Ich will, um euch das Lesen etwas zu erleichtern, mit allem was ich schreibe nicht zu sehr ins Detail gehen und nur einen groben Überblick liefern.
Meine Geschichte:
Als ich 15 Jahre alt war lernte ich einen Typen kennen. Er sollte bald mein fester Freund werden. Bereits in den ersten Wochen der Beziehung bekamen wir uns öfter mal in die Haare. War eher weniger schlimm, da es nur Kleinigkeiten waren. Es lief zum damaligen Zeitpunkt in meinem Elternhaus nicht so gut, daher war ich froh, jemanden ausserhalb zu haben. Deshalb wurde ich emotional wohl auch relativ schnell von ihm abhängig.
Im Zeitraffer verlief mein Jahr 2001 also so: März - ihn kennengelernt, Juni - zu Hause rausgemissen, August - stationär in eine Psychatrie gekommen weil ich einfach nicht mehr konnte, Oktober - der Psychatrie den Rücken gekehrt, November - vorrübergehend bei einer Freundin eingezogen. Alles mit "ihm" an meiner Seite. Gekrönt wurde das Chaos dann im Dezember, als ich erfuhr, dass ich in der 6. Woche schwanger bin.
Ich zog übereilt mit ihm zusammen und von da an ging alles bergab. Er begann zu trinken, sich selbst zu verletzen wenn ich nicht machte was er sagte und irgendwann verletzte er sich nicht mehr selber, sondern mich. Das geschah bereits während der Schwangerschaft. Am Anfang waren es "nur" Ohrfeigen, doch es wurde immer schlimmer. Nach der Geburt des Kindes wurde alles noch viel schlimmer...es ging soweit, dass er nach 1 1/2 Jahren Beziehungen mit dem Messer vor mir stand und ich um mein Leben fürchten musste. Gewürgt hat er mich regelmäßig, wenn ich nicht mit ihm schlafen wollte wendete er auch Gewalt an.
Heute kann ich von Glück sagen, das einer meiner Freunde damals den Mut fand mich auf meine Verletzungen anzusprechen, mir beizustehen als ich mir dies in einem Krankenhaus attestieren lies und daraufhin den Mut hatte ihn vor die "Wahl" zu stellen: Entweder du ziehst aus oder ich zeige dich an!
Keine 4 Wochen später war er ausgezogen.
Bezüglich des Kindes hat er nie ernstes Intersse gezeigt, er randalierte nach seinem Auszug mitten in der Nacht betrunken in unserem Hausflur und wollte die Tür eintreten. Daraufhin nahm ich mir eine Anwältin genommen, welche ihm mit Klage auf Unterlassung drohte. Daraufhin war ich ihn zum Glück endgültig los.
Okay, man läuft sich durch Zufall über den weg, aber ich würdige ihn keines Blickes.
Bis ich danach wieder eine Beziehung hatte dauerte es ewig. Doch die hielten alle nicht lange. Zu schwach war das Vertrauen in das andere Geschlecht.
Doch dann, vor über einem Jahr, als ich gar nicht damit rechnete lernte ich meinen jetzigen Lebensgefährten kennen.
Es klingt vielleicht fast schon komisch, aber es ist seltsam, mit jemandem zusammenzu sein, der einen nicht beschimpft, der nicht streitet oder geschweige denn laut wird. Von Gewalt ist erst recht keine Spur. Über ein Jahr sind wir nun schon glücklich, zu dritt. Mein Sohn ist nun "unser" Sohn und einen besseren Papa könnte er sicher nie haben...und ich keinen besseren Lebensgefährten.
Vor 3 Tagen bin ich weinend in den Armen meines Freundes zusammengebrochen. Habe alles rausgelassen. Er hat mir den besten Trost, die beste Zuwendung und das größtmögliche Verständnis zu Teil werden lassen. Dafür liebe und danke ich ihm.
Vergessen, was passiert ist werde ich nie, aber ich empfinde nichts mehr wenn ich an früher denke und bin somit denke ich auf dem besten weg der besserung.4 Jahre danach fangen meine Narben also an zu heilen....