ACHTUNG LANG! :rigole:
Hallo Liebe Forumuser, Beziehungserfahrene, Hobbypsychologen!
Ich leg direkt mal los:
Aufgrund einer schmerzhaften Kurzbeziehung vor 1 Jahr sowie jahrelangen Schlafstörungen rutschte ich in eine Depression inkl. Angstattacken usw. (eine latente Depression war aber wohl schon länger vorhanden).
In der schweren Phase (letzten Herbst) half mir ein guter Kumpel (und auch Kumpel meines Herzschmerz-Exfreundes, s.o) beim Möbelaufbauen meiner Wohnung. Ich mochte ihn schon immer gerne, aber halt wirklich nur als lockeren Bekannten - zusammen mal weggehen, ab und zu chatten usw.
Er gestand mir dann irgendwann dass er schon lange in mich verliebt sei und irgendwie kamen wir dann auch zusammen, obwohl er eigentlich nie mein Typ war. Ich kannte ihn aber als sehr verständnisvollen, einfühlsamen und lieben Kerl und dachte mir nur "hey, was besseres als ihn kannste nicht kriegen". :AMOUR:
Nun sind wir seit etwa einem halben Jahr zusammen und es läuft beschissen. :-/
Es fing eigentlich bereits im Januar an, dass es etwas holziger zwischen uns wurde. In dieser Zeit war er zwei Wochen krank geschrieben und danach war er nie mehr so wie vorher. Anfangs hatte er sich quasi bei mir einquartiert, wohnte so gut wie bei mir. Er war ganz offensichtlich sehr happy und verliebt.
Während seiner Erkältung (die er bei mir zuhause aussaß) ebbte das schlagartig ab.
Ich will versuchen es etwas kürzer zu halten, sonst sprengt mein Text den Rahmen hier! ;-)
- Er interessiert sich nicht mehr für das was ich tue. Er fragt nicht nach wenn ich einen wichtigen Termin hatte zb. (ich mache momentan eine Angstbewältungstherapie in der es jetzt mit Konfrontationsübungen losgeht. Ich hatte furchtbare Angst vor der ersten Stunde und er hat mir nichtmal viel Erfolg gewünscht oder hinterher gefragt wie es war).
- er macht momentan den Motorradführerschein und interessiert sich ausschließlich dafür. Nichts anderes zählt.
- er unternimmt nichts mehr mit mir oder mit Leuten aus unserem Freundeskreis
- er will kaum noch Sex (alle zwei Wochen mal)
- wir reden kaum miteinander, weil wir wenige gemeinsame Themen haben
- wenn wir mal miteinander reden und er über eine Sache besser informiert ist als ich, stellt er mich als Dummchen dar
- es gibt kaum mehr Zärtlichkeiten. Dafür traktiert er mich viel zu oft mit Poklatschen, Kneifen, Kitzeln usw.
- seit die Fahrschule bei ihm startete, hat er sowieso kaum mehr Zeit (wir sehen uns derzeit ein- bis zweimal wöchentlich für ein paar Std). Übernachten tut er gar nicht mehr bei mir.
- wenn ich mal was nettes für ihn tue (ihm einen Herzkuchen backen, eine CD mit Fotos von uns brennen, was Leckeres für ihn kochen etc.) kriegt er es nichtmal hin Danke zu sagen.
Ich habe auch so meine Macken, die sich aber eher auf meine Depressionen beziehen. Durch die schlechten Nerven habe / hatte ich so einige Wehwehchen (Kreislauf, Empfindungsstörungen, Zittern, Nachtschweiß). Manchmal gings mir einfach nicht gut und ich hab quasi grundlos geheult (was aber durchschnittlich vielleicht alle sechs Wochen vorkam).
Ich habe bereits mehrmalig mit ihm drüber gesprochen. Einmal sagte er im Streit zu mir, dass er sich nicht auch noch zusätzlich mit meinen Problemen belasten will und dass ihn das nervt (bevor wir die Beziehung eingingen, habe ich ihm groß und breit erklärt, dass es nicht einfach wird aufgrund meiner Depressionen. Er behauptete damals großspurig, dass er alles in Kauf nimmt und dass er mir eine Stütze sein möchte! :roll: )
Ich weiß, dass ich in manchen Punkten nicht einfach bin, aber ich arbeite echt hart an mir.
Fakt ist, dass er irgendwie nichts dazu sagt, wenn ich ihn drauf anspreche. Es kommen Floskeln wie "es liegt nicht an dir" oder "es kommen auch wieder bessere Zeiten" oder (mein Favourit!) "ich hatte vorher noch schlimmere Beziehungen"
Ich hab des Öfteren versucht aus ihm rauszukriegen, was mit ihm los ist. Er redet nicht mit mir darüber. Er kritisiert mich nicht. Er sagt einfach GAR NICHTS. Laut ihm ist doch alles super in der Beziehung und er weiß gar nicht, wo das Problem liegt. :shock:
Ich kann ich so langsam nicht mehr. Es frustet mich, dass ich mich wie ein Notnagel fühle. Mir fehlt die körperliche Nähe, die Romantik, der Sex usw.
Ich frage mich, was die Basis unserer Beziehung ist. :???:
Da wir kaum gemeinsame Interessen haben, schlecht gemeinsame Gesprächsthemen finden, nicht mehr kuscheln, fast keinen Sex mehr haben, so gut wie nie was miteinander unternehmen etc. frage ich mich, was da eigentlich noch bleibt. :-(
Bevor jetzt hier jemand "Dann trenn dich doch" mit Ausrufezeichen schreibt, will ich kurz anmerken, warum ich dies noch nciht getan habe:
Mir liegt viel an ihm, trotz den oben aufgelisteten Problemen.
Ich habe mich berappelt, es geht mir wieder gut. Ich genieße mein Leben mit meinen Freunden und komme auch mit mir so langsam ins Reine. Allerdings würde ich meinen derzeitigen "guten Zustand" noch als etwas labil bezeichnen. Ich befürchte (laut meiner Therapeutin zu Recht), dass ich wieder in ein Loch falle, wenn ich wieder komplett alleine bin.
Also ich würde gerne mal wissen, was Ihr an meiner Stelle tätet?
Vielen Dank fürs Lesen! :-D Respekt!