Hallo.
ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Bin im Moment so neben der Spur, bin schon am Überlegen eine Thrapeutin oder so was aufzusuchen, aber vielleicht ist ja auch alles nicht so schlimm, wie es sich grade anfühlt. Deswegen hoffe ich auf eure Meinung und Ratschläge.
Also, ich bin 27 Jahre alt. Lebe im Moment mit meinem Freund (32) mit dem ich seit 2,5 Jahren zusammen bin. Wir wohnen seit ca. 1,5 Jahren zusammen. Er ist ein sehr schwieriger Mensch. Hat da aber von Anfang an kein Geheimnis draus gemacht. Er ist sehr distanziert, egoistisch und lässt sich von niemanden etwas sagen. Wenn er was will, dann macht er das auch, ohne zu überlegen, ob es vielleicht anderen schaden könnte. Meistens bleibe ich dabei sehr auf der Strecke. Er liebt mich, das sagt er mir und davon bin auch überzeugt, aber auf seine eigene komische Art und Weise. Er hilft mir auch nicht im Haushalt, also gar nichts. Wir sind beide voll berufstätig und haben auch noch beide einen Nebenjob. Und ich muss noch den ganzen Haushalt alleine schmeisen.
Wie gesagt, ich wusste von Anfang an, worauf ich mich einlasse, weil er schon immer so war. Aber genau das hat mich an ihm faziniert und genau da liegt mein Problem.
Ich bin mit 14 Jahren mit meinem ersten Freund zusammen gekommen, wir waren 7 Jahre zusammen, davon haben wir auch 3 Jahre zusammen gewohnt. Er war auch total schwierig, ich hab alles für ihn gemacht, aber er war nur faul und den ganzen Tag am Kiffen, ich hab meine ganze Jugend und meine ganze Kraft in diese Beziehung gesteckt. Und je schlimmer es wurde umso mehr Mühe hab ich mir gegeben. Bis er so war wie ich mir das immer gewünscht habe. Er hat mit den Drogen aufgehört, hat seine Ausbildung beendet und hatte einen festen Job und war sehr lieb zu mir und hat sich die Hausarbeit mit mir geteilt. Nach kurzer Zeit war die Liebe bei mir einfach weg und ich hab mich von ihm getrennt. Danach war ich fast 3 Jahre Single, hab mit 3 Freundinnen in einer WG gewohnt und hab versucht meine "vergeudeten" Jahre nach zuholen, d.h. Party, Party, Party und Typen, Typen, Typen. Ich habe in dieser Zeit sehr viele Männer kennengelernt und auch mit sehr vielen Männern geschlafen, meistens ONS, aber mit manchen hab ich mich öfter getroffen, dabei ist mir aufgefallen, dass ich zu den "netten" Typen den Kontkat immer schnell abgebrochen habe und bei dem Typen, wo eigentlich klar war, dass sie mir nichts Gutes wollen, bin ich immer hängen geblieben. Wenn ein Mann mir viel Aufmerksamkeit entgegen gebracht hat und sich wirklich für mich interessiert hat, hab ich überhaupt kein Interesse an ihm gehabt und mich total in unwohl bei ihm gefühlt.
Als ich meinen jetztigen Freund kennengelernt hab, gabs von Anfang an Stress, er hat mich von Anfang an belogen, ich hab trotzdem zu ihm gehalten, irgendwann hat er sich dann auch in mich verliebt. Also er ist jetzt nicht nur schlecht, manchmal ist er wirklich lieb, aber er hat halt seine Eigenarten, wo die meisten Frauen nicht klar kommen würden, ich könnte das, hab ich immer gesagt und bis jetzt kann ich das auch. Wir haben immer mal gute und mal schlechte Phasen. Wir haben vor kurzem beschlossen zu heiraten. Und sind grade am Planen, aber es fühlt sich nicht richtig an. Ich bin so hin und her gerissen, einerseits kann ich mir nicht vorstellen ohne ihn zu leben, ich denke ständig an ihn, aber andereseits will ich nicht mein Leben lang so leben müssen. Und dann kommen immer die Gedanken, dass ich ja auf nette Kerle eh nicht stehe. Und bei ihm weiß ich wenigstens woran ich bin und dann hab ich auch Angst, dass ich keinen anderen abkriege (diese Angst hatte ich schon immer) und ich bin ein wirklicher Familienmensch, ich möchte irgendwann Kinder und ein Haus. Deswegen arbeiten wir beide so viele, damit wir uns das alles aufbauen können. Vielleicht finde ich das nie wieder. Und dann war ich in meinem ganzen Leben noch nie wirklich alleine, das war für mich immer der Horror und jetzt hab ich ein richtiges Bedürfnis danach.
Mein Freund merkt wohl irgendwie das was mit mir nicht stimmt und war in letzter Zeit ziemlich lieb zu mir, damit erreicht er bei mir aber das genaue Gegenteil und ich werde dann richtig scheiße zu ihm. Gestern abend hatte er dann wohl die Schnauze voll davon gehabt, weil ich immer meinte, er soll mich bloß nicht anquatschen und mich einfach in Ruhe lassen. Hat er mich voll angebrüllt, dass ich nicht mal ganz richtig in der Birne bin. Und da hab ich wieder voll Panik bekommen und hab mich entschuldigt und es war dann alles wieder gut und heute hab ich wieder voll kein Bock auf ihn.
Ich manchmal liebe ich ihn total und manchmal hab ich das Gefühl ich hasse ihn und will nur noch weg.
Sorry für den sehr langen Text, aber ich hoffe ihr nemmt euch die Zeit und schreibt mir was ihr darüber denkt. Ich weiß mir wirklich keinen Rat mehr.
Liebe Grüße