Hallo ihr Lieben,
ich möchte nun auch einmal meinen Kummer von der Seele schreiben.
So von Anfang an. Ich bin 20 Jahre alt, mein Freund 33, wir sind seit 4,5 Jahren zusammen und wohnen seit ca. 2 Jahren zusammen. Er ist Russe, ich Deutsche. Soweit so gut.
Immer mal wieder kam es am Anfang zu kleineren Streitigkeiten, die sich allerdings schnell gelegt haben und somit auch schnell vergessen wurden. Ich bin momentan in der Ausbildung, welche auch noch ein Jahr dauert, er arbeitet seit einigen Jahren Vollzeit.
Großes Problem bei uns ist der Haushalt. Ich habe das Gefühl, jedes Mal, wenn er auch nur einen Finger dafür krumm machen muss, fühlt er sich ungerecht behandelt. Allerdings seh ich es nicht ein, bin auch so erzogen worden, alles für ihn zu machen. Er hat vom Vertrag her 35 h / Woche und ich 37,5 h / Woche. Somit hätte er theoretisch 2,5 h weniger, allerdings macht er oft Überstunden (im Home Office als auch dann auf der Arbeit direkt) dazu kommt dann auch noch, dass er jeden Tag, wenn er zur Arbeit fahren muss, eine Strecke von fast 250 km fährt. Somit ist natürlich dann auch klar, dass ich "früher" zu Hause bin. Er will einerseits nicht (behauptet er zumindest), dass ich alles alleine mache. Aber wenn er dann am Wochenende "zu Hause" ist, will er natürlich auch lieber weggehen oder Freunde treffen. Alles voll verständlich, doch es bleibt halt eine Menge liegen. Hatte gerade in der letzten Abteilung viel Stress und dementsprechen auch keine "Lust" nach der Arbeit was zu machen... Ach, alles schwierig.
Auf jeden Fall hatten wir am Samstag Riesenstreit wieder mal wegen dem Haushalt, aber in letzter Zeit auch wegen anderen Sachen. Meist nur Kleinigkeiten, die sich aber dann zu riesigen Streitigkeiten aufbauschen.
Ich hätte angeblich faul auf dem Sofa gesessen während er die Wohnung gesaugt hat. Dass ich aber vorher schon Treppenhaus und Bad geputzt und die Woche davor die ganze Wohnung alleine gemacht habe, interessierte ihn ja da wieder einmal nicht. Jeder sieht halt nur das, was er selbst gemacht hat. Auf jeden Fall war er so sauer auf mich, dass er dann einfach gegangen ist, ohne was zu sagen.
Das Hauptproblem in der Beziehung ist, dass er sich ausschweigt, wenn es zu einem Streit kommt. Ich stell dann Fragen, wie er es sieht, was seine Meinung dazu ist usw. Ich kann auch bis zu einem gewissen Punkt ruhig bleiben, doch irgendwann platzt mir der Kragen, wenn ich immer nur zu hören kriege "Du diskutierst mich zu Tode. Du drehst mir jedes Wort im Mund rum. Du sagst, dass ich doof bin." Irgendwann sagt er halt dann gar nichts mehr und verlässt dann auch meist die Wohnung, ohne zu sagen, wohin er geht, wann er wieder kommt usw. Letzten Samstag war er z.B. auch wieder mal alleine feiern, was er in letzter Zeit öfter gemacht hat.
Ich weiß, dass alles momentan so wirr klingt. Aber ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll :( Jedes Mal, wenn wir jetzt Streit haben, schweigt er sich aus. Er sagt gar nichts und dass macht mich so verdammt wütend!!! Unfassbar... :( Am Montag hat er zu mir gemeint, dass ich immer Schuld am Streit bin usw.
Ich hab ihm schon mehrfach gesagt, dass es für mich so nicht weitergehen kann, da ich jemanden brauche, mit dem ich über alles reden kann und der nicht dann einfach die Klappe hält, wenns mal schwierig wird.
Meine Eltern wissen auch Bescheid, wies momentan in der Beziehung läuft und leiden mit. Meine Mutter rät mir eher zum Schluss machen, da es mich (weiß nicht wie ich es sagen soll) innerlich auffrisst, dass er zu nichts einmal Stellung beziehen kann, wenn wir Streit haben. Mein Papa leidet mit mir und hat gemeint, wir sollten noch einmal reden. Ja.. Reden, guter Vorschlag. Vorhin hab ich ihn angesprochen "Wir müssen nochmal reden, das hast du hoffentlich gemerkt?" (Wir schweigen uns seit Montag an!)... Dann hat er sich neben mir aufs Sofa gesetzt und anscheinend gewartet, dass ich es anspreche! Aber ich will einfach nicht immer die sein, die alles anspricht. Er soll mal selbst den Arsch hoch bekommen und was ansprechen.
Ich bin einfach nur noch fertig mit den Nerven, ich war heute auf der Arbeit und hab gedacht "Hoffentlich ist er nicht zu Hause, dann hab ich erstmal meine Ruhe." Das klingt doch super traurig oder? Wie kann man sowas in einer Beziehung denken? Andererseits denk ich mir auch, ich will nicht, dass das alles endet. Wofür die 4,5 Jahre? Wir lieben uns doch, oder doch nicht? :(
Ach, ich hab keine Ahnung, ob den Text jetzt jemand versteht, aber ich habs mir mal, wenn auch unlogisch, von der Seele geschrieben :( Momentan stellt sich halt immer öfter die Frage "Warum tu ich mir das überhaupt an?"
Sorry, für den langen Text :( Und das es kaum zu verstehen ist.
Hauptproblem ist, dass er sich bei einem Streit nie zu etwas äußert und lieber die Klappe hält. Er macht Dinge lieber mit sich selbst aus, ich jedoch kann das nicht. Ich hab das Bedürfnis über viele Dinge zu reden. Wegen dieser "Nicht-Reden"-Sache wäre auch fast die Ehe meiner Eltern zerbrochen, deswegen ist das für mich vielleicht so eine "heilige" Sache. Er wünscht sich vielleicht mehr die "Hausfrau", doch ich hab noch ein Jahr bis zum Ende meiner Ausbildung und überlege, ein Studium dran zu hängen, was ich (soweit ich es erkennen kann) nicht so wirklich für ihn passt. Er wünscht sich Kinder und ein Haus etc... Er ist halt eben schon 33 Jahre alt, ich will mich etwas ausprobieren.. Studieren gehen, arbeiten gehen usw. :(
Ich wünsche mir das Ganze auch, allerdings vielleicht in 4-5 Jahren. Ach Gott, so kompliziert :'(
Ich weiß nicht, ob mich jemand versteht. Falls es viele Schreibfehler sein sollten, tut es mir auch leid.
Liebe Grüße von der frustrierten Chaos1992