ich habe vorgestern eine längere switch-on-switch-off-affäre/beziehung/freundschaft- beendet. was heißt beendet, ich habe ihm das wort selbst in den mund gelegt nach langem hin und her.
wir führen seit monaten ein krankhaftes miteinander und standen uns meines erachtens einmal sehr nahe. aber sein diabetes und die daraus resultierenden psychosomatischen störungen haben es mir immer schwieriger gemacht an ihn ranzukommen. er hatte mich um abstand gebeten, kontakt weiterhin ja, aber in maßen. nachdem er und ich uns bemüht haben, bin ich doch an mir selbst gescheitert. ich konnte mich nicht zurückhaltend, bin wieder streitsüchtig geworden, bis er tagelang nicht ans telefon ging bzw. sich von seinem besten freund und mitbewohner verleugnen ließ.
beim letzten telefonat hab ich ihn gebeten nun mal klartext zu reden. wieder kam nur: ich brauche ruhe. wenn er mit mir diskutieren würde, würde das nur seine laune runterbringen. ich meinte dann: ist es jetzt vorbei und er antwortete: sowas in der art. ich war traurig, verletzt und sauer nach allem was ich für ihn getan habe. am ende habe ich ihn noch beleidigt und dann den hörer aufgelegt. diese beleidigung auf unserer muttersprache ist das respektloseste was man einem gegenüber sagen kann. später hab ich eben eine fiese nachricht geschrieben, mich bitter ausgelassen...
heute war meine freundin da und hat meine sachen abgeholt die noch bei ihm waren. sie hat ihn gefragt ob sie mir was von ihm ausrichten soll. er ist auf die beleidigung eingegangen und meinte, dass er nicht dahin gehen würde, wo ich ihn hingeschickt habe. die beleidigung kann man übersetzen mit: geh doch dahin wo du hergekommen bist. aber wesentlich beleidigender und vulgärer...
meine freundin meinte er wirkte unruhig und unkonzentriert. nicht so wie sie ihn noch vor monaten kennengelernt hatte.
es tut mir leid dass ich mich auf so ein niveau herunter gelassen habe. ich liebe ihn, aber ich weiß, dass ich soetwas nie hätte sagen dürfen. nur habe ich den respekt einfach verloren und wollte austeilen. ich weiß dass er mir soetwas nie verzeihen würde und wird. er hat mich nie beleidigt, noch ist er jemals ausfallend geworden.
ich weiß dass es ihm nicht gut geht, sowohl seelisch als auch körperlich. ich wäre gerne da für ihn gewesen und ich habe alles getan was ich konnte. nur meine nerven hatten auch ein ende. seine krankheit hat unsere beziehung kaputt gemacht. vielleicht war ich zu egoistisch, aber ich hätte ihn auch mehr als alles andere gebraucht. nur war ich letzten endes überfordert mit mir selbst und mit ihm. seine selbstmordgedanken, seine störungen. es ist zuviel, weil er sich medizinisch nicht helfen lassen will. eigentlich müsste er stationär in der psychiatrie behandelt werden.
es kommt hinzu dass sein bester freund nicht der beste einfluß auf ihn ist. er redet ihm ein, dass er selbst klar kommen muss, dass ein psychiater ihn kaputt machen würde. und er mag mich nicht. sein freund ist von der sorte mann die frauen verarschen, heute die, morgen ne andere. er schaut auf zu ihm, da er älter ist. also in meinem alter...
alles in allem tut es mir weh und leid. ich kann meine sachen nicht entschuldigen, ich bin wie ich bin. andersrum tut es mir weh ihn zu verlieren. ich will nicht dass er mich hasst. aber genau dass werde ich durch mein klammern, aber auch meine kühle art ihm gegenüber wenn es drauf ankommt, getan haben.
was ratet ihr mir? ich bin echt am ende. ich liebe ihn abgöttisch, aber ich komme auch nicht klar mit mir selbst. mein leben ist ein riesen chaos, alles von anfang bis ende läuft schief. ich bräuchte ihn, aber er ist mit sich selbst beschäftigt.
es tut mir leid, dass es etwas lang geworden ist!