Hallo!
Ich bin von der Uni aus 4 Wochen in den USA, davon sind übermorgen 3 Wochen rum.
Ich bin mit meinem Freund ganz frisch zusammen (2 Monate). Ich bin mit gemischten Gefühlen nach New York geflogen. Einerseits habe ich mich riesig gefreut, weil New York meine Lieblingsstadt ist. Ich liebe den Trouble hier, die Menschenmenge, die Taxis, den Central Parc, ..
Andererseits war auch ein bisschen Wehmut dabei, da 1 Monat doch eine lange Zeit ist, um voneinander getrennt zu sein.
Nichtsdestotrotz wussten wir beide, dass es nicht leicht wird, aber dass wir das hinkriegen.
Mein Freund hat mich auch zum Flughafen gefahren u der Moment, als wir uns voneinander verabschiedet haben, war, um es so zu sagen, wie es ist, beschissen. Als ich mich zum Check-in Schalter abgewandt habe, musste ich mit den Tränen kämpfen, weil mir klar geworden ist, das war die letzte Umarmung, der letzte Kuss, für einen Monat
Die ersten Tage hier waren der Wahnsinn. New York kannte ich schon, aber ich war so aufgeregt wegen der Uni hier, der vielen neuen Leute die ich kennen gelernt habe usw.
Ich skype jeden Tag mit meinem Freund, höchstens mal einen Tag nicht, wenn es zeitlich nicht hin haut.
Die ersten Tage war ich oft ein bisschen traurig, wenn ich etwas tolles erlebt, oder gesehen habe, weil ich diesen Moment nicht mit meinem Freund teilen konnte. Ich hätte ihn in solchen Momenten einfach gern neben mir gehabt, ihn umarmt, mich angelehnt, einfach nur um mit ihm zusammen das Glück hier zu genießen.
Ich dachte, nach den ersten 2 Wochen werde ich ihn sicher furchtbar vermissen. Nun sind 3 Wochen vergangen, aber ich tue es nicht :shock:
Klar hätte ich ihn wie schon gesagt in manchen Momenten gern bei mir, aber (das klingt jetzt vielleicht böse, so ist es aber nicht gemeint), wenn er nicht da ist, ist es auch nicht so schlimm. Damit will ich nur sagen, ich komme hier gut allein zurecht. Ich habe so viele tolle Menschen kennen gelernt, die ich auch schon als Freunde bezeichnen würde. Ich habe hier so viel Spaß, erlebe so viele neue Dingen, lerne andere Kulturen kennen (eine Freundin kommt z.B. aus Südkorea) und bin natürlich auch mit dem Studium beschäftigt.
Ich vermisse aber auch sonst niemanden. Meine Freunde, oder meine Eltern.
Klingt das nicht fuchtbar? Als würden sie mir nichts bedeuten. Und dem ist absolut nicht der Fall. Ich freue mich auch schon, nächste Woche Samstag wieder nach Hause zu fliegen und alle wieder zu haben, aber bis dahin kann ich eben auch ohne sie leben.
Ich schäme mich ein bisschen für diese Denkweise, weil ich denke, ich müsste/sollte sie eigentlich vermissen.
Nun frage ich mich seit ein paar Tagen, ob ich mir Sorgen machen sollte, dass ich gerade meinen Freund nicht vermisse?
Ich freue mich auf nächsten Samstag. Er holt mich auch vom Flughafen ab. Aber es wäre für mich auch okay gewesen, wenn ich noch länger hier geblieben wäre.
Mein Freund wiederum schreibt und sagt mir oft, dass er unheimlich Sehnsucht nach mit hat. In den letzten Tagen besonders gemerkt hat, wie sehr ich ihm fehle und wie sehr er mich braucht & meine Nähe. Ich fühle mich dabei immer sehr schlecht, weil ich diese Sehnsucht nicht verspüre.
Liegt es nur daran, dass ich diejenige bin, die gerade so viel erlebt, in New York wohnt, so weit entfernt ist von ihrem eigentlichen Leben? Ist es normal oder nicht weiter schlimm, dass ich hier niemanden vermisse?
Vielleicht wäre es auch anders, wenn mein Freund u ich schon lange oder länger zusammen wären? Andererseit vermisse ich meine Freunde und Familie hier ja auch nicht.
Ich habe gerarde einfach nur totales Gefühlschaos und fühle mich meinem Freund gegenüber total schlecht :roll: