Hallo Ihr Lieben,
ich habe ein riesen Problem mit einem Mann und da ich langsam den Hang zur Realität verliere, möchte ich Euch bitten, mir mal mitzuteilen wie Ihr die Sache seht!
Also es ist so, ich bin seit mittlerweile ca. 3 Jahren unheimlich in meinen Kollegen verliebt. Lange hatte ich das Gefühl, dass es ihm ähnlich ging aber da ich quasi null Selbstvertrauen habe, habe ich jegliche Gedanken in dieser Richtung nicht zu gelassen. Im Juli letzten Jahres kam es auf einer Feier nach reichlich Alkohol durch einen Brüderschaftstrunk zu unserem ersten Kuss. Es war wunderschön und er hat mich noch einige Male an diesem Abend bzw. Morgen geküsst. Später waren wir in meiner Wohnung und haben ein wenig geschmust. Was er dann aber abgebrochen hat weil er ja eine Freundin hat. Dann passierte lange Zeit nichts mehr. Wir verstanden uns blind und viele Leute in unserer Umgebung haben uns ein Verhältnis unterstellt obwohl da ja nichts war. Aber unser Umgang ist sehr vertraut miteinander gewesen. Den Kuss hat damals übrigens niemand mitbekommen. Daran kann es nicht liegen. Im Dezember kam es wieder einmal zu einer Feier und wir beide waren so ziemlich die Letzten die übrig blieben. Wir gingen noch Tanzen und anschließend in meine Wohnung. Und da flirteten wir was das Zeug hielt. Und irgendwie kam es dazu, dass wir uns küssten, schmusten und schließlich im Bett landeten. Jetzt sollte ich wohl am besten den Mann ein wenig beschreiben. Er ist ein sehr liebevoller Mensch. Er nimmt seine Mitmenschen sehr ernst und hat immer, aber auch wirklich immer ein offenes Ohr für die Probleme anderer. Ich kenne niemanden, der sich so um die Belange anderer kümmert, Ansprechpartner für alles und jeden ist und (leider) niemals an sich selber denkt. Ich denke es ist wichtig das zu berücksichtigen. Nun ist Juni und seit dieser Dezember-Nacht haben wir eine Affäre miteinander. Allerdings sind die Zeiten wo wir uns unter vier Augen treffen können sehr, sehr dünn gesät. Es gab in den letzten 6 Monaten erst fünf Nächte wo wir ein paar ungestörte Stunden miteinander verbringen konnten. Tagsüber haben wir vielleicht eine viertel Stunde in der Mittagspause. Leider kommt er von auswärts und wir haben nach Feierabend und an den Wochenenden unmöglich die Chance uns zu treffen (Es liegt an dem Ort wo ich lebe). Vor kurzen habe ich nun auch seine Freundin kennen gelernt und leider muss ich sagen, dass sie ein sehr netter Mensch ist.
So, das einmal vorweg. Nun kommt meine Begriffsstutzigkeit. Ich weiß, dass er mich sehr, sehr gern hat. Und er betont immer wieder, auch bei meiner Familie, dass er noch niemals einen Menschen wie mich getroffen hat und das ich der einzige Mensch bin, dem er alles erzählt und alles anvertrauen kann. Aber er wird seine Freundin nicht für mich verlassen. Ich habe ihm klar gemacht, dass ich diese Affäre so nicht mehr weiterführen kann. Denn die Gefahr, dass sie es herausbekommt steigt mit jedem Tag und jedem Anruf von ihm. Ich möchte nicht, dass sie es nebenbei erfährt. Die beiden sind seit Jahren ein Paar und haben ein Haus gemietet und ihr ganzes Leben ist miteinander verbunden. Er sagt mir jeden Tag zig mal wie gern er mich hat und das er mir nicht weh tun will und das glaube ich ihm sogar. Aber er hat auch Angst ihr wehzutun. Argh. Ich weiß nicht wie ich meine Gedanken erklären soll?! Ich habe einfach das Gefühl, dass er sich nicht trennen will weil es quasi schon immer so war. Sie macht seine Bankgeschäfte für ihn. Regelt seine Post, bügelt sein Hemd und was weiß ich nicht sonst noch. Und sie haben ja auch einen gemeinsamen Freundeskreis und in seiner Familie sind Trennungen noch was ganz was schlimmes. Zwar sind sie nicht verheiratet und er sagt auch selber, dass er sie nicht heiraten will aber...! Aber in seinem Alter (32) kann man doch nicht aus Bequemlichkeit oder Routine mit einer Frau zusammen sein. Ich glaube ihm auch, dass er sie noch gern hat aber ich möchte ihn gerne mal dazu bringen über die Art der Beziehung die die beiden miteinander haben nachzudenken ohne jedoch sie schlecht zu machen. Es scheint mir so zu sein, dass sie nebeneinander her leben. Wie Freunde oder Geschwister. Als ich ihm sagte, dass ich das beende war er sehr, sehr traurig und regelrecht verzweifelt. Er hat mir gesagt, wie sehr er Angst hat mich zu verlieren obwohl er da ja eigentlich kein Recht zu hat. Aber wie lange soll ich denn noch warten. Wird er sich je dazu durchringen uns eine echte Chance zu geben? Es geht nun mal nicht ohne jemandem weh zu tun. Entweder ihr oder mir. Aber er muss sich doch entscheiden! So kann es doch nicht weiter gehen!
Ich weiß, dass es schwierig ist sich darüber ein Bild zu machen, aber ich kann es nicht besser erklären. Ehrlich gesagt, weiß ich überhaupt nicht mehr, wie Ihr was dazu sagen könnt aber dennoch wäre ich Euch dankbar für jede Antwort.
Er fehlt mir so dermaßen und ich habe tierische Angst, dass alles so zu ende geht, aber ich weiß, dass es so nicht weitergeht denn so leiden alle mehr als nötig. Er, weil er sich ständig schuldig fühlt und sein schlechtes Gewissen ihn quält, sie, wenn es tatsächlich herauskommt und da wir das Stadtgespräch in meinem Ort sind, wird es nicht mehr lange bis zu ihr dauern und ich, weil ich ihn so nicht aufgeben kann und mir ständig neue Hoffnung mache.
Oder? HELP!!!
Danke!