Ich bin seit einem Jahr mit meinem Mann verheiratet. Wir hatten vor der Hochzeit viele Probleme, bis wir endlich das OK von seinen Eltern bekommen haben und auch Spannungen in Bezug auf meine Familie. Mir war von daher schon vorher klar, dass es nicht einfach werden würde, ich seine Familie mitheirate und aus diesem Grund hab ich mir am Tag unserer Verlobung vorgenommen, dass ich mich anpasse und versuche gut mit seiner Familie zu stellen. So lief es dann auch und unsere Hochzeit war wunderschön aber alles nach den Vorstellungen und Wünschen seiner Familie ausgerichtet, alles sehr traditionell. Seit wir verheiratet sind kommen sie öfter zu Besuch. Ich versuche die perfekte Ehefrau aber vor allem die perfekte Schwiegertochter vor ihnen zu sein. Habe jedes Mal Unmengen an Essen für sie gekocht und gebacken, etwas was ich nicht einmal für meine eigenen Eltern mache. Aber ich weiß, dass sie es so erwarten, weil es bei ihnen so üblich ist. Also ich versuche schon mein Möglichstes was das Anpassen angeht.
So, nun hat mein Mann mir erzählt, dass seine Mutter sich etwas bei ihm "beschwert" hat, weil ich so selten zu ihr komme. Es stimmt, sie lädt mich sehr oft ein. Aber erstens habe ich auch nicht immer Zeit und wenn ich wüsste, dass sie mich voll und ganz akzeptiert, dann wäre ich auch gerne bei seiner Familie, weil eigentlich kümmern sich alle viel um einen. Dadurch, dass ich aber weiß, dass ich nicht ihre Traumschwiegertochter bin, kann ich mich nicht richtig wohlfühlen, weil ich auch immer darauf bedacht bin nichts falsch zu machen. Ich habe das meinem Mann gesagt, er meint, dass ich aufhören soll mir Gedanken zu machen aber dass ich sie so vor den Kopf stoßen würde und aus diesem Grund öfter hingehen soll. Wie seht ihr das?
Dann hatten wir schon mehrfach ähnliche Situationen wie diese jetzt am Wochenende. Ich bin schwanger und für seine Mutter ist es unverantwortlich, dass ich dennoch weiter arbeiten gehe und mein Leben weiter führe und sie liegt damit ständig meinem Mann in den Ohren. Ich denke sie will mich am liebsten nur noch zuhause und mit dem Haushalt beschäftigt sehen. Als sie dann wieder anfing meinem Mann etwas deswegen zu sagen, habe ich ihr gesagt, dass ich weiter arbeite und auch nach der Geburt wieder arbeiten gehen werde (natürlich nicht sofort). Ihre Reaktion könnt ihr euch ja vielleicht vorstellen. Mein Mann war dann sehr beschwichtigend, dass ja noch alles nicht entschieden ist und wir schon das machen werden, was für das Kind das Beste ist. Das hat sie etwas beruhigt aber ich habe mich gefragt, wieso er das sagt, weil wir über alles schon gesprochen hatten und uns einig waren. Als wir später alleine waren wollte ich wissen was Sache ist. Mein Mann meinte ob ich ihm mal sagen könnte was Sache sei und wieso ich nicht diese Provokationen vor seiner Mutter unterlassen könne (er meinte die Äußerung, dass ich auch nach der Geburt weiter arbeiten werde). Wir haben dann endlos rumdiskutiert. Er hat gesagt, dass ich vor seiner Mutter einfach gute Miene zum bösen Spiel machen soll und dass wir letztendlich die Sachen unter uns klären wie was läuft und wie wir was machen wollen. Ich wüsste doch genau, dass er zu mir hält und wir unsere Sachen selber entscheiden aber dass er die ewigen Diskussionen mit seiner Familie leid wäre, die ich anstacheln würde, weil ich nicht meinen Mund halten könnte. Ich fand das ziemlich unfair von ihm. Wie denkt ihr darüber?
Entschuldigt, dass es so lang geworden ist aber mich belasten diese Dinge und hinzu kommt noch, dass ich von der anderen Seite (von meiner Familie) immer mehr zu hören bekomme, dass ich mich zu sehr an seine Familie anpasse und sie lassen mich auch nicht so machen wie ich möchte.