Hallo liebe Community,
meine Geschichte ist sehr lang und ich freue mich, wenn ihr diese trotzdem bis zum Schluss lest und mir weiterhelfen könnt.
Ich bin 7,5 Jahre mit meinem Freund zusammen und wir haben 6 Jahre zusammen gewohnt. Vor drei Monaten waren wir für 6 Wochen getrennt. In dieser Zeit habe ich bei meinen Eltern gewohnt. Diese Trennung geschah im gegenseitigen Einverständnis, war dennoch sehr schmerzvoll für beide Seiten.
Grund der Trennung war, dass wir uns oft "gestritten" haben (im weiteren Verlauf werdet ihr merken, wieso es in Anführungsstriche geschrieben ist)
Er hatte das Gefühl, dass wir uns nichts mehr zu sagen haben, dass wir nur noch aneinander vorbei leben. Wir waren beide nicht mehr glücklich.
Ich muss dazu sagen, dass er eine äußerst schwierige Person ist: cholerisch, ungeduldig und aufbrausend.
Er ist zwar der netteste Kerl wenn er gut drauf ist: liebevoll. einfühlsam, verständnisvoll und romantisch, aber wenn er schlecht gelaunt ist, und ich es nicht schaffe ihn aufzumuntern (was bei ihm äußerst schwer ist), dann ist er ungeduldig und äußerst gereizt. Er macht mir dann viele Vorwürfe (was für eine schlechte, ignorante Freundin ich sei und dass ich ihn nicht trösten kann, etc...), er macht mich total fertig, schreit mich teilweise an (wobei man zu seiner Verteidigung sagen muss, dass sich das etwas gebessert hat), droht mir, sagt dass er am liebesten mein Schädel zerschmettern würde und andere solche unangenehmen Dinge.
Einseits trägt er mich auf Händen, andererseits ist er ein totales ... Diese Ambivalenz macht mich fertig.
Deshalb denke ich seit dem Liebes-Comeback fast täglich daran mich von ihm zu trennen.
Die Sachen, die mich davon abhalten sind folgende:
- Die Angst vor einer erneuten Enttäuschung in Sachen Beziehung
- Die Angst keinen Besseren zu finden
- Mitleid
- Gewohnheit
- Die Angst tatsächlich keine gute Freundin/ Mensch zu sein
Viele Freunde sagen, dass ich ein total lieber Mensch bin und dass man auf mich gar nicht sauer sein könnte.
Aber mein Freund ist ständig sauer auf mich. Liegt es daran, dass er lange mit mir zusammenlebt und Schwächen an mir entdeckt hat, dass andere nicht gesehen haben?
Meine Eltern haben mich bei der Trennung herzlichst aufgenommen und sind sehr nett zu mir. Natürlich beschweren sie sich auch das ein oder andere Mal über irgendeine Macke von mir, aber ich fühle mich nicht angegriffen und schon gar nicht bedroht.
Bei meinem Freund fühle ich mich die ganze Zeit bedroht, lebe in ständiger Angst etwas falsch zu machen und ihn damit auf die Palme zu bringen. Das kann nicht gesund sein. :snif:
Ich habe bereits eine Psychotherapie angefangen. Meine Therapeutin meinte, mein Freund ist ein Narzisst, der bei zu wenig Lob und Anerkennung meinerseits sehr schnell sauer wird. Und ich bin das Mäußchen, dass sich alles gefallen lässt. :hamster:
Nach außen hin wirken wir für manche wie ein Traumpaar, weil wir uns schon früh für ein gemeinsames Leben entscheiden haben und weil wir für einander da sind.
Doch wer ihn und mich besser kennt, weiß, dass es sehr schwierig ist. Einige sagen ich solle mich von ihm trennen, manche wissen es nicht, weil sie ihn für ein gute Person halten.
Er ist eine gute, sehr hilfsbereite Person, aber ! wenn er nicht genug Anerkennung dafür bekommt oder sich angegriffen fühlt, mutiert er zu einer wiederlichen Person. Einige unserer Freunde durften das schon erleben. Seine engsten Freunde wissen wie er ist.
Diese Beziehung ist für mich ein Kampf, doch es fällt mir schwer seine gute Seite aufzugeben, um an jemanden zu geraten, der er es mit mir nicht so ernst meint, der nicht so gefühlvoll ist, aber dafür mich nicht verbal attackiert.
Ich bin sehr verzweifelt :???: und freue mich schon auf euere Antworten.