Hallo ihr Lieben,
ich bin mittlerweile an einem Punkt angekommen, wo ich mich selber nicht mehr verstehe und auch nicht mehr recht an meine Zurechnungsfähigkeit glaube...
Seit ziemlich genau 2 Monaten habe ich einen Freund. Ich kenne ihn seit ca 5 Monaten, wir hatten quasi eine etwas intensivere Freundschaft, aber da wir beide grade frisch aus gescheiterten Beziehungen kamen, und es langsam angehen lassen wollten, haben wir es halt vor 2 Monaten erst offiziell gemacht.
Seit dem ich meinen Freund kenne, haben wir einen unglaublich guten Draht zueinander. Es ist so, als würden wir schon seit Jahren ein Paar sein (also vom Gefühl her und von der Vertrautheit - er sieht das genauso). Wir ergänzen uns gut, haben die selben Vorstellungen und Pläne und sprechen oft über eine gemeinsame Zukunft, die wir beide uns irgendwie sehr gut vorstellen können... wir wohnen auch quasi schon zusammen... ich bin im Mai in meine neue Wohnung gezogen und habe seit dem vielleicht 10 mal in ihr geschlafen, weil ich sonst die meiste Zeit bei meinem Freund bin. Das ist der erste Punkt, der mich verwirrt... ich bin eigentlich ein sehr freiheitsliebender Mensch, der gerne gelegentlich für sich ist... Türe zu, Handy aus - so ungefähr... bei meinem Ex war es so, wir haben auch zusammen gewohnt und spätestens Sonntags mittags ist er mir so auf die Nerven gegangen, dass ich das Weite gesucht habe. Jetzt ist es anders... jetzt ist es so, dass ich wirklich leide, wenn ich mal eine Nacht in meiner Wohnung schlafen muss... heute ist so ein Tag, ich habe mich bisher ca 4 mal an - und wieder ausgezogen, weil ich ständig das Bedürfnis habe, ins Auto zu springen und zu ihm zu fahren... Bis ich heute nachmittag von meinem Freund nach Hause gefahren bin, hatte ich mich eigentlich gefreut, mal wieder in meiner immer noch neuen Wohnung zu schlafen und mal einen Abend für mich zu haben... Jetzt sitze ich hier und finde alles blöd, ich fühle mich auch irgendwie fehl am Platz - in meiner eigenen Wohnung....
Ich glaube, ich entwickle mittlerweile eine Art Abhängigkeit zu meinem Freund. Ich bin normalerweise mit dem Gefühl der Liebe und auch mit dem "Ich liebe Dich" sehr sehr sparsam umgegangen, mein Ex musste zb über ein Jahr darauf warten, das von mir zu hören. Bei meinem jetzigen Freund ging das alles unglaublich schnell... also, noch bevor das mit uns offiziell wurde, war mir irgendwie klar, dass das ein Mann zum heiraten ist und ich hatte schon ziemlich früh sehr starke Gefühle zu ihm und als wir das dann offiziell gemacht haben, haben wir uns auch ziemlich schnell gesagt, was wir empfinden.
Ich bin einfach so unglaublich glücklich mit meinem Freund. Er ist ein unglaublicher toller Mann und trägt mich auf Händen. Ich denke auch nicht, dass er mich enttäuschen würde, denn seine Gefühle sind echt. Aber trotzdem habe ich Angst, dass das Liebesgleichgewicht bei uns nicht so stimmt... Oft kommt es auch vor, dass ich völlig unbegründet weinen muss... am häufigsten habe ich das nach dem Sex... wenn wir da liegen und kuscheln, dann muss ich oft weinen, weil ich so unglaublich glücklich bin und irgendwie nicht fassen kann, dass ich eine so tolle Beziehung habe... letztens habe ich auch weinen müssen, weil mich plötzlich wahnsinnige Verlustsängste gepackt haben... Mein Freund reagiert darauf sehr verständlich und rücksichtsvoll und er findet es irgendwie "schön", weil es ihm ja nunmal sehr deutlich zeigt, dass ich ihn wirklich über alles liebe.
Ich denke aber, dass das alles schon fast krankhafte Ausmaße annimmt... ich glaube nicht, dass es normal ist, ständig zu weinen oder nicht mal eine Nacht alleine verbringen kann....
Ich hatte schon ein paar Beziehungen, die längste war fast über 4 Jahre... und ist auch Anfang des Jahres erst auseinander gegangen, aber selbst in diesen 4 Jahren habe ich für meinen Freund nicht das empfunden, was ich jetzt nach so kurzer Zeit empfinde....
Irgendwie macht mir das Angst...
Sorry für den langen Text, aber irgendwie kam das alles jetzt wie von alleine :)
Ich freue mich über eure Antworten und Meinungen!
Liebe Grüße, Wandakatze