medusa_12662532Ende der Versorgungsehe - Gedanken einer Frau
ich möchte zu diesem Thema einfach mal ein paar Gedanken loswerden, die ihr je nach "Lager" gern kommentieren könnt....
wir haben nun also ein neues Unterhaltsgesetz, dass die "Versorgungsehe" nicht mehr unterstützt... die Ex-Ehefrau soll sich also nach der Trennung wieder ins Berufsleben integrieren, zur Kinderbetreuung sind Krippen, Horte, Ganztagsschulen da.
Frage: Wo sind denn die Arbeitsplätze für all die Frauen, die Arbeitgeber die diese Frauen einstellen wollen, die auch noch um Flexibilität bitten müssen, denn die Kinder werden ja auch mal Krank, in der Schule fallen Stunden aus, das vereinbarte Betreuungsprogramm kommt doch nicht zustande - auf das Ding mit den Arbeitsplätzen mag ich mich gar nicht näher einlassen, denn das Betreuungsproblem ist ja längst nicht flächendeckend gelöst.
Aber: ist es denn nicht so, dass sich die Eltern irgendwann für genau dieses "Modell" des Familienlebens entschieden haben? Meist schon, und zwar aus ganz banalen Gründen: Der Mann verdient in unser Gesellschaft bei gleicher Qualifikation mehr Geld aus die Frau. Wer bleibt also daheim, wenn das Kind kommt? - klar. Wer gibt damit seine berufliche Qualifikation aus der Hand? - auch richtig geraten. So weit so einfach. Oft geht dann die Frau wie der mit arbeiten, sobald das Kind in den Kindergarten kommt - sofern nicht weitere Kinder geboren werden. Meist ist die Frau dann schon länger aus ihrem angestammten Job heraus und nimmt "was praktisches" an - einen Job, der maximale Flexibilität ermöglicht, denn sie muss ja weiterhin jederzeit abkömmlich sein, wenn dem Kind etwas fehlt. Die meisten Eltern wünschen auch genau das für ihre Kinder, dass nämlich das Umfeld ein familiäres ist und nicht die Betreuungskraft die Bezugsperson für das Kind wird.
Andere Frauen gehen auch nicht arbeiten, sobald das Kind betreut werden kann - sie betreuen dann andere Familienmitglieder, die Eltern, die Schwiegereltern, denn da sie ja "sowieso" daheim sind, ergibt sich dieses oft automatisch.
Gleich wie: eine Frau, die mit ihrem Mann zwei Kinder hat, ist ganz schnell mal sechs,sieben Jahre aus dem Job raus, und glaubt mir, sie hat diese Jahre NICHT mit shoppen und Yoga zugebracht. Die Mehrheit von Euch weiss das sicher. Und jetzt komm ich endlich mal zum Punkt: Es ist tragisch, dass sich hier so viele Frauen um das Geld ihrer Neu- und Exgatten kloppen müssen und sich dabei zweilen total in die Haare kommen, abgesehen von vielen Niederträchtigkeiten, von denen hier so ab und an zu lesen ist.... Dieses neue Gesetz hilft keiner einzigen Frau - es sichert nur den Mann ab. Scheinbar muss ja auch die "neue" Frau mit jedem Cent rechnen, auch mit denen, des Partners - klar auch sie verdient sicher deutlich weniger als ihr Partner. Und die Ex-Ehefrau, wie soll sie ohne Unterstützung für eine angemessene Erziehung der Kinder sorgen können. Findet sie einen Job, hat sie Glück. Von einer Tätigkeit in ihrem angestammten Berufsfeld kann man getrost Abstand nehmen. Bleiben die Kinder in ihrer Obhut, rutschen sie sozial ins Aus - welche Mutter möchte das nicht verhindern? Vielleicht sollten sich die Mütter dann tatsächlich dafür stark machen, dass die Kinder beim Vater aufgezogen werden, denn dort sind sie sozial abgesichert und die Frau hat zumindest theoretisch eine Chance, die mit Kindererziehung und Familienfürsorge "vertane" Zeit wieder aufzuholen. Wer weiss, vielleicht gehören ich einfach zu einer überaltergen Generation, vielleicht verdient Ihr Mädels jetzt genausoviel wie Eure Partner - dann frag ich mich, wieso der Stress...? Ich denke, solagen die Gesellschaft zu 90% darauf ausgelegt ist, dass Männer keinen Karriereknick kennen und keine Abwesenheit vom Berufsleben für soziale Aufgaben wahrnehmen bei ungleich höherem Einkommen ist es gerechtfertigt, dass ein adequater Ausgleich zwischen den Familienpartnern erfolgt. Man hat sich schließlich gemeinsam für die Familie entschieden, hat gemeinsam entschieden, wer daheim bleibt und warum und wie lange. Vielleicht sollten die Tätigkeiten und Aufgaben von Familienfrauen von ihren Ehemännern tarifgerecht entlohnt werden, dann wären am Ende der Ehe beide wohl gleichgestellt ;-)
Ich bin gespannt, zu welchen Erziehungs- und Familienmodellen dieses neue Gestzt führen wird. Und wie immer bekommen wir alle, was wir verdienen. Leider.
Und ja, klar - es war zu bemerken: ich gehöre der Mütter-Fraktion an. Ich habe drei Söhne, bin verheiratet mit deren Vater und das seit 19 Jahren. Ich habe meine Schwiegereltern gepflegt, meinen Beruf wieder teilzeit aufgenommen, das, was sich hier die "neuen" Frauen wünschen... Ich habe die ganzen 19 Jahre definitiv hart gearbeitet, genau wie mein Mann. Würden wir uns jetzt trennen, wären meine Kinder und ich Sozialfälle. Diese Erkenntnis hat mich zutiefst getroffen und mich bewegt, hier einmal ein bisschen zu lesen.... Mehr Solidarität unter den Frauen täte gut, denke ich.