Hallo in die Runde!
Zunächst: ich könnte diesen Beitrag in irre viele Foren posten: Familie, Kinder, Schwangerschaft, Verlust... nun ja, ich mache es hier - und kann Euch versprechen, es wird "spannend".
Die Ausgangssituation: ich habe eine Tochter, 6, bin von ihrem Vater seit 2004 "positiv" getrennt. Er kümmert sich liebevoll, wir haben Kontakt, verstehen uns gut. Seit 2005 habe ich einen Lebenspartner. Er ist 32 (ich übrigens 30) und steht recht stabil auf seinen Füßen. Er hat immer akzeptiert, dass ich Mutter bin, er mag meine Tochter und versucht sich auch einzubringen. Auch mit seinen Eltern ist das Verhältnis ein sehr herzliches. Soweit, ganz wunderbar.
Von Beginn an habe ich meinem Freund gesagt, dass ich es sehr ernst meine - ich bin nicht für "lockere" Beziehungen zu haben.
Daher haben wir uns auch entschieden, dass er bei mir einzieht (habe eine große Eigentumswohnung). Letztes Jahr im Juni ist er bei uns eingezogen. Der "Alltag" verlief recht reibungslos, meistens.
Allerdings hatten wir immerwieder recht große Diskussionen über die Erziehung meiner Tochter. Mein Freund ist ein sehr rationaler Mensch, ich eher die emotionale Variante - so unterschiedlich waren eben auch unsere "Lösungsvorschläge" für so manches Familienproblem - oft bin ich mir auch nicht verstanden vorgekommen.
Einmal ging eine solche Diksussion so "bös" raus, dass ich gesagt habe, er solle besser gehen - wir würden in diesen Punkten nicht zusammenkommen.
Später tat`s mir leid - und er kam wieder zurück.
Vor drei Wochen wurde unsere Familie durch den plötzlichen Tod meiner mir sehr, sehr nahe stehenden Großmutter erschüttert.
Noch immer habe ich dieses "Ereignis" nicht in meinem Kopf - der Nebel hat sich noch nicht gelichtet...
Einen Tag nach der Beisetzung hat sich mein Freund entschieden, auf eine Party zu gehen - ich sagte, dann werde ich bei meinen Eltern schlafen, denn ich wollte nicht alleine sein.
Als ich den Tag darauf in unsere Wohung zurück kam, miefte die ganze Wohnung nach Alkohol und der gute Herr lag mit seinem "Kater" noch im Bett... Da sind mir alle Sicherungen durchgebrannt.
Ich habe ihm gesagt, er solle seine Sachen packen und so schnell wie möglich gehen.
Das hat er gemacht. Er ist gegangen.
Vor einer Woche habe ich gemerkt, wie überreaktionär diese "Entscheidung" war. Dass ich ihn brauche. Dass er im Kern "der richtige" ist. Natürlich war sein Verhalten da nicht richtig - aber war es denn so schlimm? Nein.
Ich habe ihm gesagt, wie es ist. Dass es mir leid tut, dass ich ihn bei mir haben will...
Er sagte mir, dass er mich liebe. Dass er für mich da sein will. Aber: zusammen wohnen kommt jetzt für ihn nicht mehr in Frage. Er möchte jetzt etwas eigenes. Er lässt sich von mir doch nicht immer wieder auf die "Straße" setzen.
Ich versteh das auch...
Aber: ich möchte auch keine Beziehung, in der man sich halt "ab und zu" mal sieht... ich möchte eine Partnerschaft, in der man gefestigt ist, das miteinander wohnen gehört dazu.
Dass ich so reagiert habe, lässt sich nicht mehr ändern...
Was also tun???
Hinzu kommen jetzt auch gewaltige Verlassensängste bei meiner Tochter. "Papa ist gegangen, Oma ist gestorben, jetzt ist Ulrich auch noch weg...." Ich muss irgendwie "kompensieren".
Ebenfalls hinzu kommt eine seltsame Schwangerschafts-Ahnung. Obwohl ich die Pille nehme, habe ich am Todestag meiner Oma plötzlich meine Tage bekommen... Über eine Woche... Alles komplett durcheinander. Natürlich habe ich die Pille weitergenommen - aber derzeit fühlt sich mein Körper schon recht seltsam an (Brust, Übelkeit)...
Es ist noch zu früh ernsthafte Schlüsse zu ziehen, ich weiß - aber die Gedanken kreisen...
So - was meint ihr?
DANKE für Antworten, Lösungsvorschläge oder ähnliches...