Liebes Forum,
ich hatte ein halbes Jahr lang eine Affaire mit jemandem aus einem anderen Kulturkreis. Wir sind beide Mitte 40.
Anfangs war es mit egal, ich habe mich auf ihn eingelassen um mich abzulenken. Er wirkte so unreif, dass ich dachte, von dem geht keine Gefahr aus.
Nach dem ersten Begeisterungssturm zog er sich plötzlich zurück, und ich dachte das wars jetzt. Habe mich ebenfalls zurück gezogen.
Aber er kam wieder an. Das Ganze wiederholte sich, bisher insgesamt dreimal. In der zweiten Runde sagte er mir, dass er keine Beziehung will. Ich zog mich wieder zurück, ignorierte ihn. Nach ca. fünf Wochen war er wieder da. Wollte wieder etwas mit mir anfangen. Ich sagte ihm, so geht das nicht, hin und her, ich mag keine Achterbahn fahren. Wenn er was von mir will, dann bitte etwas mehr Beständigkeit. Und er hat mich gefälligst gut zu behandeln.
Ich mochte ihn, war aber nicht über beide Ohren verknallt. Dachte, ich schau mir das mal an.
Und tatsächlich, er fing an mich gut zu behandeln. Wir sahen uns viel plötzlich viel öfter, er wurde verbindlicher und wirkte weniger kindisch. Ich fing an, mich in ihn zu verlieben.
Dann plötzlich kam der Hammer, er sagte er wolle wieder eine Familie gründen. Aber er fände einfach nicht die richtige Frau dafür. Er hat eine Tochter und ist seit über 6 Jahren von seiner Ex getrennt und seidem solo. Und er würde wahrscheinlich sowieso keine Frau dafür finden, also könnten wir ja auch zusammen bleiben. Ich wäre total toll, aber dafür nicht die Richtige.
Die Richtige wäre ihm nach so in etwa eine perfektionierte Version seiner Ex. Die echte Ex hasst er bis aufs Blut.
Ich sagte, ich wüsste nicht ob ich das so könnte. Ich brauchte so ungefähr zwei Wochen, um das alles zu verdauen. Nach dieser Ansage wurde er noch anhänglicher und verbindlicher.
Dann erzählte mir nebenbei einer seiner Kumpels, mit dem ich mich sehr gut verstehe, dass mein "Affairenmann" gesagt hätte, wolle sich jetzt eine Frau aus seinem Heimatland suchen. Der Freund kommentierte das mit "der wird immer bescheuerter, je älter er wird" und "das funktioniert sowieso nicht".
Ich habe ihn am gleichen Abend gefragt, wie es jetzt aussähe. Am Anfang wäre es mir egal gewesen, aber inzwischen könne ich nicht mehr so weitermachen.
Von ihm kam wieder, er könne keine Beziehung mit mir führen. Ich fragte ihn, was die Logik dahinter sei. Wir hätten quasi eine Beziehung. Er sagte, das zwischen uns ginge nur, weil wir beide im Moment keine Beziehung hätten.
Daraufhin habe ich das Ganze beendet.
Das ist jetzt fast 4 Wochen her. Er ist zur Zeit in seinem Heimatland, bei seiner Tochter, seiner Mutter etc.
Und ich vermisse ihn. Habe Angst, dass ich rückfällig werde, wenn er wiederkommt.
Er verhält sich total unreif, Sprüche, Kumpels, egozentrisch. Nach drei reflektierten Sätzen ist er komplett erschöpft. Ich hatte zwischendrin immer wieder das Gefühl, ich habe es mit einem 15jährigen zu tun.
Aber irgendwie auch so schön gefühlstolerant und ruhig.
Ich hatte selten das Gefühl, dass ich bei einem Mann so sein kann, wie ich bin. Ich kann mich bei ihm völlig fallen lassen. Muss nichts beweisen. Er ist kein geistiger Mensch, eher körperlich. Das fehlt mir.
Aber trotzdem geht es so mit ihm nicht. Wie ein Spielzeug darf mich keiner behandeln. Und auf Dauer würde ich nur draufzahlen.
Bitte, sagt mir was Aufbauendes. Ich will keine vierte Runde drehen.
Danke
Libelle