Schwierig
Hallo,
ich finde es immer schwierig, nachdem soviel passiert ist, wieder "zurück zu rudern" und so tun, als sei nichts gewesen. Das klappt in der Regel nicht. Es bleibt immer so ein NAchgeschmack, den ihn nur durch intensive Arbeit (und zwar beide und nicht nur einer!), vielen intensiven Gesprächen und vielleicht auch einer Paartherapie beheben könnt.
Es ist nicht ganz hoffnungslos, aber es kommt auf die Bereitschaft beider an, etwas verändern zu wollen und überhaupt erstmal "verstehen", um was es hier eigentlich geht. Lernen, den anderen mit seinen Bedürfnissen zu verstehen und seine Ängste in den Griff zu bekommen und zu erörtern, woher diese eigentlich kommen.
Das hört sich etwas psychotisch an bei euch....ihr schient beide ein Näheproblem zu haben und habt noch nicht so Recht die Balance gefunden.
Ich spreche aus Erfahrung. Ich habe auch so eine anstrengende Beziehung mitgemacht, wo ER auch oft nicht wusste, was er so recht will, ein Näheproblem hatte und kurz vorm Zusammenziehen einen Rückzieher machte, obwohl er das immer anstrebte und ich nicht unbedingt. Sehr ambivalent alles und schwierig mit jemanden zusammen zu sein, der solche starken Bindungsängste hat. Haben vieles probiert und waren auch beim Paartherapeuten, was dann eine Zeit lang Besserung versprach und es lief wirklich super, bis er sich einen Tag vor dem Mietvertrag unterschreiben von mir trennte.
Du steckst da halt nicht drin: es gibt manche Menschen, die haben wahnsinnige Ängste und wollen/können sich diesen nicht stellen, wollen der Realität nicht ins Auge sehen, verdrängen lieber anstatt sich auseinander zu setzen und ergreifen lieber die Flucht, indem sie sich trennen. So einer war mein Ex. Für mich brach damals eine Welt zusammen, aber heute sehe ich alles mit anderen Augen, weiß was ich will und dass ich auf sowas in Zukunft verzichten kann. Habe keine Lust Therapeutin zu spielen und habe ein Recht darauf glücklich zu sein und auf eine "normale" Beziehung.
Überleg dir, ob du das wirklich möchtest. Wenn ja, sprich mit ihm über eine Paartherapie. Denke, das ist die einzigste Chance (auch wenns bei uns nicht geklappt hat, aber da war das Kind womöglich schon in den Brunnen gefallen).....
Wünsche euch Glück, aber auch das notwendige Durchhaltevermögen!!