Über diese Behauptung werden sich jetzt selbstverständlich alle Männer aufregen. Und zugegeben, es ist eine blöde Pauschalisierung. Aber
Ich bin Ü30 und seit einem dreiviertel Jahr Single. Ich hatte in meinem Leben bisher fünf Beziehungen, wovon fast alle unter Lügen und teilweise krass narzisstischem Verhalten fremdgegangen sind. Der eine notorisch und relativ schnell, die anderen mit der Zeit. Einer war treu. Drei Mal infolge bin ich gegen eine andere ausgetauscht worden, von heute auf morgen konnte ich meine Koffer packen. Klar, Anzeichen, dass etwas nicht stimmt, waren da. Dass meine Nachfolgerin jedoch schon quasi fast vor der Tür steht wurde immer erfolgreich verschleiert. Man vertraut ja auch und möchte nicht sofort das Schlimmste unterstellen. Und nein, ich bin keine hässliche, prüde oder frigide Ente. Ich will auch nicht jungfräulich in die Ehe gehen ;-) In meinem Umfeld gibt es keine Paare, die die Vier-Jahres-Marke jemals überschritten haben, all meine Mädels können ein Lied übers männliche fremdgehen singen. Und schaut man hier in die Foren, dann wird man weiter bestätigt: alles belügt und betrügt sich. Vor ein paar Monaten lernte ich einen netten Mann kennen, wir hatten irgendwann auch (mehrfach) Sex. Er suggerierte mir mit Worten und Taten, dass er eine Beziehung mit mir wolle. Ich verliebte mich und ging daraufhin auf ihn ein. Ende vom Lied war, dass all seine Worte und Taten erstunken und erlogen waren. Kürzlich schrieb mich eine Ex-(Single!)-Affäre - inzwischen glücklich verheiratet - an, ob wir uns treffen wollen. Er möchte Sex. So wie er erklärte nicht etwa, weil er Notstand hätte oder der Sex mit seiner Frau so schlecht sei, sondern weil ihn der Reiz des Verbotenen überkommen hätte. Wenn ich ja sagen würde, dann käme er mal schnell vorbei
Und da kommen wir zum Punkt: Ich habe inzwischen - seit meiner letzten Trennung - aufgrund meiner Erfahrungen und Beobachtungen ein generelles Misstrauen Männern gegenüber. Ich glaube nicht mehr daran, dass es irgendwo einen durch und durch treuen Mann gibt, der fair und ehrlich ist. Ich habe das Gefühl, dass es irgendwann IMMER dazu kommt, dass sie fremdgehen, sofern sich die Gelegenheit dazu bietet. Oder sie durch eine Frau, der Rücksicht und Moral egal sind, dazu provoziert werden. Dass ich mit diesem Misstrauen beziehungsunfähig bin, ist mir voll bewusst. Ich möchte derzeit auch KEINE Beziehung haben, fühle mich als Single pudelwohl und sicher. Keiner kann mir was, was mich verletzen würde.
Ich reflektiere viel und frage mich, ob ich vielleicht einfach einen Hang dazu habe in die Schei*e zu greifen, mein Beuteschema ist falsch. Das zumindest ziehe ich neben meiner Pauschalbehauptung, dass alle Männer fremdgehen, in Betracht. Aber das wäre dann seit 17 Jahren so. Irgendwann muss doch jeder mal Glück haben? Alle Männer waren aus verschiedenen Schichten, verschiedenen Elternhäusern und verschiedenen Alters. Die können doch nicht alle sozial-schlechte Menschen sein?! Und wieso gibt es so viele Menschen, die offensichtlich Spaß daran haben, andere - angeblich geliebte Menschen - zu verletzen?
Meine Schutzmauer ist inzwischen so hoch und so fest zementiert, dass ich alles abblocke und Panik bekomme, wenn sich in mir nur ein Funken Bauchkribbeln einstellt, weil ich jemanden toll finde . Ich will keinen untreuen und lügenden Partner, dann bleibe ich lieber in meinem sicheren Single-Hafen!