Moin
habe ein Problem, naja, sonst würde ich ja hier nix schreiben.
Ausgangslage:
Seit gut sechs Jahren bin ich (27) mit meiner Freundin (25) zusammen. 5 Jahre führten wir eine Fernbeziehung (300km). Es funktionierte alles gut bis sehr gut (kleine Tiefen und feine Höhen). Mit ihren Eltern und Geschwistern und auch Freunden verstand ich mich auf Anhieb. Gut, sie wurde mit meiner Familie nie richtig warm (liegt aber daran, dass sie Probleme damit hat auf Menschen zuzugehen und sie kennenlernen zu wollen). Letztes Jahr sind wir dann zusammengezogen. Ich machte ihr den Vorschlag eventuell "neutrales" Gebiet zu besiedeln, um gleiche Voraussetzungen zu schaffen. Zu diesem Zeitpunkt beendete sie ihr Studium und bekam einen guten Job in meiner Heimat. Also Wohnungssuche etc, hat alles geklappt. Dann fing das Elend an.
So ists heute und so kam es (aus meiner Sicht) dazu:
Das erste halbe Jahr in der gemeinsamen Wohnung war sehr schön. Gemeinsames Einrichten, nette Abende, einige Unternehmungen, naja, alles was halt Spass macht. Vor ca. 5 Monaten kam dann die Wende. Bis dahin funktionierte so ziemlich alles, Job, Wohnung, Studium, Haushalt, Sex... kurz: es war toll.
Mein Anteil der Haushaltsarbeit wurde immer mehr. Mach ich ja auch, kein Thema. Da ich von Hause aus ein Mensch bin, der Sauberkeit braucht ist mir das auch ganz recht. Putzen, Wäsche waschen, Kochen, Abwaschen, Ausbesserungsarbeiten, Fenster putzen usw.
Heute macht sie wirklich nur noch was, wenn es unerträglich wird, da ich einige male "in Streik" getreten bin.
Resultat meiner "Hausarbeit": Vor der Arbeit gibts gemecker und wenn wir uns abends sehen, geht es weiter. Reicht von Kleinigkeiten bis hin zu "Kriegsgründen" wie zB "Die Wäsche riecht zu stark nach Weichspüler" usw
Da ich zur Zeit kurz vor meinem Examen stehe und zugleich noch arbeiten gehe, möchte ich mich auch mal erholen können und einfach mit meiner Freundin quatschen (so wie früher). Das geht aber nicht, da sie sehr schnell gereizt ist und keine andere Meinung akzeptiert. Wenn ich sie darauf anspreche, stimmt das nicht. Also bin ich lieber ruhig und lasse es auf sich beruhen. Das essen is nicht ausreichend gewürzt und überhaupt. "Mach die Küche noch ja?" Also 22 Uhr Spülzeit. So spare ich morgens einige Minuten.
Mein Tag hat kaum freie Minuten und ich versuche so gut es geht alles zu meistern.
Wenn sie von der Arbeit kommt legt sie sich auf Sofa und surft solange bis ich nachhause komme und was koche und sie "Bespaße". Wenn sie genug hat, gibts wieder einen Spruch der dazu führt das schlechte Laune aufkommt "Ich geh ins Bett!"
Danach bleibe ich noch ein wenig auf und versuche mich zu entspannen. Ist auch nicht recht.
Meine Hobbys habe ich weitesgehend genauso wie meinen Freundeskreis an den Nagel gehängt. Das ich meine Familie einmal die Woche besuche ist ihr auch nicht recht. Sie selbst will damit nichts zu tun haben, will aber alles ganz genau wissen, wenn ich wieder zurück komme.
Wenn wir was unternehmen wollen, bin ich derjenige der Reisebüro spielt. Alle Vorschläge werden kategorisch mit Gemecker abgelehnt. Danach werden ihrerseit 2 oder 3 Vorschläge nachgeschoben, die sie selbst ablehnt. Nur zur Vorsicht, das ich sie nicht auch noch vorschlage. Es nerve sie!
Wenn ich sage, das wir mit Freunden ausgehen wollen, "nein, is mir zu langweilig, keine Lust", um mir dann nur anzuhören, das wir nie was mit anderen Leuten machen.
Der Schuldige ist schnell ausgemacht, ich, der der keine sozialen Kontakte pflegt und zu faul ist ihr richtige Freundinnen zu suchen.
Wenn nicht alles nach ihrer Schnauze läuft fängt die Meckerei wieder an. Ich mache alles zu langsam, zu schlecht und überhaupt.
So leidet nun einiges unter diesen Sachen. Mein "Guten Morgen" wird mit Gemecker quittiert, kein Hallo oder ähnliches. Nachts um 3 werde ich geweckt, weil ihr was einfiel, mit dem sich mich konfrontieren will. "Du bist jetzt schuld, das ich morgen früh nicht ausgeschlafen bin!". Die schlechte Laune daraufhin ist mir auch nicht gegönnt.
Die letzten Tage kamen dann einige Sachen, die ich nicht richtig einordnen kann. Wir waren am Wochenende bei ihren Eltern zu Besuch. Ihre Mutter fragte mich, ob ich noch den Haustürschlüssel hätte. "Klar"; "Ja den brauchen wir wieder, weil eine gute Freundin braucht den jetzt"; "Ok, kein Problem"; "Aber keine Sorge, wir wollen dich nicht vergraulen, ne?".
Machte mir da keine Gedanken drüber.
Bis heute.
Heute morgen wieder Gemecker wegen Kleinigkeiten, nix wildes, nichts worüber man sich in dieser cholerischen Qualität aufregen müsste. Zumal sie sich an diesen Sachen tagelang festbeisst und man das bei jeder Gelegenheit unter die Nase gerieben bekommt. Dann kams ganz dicke. Sie fängt an zu weinen und Kanonenartig kamen dann richtige Vorwürfe.
Ich solle mir stets bewusst sein, was sie für mich aufgegeben hätte und ich danke es ihr mit dieser Behandlung. Ich wäre unfair, faul, unsauber und langweilig. Ich würde ihre Tiere vernachlässigen (dabei mache ich das meiste der Arbeit), würde alles vernachlässigen und mich um rein nichts mehr kümmern. Schließlich müsse sie heute später zur Arbeit und ich verlange ja, das die Wohnung sauber sei. Das bliebe nun an ihr hängen und ich gehe auf die Arbeit und mache was weiß ich was. Und kochen werde sie heute abend auch nichts.
Ging einige Zeit so weiter, ich wusste erstmal nichts zusagen und sie fletschte mich an, wenn ich nun schweigen würde, das ja mal wieder typisch feige sei. Und wenn ich mein Examen verhaue, dann solle ich mir ja was überlegen, wie die Miete reinkommt. Sie zahle sie nicht, sie schleppe niemanden durch.
Ich schlug ihr vor, das ich vielleicht erstmal eine Woche aus der Wohnung gehe und wir uns mal überdenken sollten.
War mir zu viel!
Wenn ich nun eine Pause einlegen würde, dann wäre das ja die Trennung. Sonderlich überrascht war sie darüber nicht!
Ich wollte eigentlich nur noch weg. Bin ich dann auch!
Mittags rief sie mich an, ich solle mich ja nie wieder davonstehlen und sie so stehen lassen.
Ok, seh ich ein, war vielleicht ein Fehler.
Auf den heutigen Abend hatte ich mal so richtig gar keine Lust mehr. Aber sie war total ausgewechselt als wenn das heute morgen nie stattgefunden hätte.
Nur morgen früh grüßt das Murmeltier, das weiß ich !
Nun weiß ich nicht weiter.
Reden bringt nicht viel, weil das in Gezanke und Stille ausartet. Wenn ich ihr sage, das es für mich scherzhaft war, ists egal. Ist wie krank sein, das darf man nicht! Muss man halt Ibuprofen solange einschmeissen bis man zur Arbeit getrieben werden kann.... So kommts mir manchmal vor.
Also was tun?
Vielen Dank für eure Antworten
der Knastvogel :-/