Hallo zusammen!
Vor einigen Monaten hatte ich hier meine Geschichte und das dazugehörige Problem geschildert. (Superkurzversion: Verliebt in einen Mann der 4 Monate verschweigt, dass er verheiratet ist, er trennt sich allerdings konsequent, bemüht sich um mich und steht zu mir. Ich kann allerdings nicht mehr vetrauen, denn er hat mich belogen und seine Ehefrau jahrelang betrogen.)
Nun gibt es etwas, das mich in zunehmendem Maße beunruhigt. Alpträume.
Seit Monaten hatte ich fast jede Nacht einen oder sogar mehrere. Meistens handelten sie von allem möglichen. Gelegenlich träumte ich aber auch ganz explizit dass mein Freund mich betrogen hat. Und zwar besonders schrecklich (beispielsweise finde ich es im Traum heraus, stelle ihn zur Rede und er reagiert völlig unbeeindruckt mit den Worten: "Na was hast Du denn erwartet? Das war doch wohl klar! Hast du wirklich geglaubt ich würde Dir treu sein?").
Ich habe meine Träume nie mit ihm in Zusammenhang gebracht, da ich auch bevor wir uns kannten sehr oft Alpträume hatte. Allerdings waren wir vor einigen Wochen für kurze Zeit getrennt. Ab dem Tag als zwischen uns Schluss war schlief ich wie ein Baby. Jetzt sind wir wieder ein Paar und die Träume sind auch wiedergekehrt. Das gibt mir zu denken. Vor allen Dingen da bei uns derzeit alles hervorragend läuft. (Was nicht zuletzt an der kurzzeitigen Trennung liegt, es ist einfach mal Abstand nötig gewesen.)Wir lachen unglaublich viel und freuen uns jeden Tag darüber, dass wir einander haben. Er ist liebenswürdig und zuvorkommend. Er bemüht sich jeden Tag auf's Neue um mich und ich fühle, dass ich ihm wirklich etwas bedeute. Von Misstrauen meinerseits keine Spur mehr.
Ist es möglich, dass ich schlicht und ergreifend all meine Angst und mein Mistrauen verdrängt habe, und sich dies jetzt in meinen Träumen äußert?
Ich halte es für möglich, da ich mich wirklich dazu gezwungen habe ihm zu vertrauen. Es fiel mir sehr schwer. Doch ich war der gleichen Meinung wie auch alle meine Freunde: entweder ich versuche es, ich lasse mich auf ihn ein und es klappt vielleicht (und wenn es schief geht muss ich mich eben vom Fußboen aufsammeln und wieder aufstehen), oder ich lasse es ganz. Und da ich die Meinung vertrete, dass man immer alles versuchen sollte, jedes Erlebnis, jede Erfahrung mitnehmen sollte, habe ich mich gezwungen.
Bevor ich ihn kennenlernte habe ich bereits viele schlechte Erfahrungen gemacht. Ich wurde betrogen und belogen und wandelte voller Zynismus und Bitterkeit durch die Welt, kannte kein Vertrauen. Aber im Grunde wollte ich nicht so sein. Dieser Versuch ihm zu vertrauen war Trotz gegenüber dem, was die schlechen Erfahrungen aus mir gemacht hatten. Ich wollte mir von ihnen mein Leben nicht dirigieren lassen. Doch jetzt scheint es so, als hätte es nicht geklappt.
Was haltet ihr von meiner Interpretation?
Ich bedanke mich schon einmal für alle Antworten!
Liebe Grüße und einen schönen Abend,
Lena