Liebe Mitglieder,
zwar kann man mit der besten Freundin lange debattieren, jedoch würden mich nun einmal fremde Meinungen interessieren, da man manchmal nicht weiß, wo nun was falsch läuft.
Kurz zu mir: knapp 30, seit drei Jahren in einer Beziehung, tierlieb (zwei Hunde), ich betrachte mich selbst als unabhängig - mein Schatz jedoch nicht...unsere Auffassungen einer Beziehung liegen meilenweit auseinander, was ich nun aber peu a peu, nach der bekannten rosaroten Brille verstehe. Es geht nicht darum, dass ich oder wir die gesamte Beziehung infrage stellen. Vielmehr bieten solche Themen wöchentlichen, manchmal täglichen Diskussionsstoff:
Hunde: Ich habe einen Hund in die Beziehung mitgebracht, was mit wenig Begeisterung toleriert wurde, da es ja mein Hund ist, habe ich mich natürlich immer gekümmert. Dann kam der Gedanke eines zweiten Hundes auf. Knackpunkt: Nach meiner Wahrnehmung haben wir uns beide (leben in einem Haushalt) für den zweiten Hund entschieden ( ich habe mehrfach gefragt ob es wirklich in seinem Sinne ist) - nach seiner Wahrnehmung wollte ich unbedingt einen zweiten Hund und er dachte, dass der erste dann weniger nervt....?!?! hilfe. So kümmere ich mich (auch gerne) um beide. Wenn ich allerdings mal Migräne oder einen stressigen Tag hab (höchstens 1x im Monat), dann ist er auch gerade nicht gut drauf, klar. Von Betreuung und "mal allein sein" fange ich nicht erst an..
Anrufen/Sich melden (im Notfall, wenn dunkel...): Nunja wir Frauen werde evtl. mal schneller ängstlich bzw. in meinem Fall werde ich leider schonmal öfter blöd angequatscht oder wenn ich durch den dunklen Park gehe abends wäre eine Stimme am Hörer schön...dafür muss ich mir auf jeden Fall bestimmte Freunde suchen, denn wenn er überhaupt mal aufs Handy schaut, dann stresst es ihn, dass "immer eine Katastophe passiert" oder er "immer am Start sein muss"...typisch Frau? Jedenfall nehme ich mir nun vor, mich nicht mehr zu melden...
Auto fahren: Ja ich habe einen Führschein und ja ich bin eine miserable und ängstliche Autofahrerin. Da wir einen neuen Wagen haben, darf ich derzeit nicht fahren, weil es immer nicht passt. Und wenn ich Tage vorher lieb und nett frage, ob er mich irgendwo hinfahren kann, ist es am Ende doch wieder auf den letzten Drücker und Stress pur "geh doch mal wieder zur Fahrschule, lern mal selbst zu fahren" Das passiert wirklich nicht oft, dass ich frage :( Ja, ich nehme es mir vor - ob ich dann das Auto mal haben darf?!
Das sind so die prägnantesten Themen, will nicht zu sehr ausschweifen, aber ich hoffe ihr versteht die Problematik. Für mich ist eine Beziehung ein geben und nehmen. Ich habe ihn kurz vor einer schweren Krankheit kennengelernt, war immer für ihn da, erledige bis heute allen Papierkram und helfe wo ich kann. In meiner Auffassung ist man gern füreinander da, wenn man sich liebt und kritisiert nicht jeden Punkt, an dem die Freiheit minimal eingeschränkt werden könnte.
Was kann ich tun? Fragt gern falls etwas unklar ist.
Eure Lilly