin weiblich, 29 Jahre und ich denke ich habe Angst zu Vertrauen, Angst vor Nähe und gleichzeitig Verlustangst. Der Grund dafür ist mir auch bewusst, trotzdem habe ich mich entweder gar nicht auf eine Beziehung eingelassen oder nur auf kurze Affären, vorausgesetzt der Mann wollte sich ebenfalls nicht binden. Nun habe ich einen Mann kennengelernt, der mir wirklich sehr gefällt und ich WILL meine Angst bekämpfen. Nun zu meinem Problem: Einen Menschen bewusst emotional an mich heranzulassen kostet fast meine ganze Kraft. Würde ich in meinem Kopf die Entscheidung treffen, dass dies eine kurze Affäre ist, könnte ich es etwas genießen und die Sache mit wenig herzschmerz nach einer Zeit beenden. Doch das möchte ich ja nicht mehr. Um nicht in vollkommene Panik zu geraten, muss ich die Sache langsam angehen lassen. Problem ist, dass ich sie wirklich langsam angehen muss. Wir haben uns bis jetzt 7 mal getroffen (keine kurzen Dates, sondern wirklich schöne Tage miteinander verbracht) und langsam fühle ich mich so wohl, dass ich ihn auch gerne Küssen würde. Nicht dass ich mich nicht traue, das wäre kein Problem. Ich fürchte mich nur, dass wenn wir uns Küssen, bald die Frage im Raum steht wie es mit Beziehung aussieht und dann auch natürlich bald der Wunsch kommt miteinander zu schlafen. Aber ich möchte nicht mit ihm schlafen bevor ich mich nicht bei ihm geborgen fühle und das kann mitunter noch Monate dauern (denn ich bin aus beruflichen Gründen nur am Wochenende in der Stadt - was also ein Vertrauen aufzubauen erschwert). Ständig kreisen meine Gedanken um die Angst eingeengt zu werden, verlassen zu werden, keine Zeit füreinander finden, keine Zeit für mich finden, Angst dass sich in mir ein Gleichgültigkeitsgefühl einstellt, Angst davor verliebt sein und jemanden zu vermissen, Angst Erwartungen nicht erfüllen zu können und vieles mehr. Mein Plan war, dass wernn wir uns dann näher kommen, ich ihm meine Ängste berichte, denn eine gute Beziehung kann nur funktionieren, wenn man von Anfang an ehrlich miteinander ist. Problem ist, dass ich in einem kleinen Teufelskreis bin. Sage ich es ihm nicht, wird er sich ständig wundern, weshalb ich mich so oft so seltsam verhalte - dieses Versteckspiel mit der Angst führt dazu dass entweder er oder ich diese Beziehung beende. Sage ich es ihm, fühle ich mich angreifbar, schwach und vielleicht könnte ich sogar mit dem umgehen (je nach dem wie er reagiert). Doch mal ganz ehrlich, wäre ich ein junger hübscher Mann, der sich in eine nette, etwas schüchterne Frau verliebt und ich dann feststelle, dass die nette schüchterne Frau eigentlich eine verkorkste, ängstliche Spinnerin ist, mit der ich viel Geduld aufbringen muss, bis sie dann mit mir schläft und dann sogar noch unsicher ist, ob sie mich verlässt oder nicht.....ja dann würde auch ich sagen: jaaa - so verliebt ich auch bin, das ist mir ein Stück zu hart. Ich weiß, das ganze hört sich nach einem 13jährigen Mädchen an, welches panische Angst vor dem 1. Mal hat. Nur bin ich 29 und habe Angst vor dem neuen Lebensabschnitt. Wenn man sowieso bereits panische Angst vor Bindung hat, kann man es schwer verkraften, verlassen zu werden. Dann lieber selber die Sache früh genug beenden......ach hoppla - dann stehe ich ja wieder genau hier, wo ich angefangen habe.