gernot_12310143Ich dachte er könne damit leben
oder ich wollte das denken. Dachte, er gewöhnt sich vielleicht mit der Zeit daran. Realisiert genauso wie ich, dass das alles nicht so schlimm ist. Und er hatte mir den Vorschlag ja selber gemacht. Aber ich wollte doch niemals, dass er mit seiner Mutter deswegen aneinander gerät. Wären es bloß meine Eltern gewesen, nicht seine, das wäre leichter auszuhalten!
Ehrlich, ich weiß es nicht. Wenn du mich so fragst, nein ich möchte nicht meine Beziehung dafür opfern. Mir fällt eigentlich nichts ein, weswegen ich meine Beziehung mit ihm opfern würde. Trotzdem bin ich (noch?) nicht wirklich bereit einfach nachzugeben. Als es um das Zusammenziehen ging, musste ich auch viel kämpfen. Das war hart. Aber ich bin heute glücklich, dass ich nicht aufgegeben habe.
Anders ausleben.... und wie? Ich möchte eigene Entscheidungen treffen. Ich liebe und achte meine Eltern und werde niemals die Werte, die sie mir beigebracht haben vergessen oder mit Füßen treten, dennoch möchte ich mit meinem Freund unseren eigenen Weg finden. Vielleicht ist das falsch von mir aber ich kann es sowieso nicht allen recht machen. Und für mich zählt vor allem, dass mein Freund hinter mir steht und ich mir mit ihm einig bin. Wenn er mir sagt, dass er es nicht dulden kann, damit nie zurecht kommen wird und ich unsere Beziehung aufs Spiel setze, dann würde ich mich wahrscheinlich über kurz oder lang dem fügen, aber nicht weil seine Familie oder meine ein Problem damit haben.
Aber mein Freund hat mir den Kompromiss vorgeschlagen. Ich habe ihn nicht dazu gezwungen. Wir haben sehr lange darüber geredet und eigentlich macht er nicht leichtfertig irgendwelche Zugeständnisse. Aber ich weiß auch nicht mehr was richtig und falsch ist. In meinem Kopf ist einfach ein Chaos. Meine Schuldgefühle nagen an mir, ich fühle mich schlecht und es tut weh, dennoch sehe ich mich nach wie vor im Recht. Im Moment würde ich zwar am liebsten alles ungeschehen machen, vergessen, zu seinen Eltern gehen und alles gerade rücken aber ich weiß, dass es nicht gut wäre. Ich will nichts großes, verstehst du. Und sie hat kein Recht so über mich zu reden und mich als schlechte Frau hinzustellen, dabei würde ich für ihren Sohn durchs Feuer gehen.