Affäre mit einem verheirateten Mann
Hallo zusammen. Aktuell befinde ich mich in einer echt verzwickten Situation. Bevor ich jetzt (berechtigter Weise, ich bin selber alles andere als stolz darauf) verurteilt werde, lest euch bitte durch, was in meinem Kopf vor sich geht. Seit etwas über einem Jahr habe ich eine mehr oder weniger geheime Affäre mit einem älteren, verheirateten Mann. "Mehr oder weniger geheim" deshalb, weil sowohl einige seiner Kumpels, als auch einige meiner Freunde Bescheid wissen. Ich muss mal eben weit ausholen... Kennen tun wir uns nun seit 1 1/2 Jahren. Gefunkt hat es sofort zwischen uns, wir haben uns super verstanden und so hat irgendwie alles seinen Lauf genommen. Täglicher Kontakt übers Smartphone, regelmäßige Treffen, gleicher Sinn für Humor - Zack, verliebt! Ich wusste natürlich gleich zu Anfang, dass das nichts gibt und ich mich eigentlich schnell aus der Situation wegbewegen muss... aber es ging nicht. Also habe ich ausgeblendet, dass er da noch wen anders zuhause hat. Ich muss sagen, dass der Gedanke wirklich schrecklich für mich ist. Ich fühle mich schuldig und mir geht es wirklich nicht gut damit, zu wissen, dass eine andere Frau meinetwegen betrogen wird. Ich glaube, dass niemand sich in die Rolle der "Affäre" hineinversetzen kann, der es selbst noch nicht erlebt hat. Jedenfalls, ging es weiter und weiter... das erste "Ich liebe dich" fiel, es wurden gemeinsame Pläne geschmiedet. Eigentlich war alles perfekt. Ich wusste, dass ich sicher bei ihm bin und war mir auch zu jedem Zeitpunkt sicher, dass er im Zweifel zu mir halten wird. Unsere Kommunikation war immer ehrlich, offen und respektvoll. Dann vor ein paar Monaten der Tritt ins Gesicht. Seine Frau hat Wind davon bekommen. Erstmal habe ich mich super erleichtert gefühlt, mir ging es nicht gut mit dieser Geheimnistuerei und Lügerei... Was für Gespräche letztendlich unter den beiden geführt wurden, weiß ich nicht. Angeblich war er so ehrlich mit ihr, dass er ihr alles erzählt und gebeichtet hat. Um ehrlich zu sein, glaube ich das aber nicht. Er durfte dann erstmal zuhause ausziehen... Zwischen uns beiden lief weiterhin alles super, ich habe ihn in der Zeit aufgefangen, ihm seine Ängste genommen, war einfach rund um die Uhr für ihn da. Ich dachte wirklich, dass wir uns jetzt eine gemeinsame Zukunft aufbauen... denn das wollte ich ja auch. Ich weiß gar nicht so recht, was ab da in meinem Kopf passiert ist. Plötzlich ist mir das Ausmaß bewusst geworden, ich hatte das Gefühl, der schlimmste Mensch der Welt zu sein... eine Familie zerstört zu haben. Mir wurde einfach alles zu viel. Mir drohte der Kopf zu platzen. Am liebsten wäre ich weggerannt. Es folgte eine Kurzschlussreaktion - Ich fuhr zu ihm, sagte wir müssten reden und beendete alles. Seine Welt ist zusammengebrochen. Ich habe ihn alleine gelassen in dem Scherbenhaufen, den ich selber verursacht hatte. Rückblickend einfach nur schrecklich von mir... aber ich konnte zu dem Zeitpunkt mit dem Druck nicht umgehen. Ich sagte ihm, ich wolle keinen Kontakt mehr. Er soll versuchen, zuhause alles wieder gerade zu biegen. Das tat er auch... und es hat auch funktioniert. Sie hat ihm verziehen und er ist nach einiger Zeit wieder eingezogen. In der Zwischenzeit war mir bewusst geworden, dass ich ihn liebe... richtig liebe. Dass es eine absolute Scheiße von mir war, die ich da fabriziert hatte... ihn einfach alleine sitzen zu lassen. Ich meldete mich, er blieb vorerst distanziert. Dann wollte ich fair sein und habe versucht mich auch zu distanzieren. Resultat - Er meldete sich wieder... Wir konnten einfach nicht ohne... von einem Chat in der Woche, kam es wieder zu durchgehendem, täglichen Kontakt. Irgendwann haben wir uns wieder getroffen, mittlerweile wieder regelmäßig. Wir sagen wieder "Ich liebe dich", reden über eine Zukunft... aber ich sehe keine Avancen, dass er tätig wird. Ich habe das Thema auch schon angerissen und er sagt immer wieder, dass ihn die Zeit damals so geprägt hat und er Angst hat, wieder sitzen gelassen zu werden - Diesmal aber endgültig. Ich verstehe das alles natürlich, weiß dann aber auch nicht wie ich mich jetzt weiter verhalten soll. So weitermachen möchte und werde ich nicht. Ihm die Angst nehmen, kann ich aber leider auch nicht. Was sagt ihr dazu? Hat jemand von euch ähnliche Erfahrungen gemacht bzw. kann mir einen Rat geben? Ich bitte darum, nicht über die Situation an sich zu urteilen... Ich weiß, dass Affären schlimm sind und dass ich mit Sicherheit nicht die Leidtragende der Geschichte bin.
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Merkst Du langsam, was für ein unfähiges Exemplar Du Dir da an Land gezogen hast? Er gibt Dir die Schuld, dass er sich nicht trennen kann/will? Gehts noch?
Mieser Typ. Immerhin könnte er ehrlich zu Dir sein und dazu stehen, dass er keinen Arsch in der Hose hat. Ein riesen Schisser, alleine da zu stehen. Errbärmlich. Und Du machst Dir noch einn schlechtes Gewissen... ts. Ich hoffe für Dich, dass Dir bald die Augen aufgehen und merkst, wie er Dich manipuliert. DAS ist keine Liebe, das ist reine Sselbstsucht von ihm..
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Du machst Dir etwas vor. Jemand bei dem man sicher ist und der "auf jeden Fall zu Dir halten" wird besitzt einen Charakterzug, den jemand der seine Frau betrügt nicht hat: Loyalität. Im Grunde seid ihr für ihn - also Du und seine Frau - austauschbar. Du bist aber im Moment interessanter, weil neuer und dadurch gegenwärtig aufregender.
Da Du Dich schuldig und schlecht fühlst ist schonmal ein Zeichen dafür dass Du ein Gewissen hast und auf Dauer als Affäre nicht glücklich wirst. Konsequenzen daraus ziehst Du aber auch nicht. Klar willst Du das alles sicher nicht hören, aber meinst Du hier hat jemand den ultimativen Trick wie dem Mann ein Rückrat wächst und er plötzlich kapiert was er tun sollte?
Du bekleckerst Dich gerade sicher nicht mit Ruhm aber der Mann in dieser Geschichte ist das eigentliche A...loch. Ob er sich trennt ist selbstverständlich allein von Dir abhängig und wenn Du ihn nicht willst dann geht er zurück nach Hause und pflegt dort eben mit seiner Frau eine "ehrliche, offene und respektvolle" Kommunikation. Du weisst nur von seinen Erzählungen was genau er angeblich seiner Frau alles erzählt. Und jemandem der sich so verhält wie er würde ich nur so weit trauen wie ich ihn werfen kann.
Ich hoffe sehr dass Du die rosa Brille lang genug abnehmen kannst um ihn zu sehen wie er wirklich ist.
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Ihr seid beide mies und habt euch auf jeden Fall verdient.
Wenn du ein besseres Gewissen willst sag ihm dass du dich erst wieder mit ihm triffst wenn er seine Frau verlassen und alles geklärt hat.
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Danke für deine ehrliche Meinung. Ich verstehe ja tatsächlich, dass er Angst hat, gleichzeitig finde ich es natürlich auch feige von ihm. Ich weiß halt wirklich nicht mehr was ich denken soll...
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Danke, dass du dir die Zeit genommen hast... Ja, das ist alles sehr komplex und eigentlich sehe ich das genau wie du. Allerdings haben wir wirklich eine so enge Bindung, dass ich gar nicht an sowas denken mag (dass ich austauschbar für ihn bin, etc.). Ich kann mir das einfach nicht vorstellen. Er hat bitterlich geweint, als ich damals alles beendet habe. Andererseits ist es natürlich wichtig, auch die Schattenseiten im Blick zu behalten und sich nicht auf der Nase rumtanzen zu lassen...
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Danke, dass du dir die Zeit genommen hast... Ja, das ist alles sehr komplex und eigentlich sehe ich das genau wie du. Allerdings haben wir wirklich eine so enge Bindung, dass ich gar nicht an sowas denken mag (dass ich austauschbar für ihn bin, etc.). Ich kann mir das einfach nicht vorstellen. Er hat bitterlich geweint, als ich damals alles beendet habe. Andererseits ist es natürlich wichtig, auch die Schattenseiten im Blick zu behalten und sich nicht auf der Nase rumtanzen zu lassen...
Du bist naturgemäss nicht objektiv in der Situation und Deine Sicht darauf ist deshalb eingeschränkt. Das würde ich mir immer wieder ins Gedächtnis rufen. Das Bild dass Du von ihm hast ist geprägt durch Deinen eigenen Wunsch, dass es "irgendwie funktionieren kann". Das tut es auch, wenn man die Realität ausblendet. Das geht aber nur über einen gewissen Zeitraum.
Weisst Du von aussen betrachtet spiegeln seine Taten die Wahrheit. Wenn er Dich so sehr liebt, dann würde er uneingeschränkt mit Dir zusammen sein wollen. Dann hätte er längst - bevor seine Frau über Umwege davon erfahren hätte - von allein klar Schiff gemacht und sich getrennt und wäre auch dabei geblieben. EGAL ob Du Dich gerade zurückgezogen hast oder nicht.
Du hast ihm ja nicht gesagt, dass Du ihn nicht mehr liebst, sondern dass Dir alles zuviel ist. Er hätte auch klar zu seinen Gefühlen stehen und auf Dich warten können. Mit der "Sicherheit" dass er "auf jeden Fall zu Dir halten würde", hätte er auch darauf vertrauen können dass ihr wieder zueinander findet. Und obendrein die Zeit nutzen können seine Verhältnisse zu klären. Hat er aber nicht. Er ist wieder ins sicherere Heim zurückgekehrt und seiner Frau wasweissich erzählt, dass sie ihn zurücknimmt. Garantiert hat er nicht gesagt meine Affäre will mich nicht mehr. Sondern dass ER sich umentschieden hat und sie liebt. Oder was meinst Du?
Nun hast Du Dich ihm wieder angeboten und er hat die Wahl. Aber .... hach... wie soll er sich nur entscheiden? Nicht dass sein wundes Herzilein nochmal enttäuscht wird. Der Ärmste ist wirklich in der Zwickmühle. Am besten lassen wir alles so wie es ist und er hat Euch beide. Dann kann ihm nix passieren. Was er will ist ja schliesslich das Wichtigste... Ich hoffe Du bemerkst meinen Sarkasmus.
Der Typ tanzt Dir bereits auf der Nase herum. Euch beiden.
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Du hast auf jeden Fall recht mit dem was du sagst. Und wäre das ganze nicht meine eigene Situation, hätte deine Antwort 1 zu 1 von mir kommen können. Die rosarote Brille trage ich schon lange nicht mehr... Ich sehe durchaus auch die Schattenseiten. Und zu deiner Frage, was ich meine... Ich glaube tatsächlich auch, dass er ihr die Geschichte anders verkauft hat... Mit Sicherheit hat er ihr gegenüber vertreten, dass er mich verlassen hat um um sie kämpfen will. Puh, das ist wirklich alles so verzwickt... Ich muss ihn teilweise wirklich in Schutz nehmen. Ich kenne die Gesamtsituation mit allen Details und kann daher echt sagen, dass für ihn eine Menge auf dem Spiel steht. Nicht zuletzt Haus und Hof. Trotzdem bin ich ganz deiner Meinung, dass er - Wenn es ihm doch wirklich um die Liebe geht, durchziehen muss. Etwas ändern muss, wenn er doch wirklich so unzufrieden mit seinem Leben, bzw. seiner Ehe ist. Es ist ja nicht nur die Liebe zu ihm, die mich an dem ganzen festhalten lässt... Gleichzeitig sind wir beste Freunde, wir erzählen uns alles und verstehen uns... Als würden sich unsere Gedanken übertragen. Ich schätze eben auch diese Seite unglaublich. Und das macht alles doppelt schwierig. Das alles so zu lesen und sich sein Urteil zu bilden ist recht einfach, aber es steckt so viel mehr dahinter, dass ich wirklich fast schon nicht weiter weiß. Und da hasse ich mich selber für, weil ich sonst eine recht starke, unabhängige Frau bin - Beruflich, als auch privat. Da hängen einfach so viele unterschiedliche Emotionen dran. Es ist halt wirklich nicht die "Typische Affäre". Ich hoffe ich konnte dir das so nochmal deutlicher machen, wie dieses Chaos in mir zusammenkommt. Es ist immer so leicht zu sagen "Hey, ich ziehe einen Schlussstrich und mache mein Ding", auch wenn man den Tatsachen ins Gesicht blickt und sieht, dass die Dinge von ihm aus eigentlich anders laufen sollten. Das ist alles so schwierig...
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Ich sehe leider kein Happy End.
Wenn er sich erneut trennt, baut ihr auf einem Scherbenhaufen auf. Schlimmer wird es wenn es irgendwie rauskommt. Seine Frau wird ihn schon noch ein weiteres emotionales und finanzielles Päckchen mitgeben, besonders Kinder, ob klein oder erwachsen halten immer zum verlassenen Elternteil. Da setzt bei denen ein Schutzmechanismus ein.
Vielleicht übersteht ihr es und alles wird gut. Aber er erscheint mir wankelmütig. Wenn er dich so sehr lieben würde, wäre er gegangen und nie wieder zurück gekehrt. Stattdessen lag er dir mit Selbstmitleid und Zweifel in Ohren.
Allgemein läuft das alles absolut unsauber. Du und er verbiegt euch gerade so wie es ihr es verträglich findet. Das beste in Anspruch nehmen, aber bloß nicht die Konsequenzen tragen.
Ich stimme dir zu, ihr passt blendend zusammen.
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Kannst du deine Antwort nicht finden?
Man kann getrost davon aushehen, dass er bei seiner Ehefrau auch auf die Tränendrüse gedrückt hat.
Manipulieren scheint er echt gut im Griff zu haben.
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Älterer verheirateter Mann - könnte ein Fall von Midlife Crisis sein.
Nie nie niemals auf Leute einlassen, deren Partner/innen nicht bescheid wissen dürfen!
Nie nie niemals auf Situationen/Techtelmechtel einlassen, bei denen jemand irgendwo auf Verheimlichung Wert legt und Schwierigkeiten hat mit dem Gedanken an für alle Beteiligte klare Verhältnisse!
Nie nie niemals die eigenen Ansichten darüber, was richtig und was falsch ist, über Bord wefen!
Nie nie niemals Leidenschaft über von einem selbst als richtig erkannte Prinzipien stellen!
All sowas schreit nach Schwierigkeiten, eignet sich dazu, einen selbst zu korrumpieren und für Korrumpierungsversuche immer anfälliger zu machen, und wird immer zum Drama ohne Happy End.
Das ist jetzt kein Urteil über dich:
Ich habe so etwas bei all meiner Umtriebigkeit tatsächlich noch nie erlebt, weil ich mich niemals auf Verheiratete oder sonstwie Gebundene/Liierte, deren Partner/innen nicht bescheid wissen dürfen, einlasse. Auf diese Weise halte ich solche Probleme von mir fern.
Eine andere zuverlässige Methode, solche Probleme und Verstrickungen zu vermeiden, kenne ich nicht.
Abwägen, welches Drama dir mehr liegt, musst du selbst - das lang andauernde Beziehungs-Verstrickungsdrama, das unweigerlich weitere Dramen nach sich ziehen wird, oder das irgendwann vorbeigehende Herzschmerz-Drama, weil du nicht mit dem Objekt deiner Begierde zusammen bist - andere Väter haben auch schöne Söhne.
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Da hast du recht... Wäre ich meinen Prinzipien treu geblieben, hätte ich mir das ganze Leid ersparen können. Jetzt stecke ich leider drin im Chaos und bin gefühlsmäßig ausgeknockt. Ich möchte das ganze beenden, weil ich so langsam wirklich keine Nerven dafür habe und mich auch einfach nicht wohl fühle in dieser Situation... gleichzeitig sind da die Gefühle und ich fühle mich nicht fähig, alles zu beenden. Ich denke, ich muss mit ihm reden und ihm klar machen, dass ich das so nicht weiter mitmachen werden... und je nach Aktion von ihm schauen, wie ich dann weitermache... oder?
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Solange Du noch auf "Droge" bist, bringt meiner Meinung nach reden gar nix. Du leidest noch zu wenig und denkst immer noch, dass Du ja nur ihn brauchst um glücklich zu sein - wie halt Drogenabhängige so ticken.
Dir ist die Situation doch schon längstens aus den Finger geglitten und Du bist Butter in seinen Fingern. Er wird wieder auf die Tränendrüse drücken, wird vielleicht versuchen, ein bisschen Zeit rauszuschinden ("gib mir noch ein paar Wochen, Monate, bis ich das mit meiner Frau geregelt habe, etc. pp" und Du wirst weiterhin an Deinen Traum glauben.
Erst, wenn Du so richtig am Boden bist wirst Du erkennen, was hier gespielt wird. Ob Du Dich dann noch aus dem Sumpf retten kannst... wer weiss.
Wie gesagt, Du leidest noch zu wenig um die Manipulationen erkennen zu wollen. Reden macht Sinn, wenn er etwas ändern will - was er offensichtlich nicht will. Und reden bringt nur was, wenn Du auch fähig bist Konsequenzen zu ziehen, was Du ja auch offensichtlich nicht kannst und willst.
Ich würde sagen - er hat Dich klassisch Schachmatt gesetzt.
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Das hört sich hart an, aber nehmen wir an du hast recht und er hat mich bereits "manipuliert"... Was würdest du dann jetzt tun, wenn du in meiner Situation wärst?
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Wuerde er dich wirklich lieben, dann waere er nicht wieder zur Ex zurückgegangen - auch nachdem du es mit ihm beendet hat. Das ist alles was du wissen musst.
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Da hast du recht... Wäre ich meinen Prinzipien treu geblieben, hätte ich mir das ganze Leid ersparen können. Jetzt stecke ich leider drin im Chaos und bin gefühlsmäßig ausgeknockt. Ich möchte das ganze beenden, weil ich so langsam wirklich keine Nerven dafür habe und mich auch einfach nicht wohl fühle in dieser Situation... gleichzeitig sind da die Gefühle und ich fühle mich nicht fähig, alles zu beenden. Ich denke, ich muss mit ihm reden und ihm klar machen, dass ich das so nicht weiter mitmachen werden... und je nach Aktion von ihm schauen, wie ich dann weitermache... oder?
> und bin gefühlsmäßig ausgeknockt.
Gefühlsmäßig ausgeknockt sein kenne ich aus anderen Zusammenhängen.
Vergiss nicht, dass die Willensbildung nicht nur auf Gefühlen basiert.
Daneben gibt es noch einige andere die Willensbildung beeinflussende Aspekte - zB die Ratio, Vernunft, Verstand, Perzeption, Apperzeption, Triebe, Instinkte, Sinn für Gut und Böse - wird von manchen auch "Gewissen" genannt, Lust/Unlust etc etc.
Solange dich nicht alles davon im Stich lässt, bzw du es schaffst, in deiner Willensbildung den Fokus neben den Gefühlen auch auf diese Dinge zu legen, und so deine Gefühle ein bisschen davon zu entlasten, im Alleingang für deine Willensbildung sorgen zu müssen, solltest du es hinkriegen.
Ich mache das öfter so: Wenn ich etwas mit dem Gefühl nicht entscheiden kann, entscheide ich es manchmal mit dem Verstand. Wenn ich etwas mit dem Verstand nicht entscheiden kann, entscheide ich es manchmal mit den Gefühlen oder danach was mir Lust/Unlust bereitet, oder nach Instinkt, oder danach, ob ich es mit meinem Gewissen vereinbaren kann, oder oder...
Es gibt ja viele Arten, wie man etwas entscheiden kann. Oft halte ich mich an einen Rat, den der Samurai Tsunetomo Yamamoto in seinem Hagakure weitergegeben hat, nämlich den, wichtige Entscheidungen innerhalb von sieben Atemzügen zu fällen.
Ich kann dir aber beim besten Willen nicht sagen, ob ich deswegen, oder ob ich trotzdem im großen und ganzen mit meinem Leben zufrieden bin.
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Zunächst musst du dich für nichts Schuldig fühlen, denn er hat die Affäre mit dir begonnen und er hat dir nicht von vorn herein gesagt, ob er mit dir mehr oder seine Familie nicht aufgeben möchte. Von daher muss er sich den Schuh anziehen und nicht du.
Auch hast du nicht die Familie auseinander gebracht, das war er selbst, lass dir da nichts einreden.
Dass ihr inzwischen wieder Kontakt habt und wieder so wie vorher, zeigt, dass er in seiner "wieder"-Beziehung etwas vermisst, dass er nicht schaft, dort anzusprechen.
An deiner Stelle solltest du ihn mal fragen, was er sich mit dir vorstellt. Ist es nur eine Affäre für nebenher oder möchte er - so wie du klingst, wie du - mehr?
Ich glaube ja nicht, dass er seinen sicheren Hafen verlassen möchte und von daher musst du dir überlegen, was du möchtest. Bist du mit der Rolle der zweiten Geige zu frieden oder möchtest du mehr?
Verurteilen möchte ich dich auf keinen Fall - eher ihn, da er dir keinen reinen Wein eingeschenkt hat.
Gruß
Gerhard
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