Hallo an alle,
Zunächste muss ich ein klein wenig ausholen, damit ihr die Situation in der ich mich befinde ein wenig nachvollziehen könnt.
Ich bin Studentin und seit viereinhalb Jahren mit meinem Freund zusammen- es ist meine erste ernsthafte Beziehung und die Beziehung war (und ist eigentlich immernoch) sehr innig gewesen.
Wir kommen beide aus relativ chaotischen Familien und haben beide eine bewegte und ungeordnete bis problematischen Jugend verlebt. Wir konnten uns daher gegenseitig viel Verständnis und Halt geben und sind uns (bis auf einige politische EInstellungen, soziale Vorstellungen oder moralische Vorstellungen) auch vom Temperament recht ähnlich.
Ich war als wir uns kennen lernten gerade am Ende einer Psychotherapie angelangt, in der ich viel über mich selbst und meine familiären Hintergründe erfahren und verstanden habe und meinen regelmäßigen Alkohol- und Drogenkonsum stark eingeschränkt bzw. inzwischen sogar das Rauchen aufgegeben habe und viel Sport treibe.
Der ganze Anfang der Beziehung war nicht einfach, da ich viele Ängste vor einer Bindung und auch Probleme mit einer gelassenen Sexualität hatte.
Er hat mir sehr viel Verständnis und Geduld entgegengebracht und mir sehr viel geholfen und ich habe ihn anfangs auch als sehr stark erlebt. Dann drehten sich die Verhältnisse ein wenig um- er war dabei sein Abitur abends auf dem 2.Bildungsweg nachzuholen... in dieser Zeit (mein Alkoholkonsum hatte schon stark abgenommen) betrank er sich häufig total auch mit harten Sachen, was mich nach seinem nach hause kommen mit der Zeit sehr bekümmerte... wir diskutierten viel darüber, aber das Problem mit dem Alkohol (zwr keine harten Sachen mehr) besteht meiner Meinung nach immer noch zu stark. Inzwischen ist er 26 Jahre alt, hat sein erstes Studium abgebrochen (worin ich ihn auch bestärkt habe, da ich gemerkt habe, dass dies ihm überhaupt nicht entsprochen hat) - schlägt sich mit Gelegenheitsjobs bzw. Jobs durch,die man als Ungelernter so machen kann und möchte an die Filmhochschule. (dazu muss ich sagen, dass die Aufnahme nicht leicht bzw. gewährleistet ist).....
um es jetzt mal auf den Punkt zu bringen- meine Hauptprobleme sind sein Alkoholkonsum, der meiner Meinung nach von aufgelösten Problemen, oder ähnlichem herrührt?!
Er kommt nicht in die Gänge, seinen etwas unkonventionellen Plan richtig in die Hand zu nehmen und umzusetzen- ist teilweise zu phlegmatisch, er hätte z.b. ja auch die Möglichkeit erst mal 3 Jahre eine Ausbildung oder ein Bachelorstudium zu machen und dann seinen künstlerischen Interessen zu folgen- stattdessen wird er älter, arbeitet zuviel, hängt vielleicht auch etwas zu viel in seiner traumwelt rum.... und ja- hab ihm das alles schon 1000 mal gesagt und es hat nie wirklich was gebracht. Jetzt habe ich mit überlegt, dass es das Beste wäre, (wir wohnen allerdings in einer WG zusammen :-/ ) mich mal eine Weile von ihm zu trennen,da ich mich wie die ewig nörgelnde Mutter fühle, fast schon erstickt, weil mich das alles mehr mitnimmt als ihn, dazu kommt dass auch in einigen anderen Punkten unsere Vorstellungen, z.b. vom gemeinsamen Sozialleben etwas abweichen. Ich war jetzt so lange sehr geduldig und hab' ihn immer in Schutz genommen und auch nie Freunden von den Problemen erzählt und jetzt ist mir im Urlaub irgendwie der Kragen geplatzt und ich dachte nur: Ich will weder Versprechungen hören, noch mirbekommen was er noch vorhat und ähnliches..... ich habe aber auch total angst ihm weh zu tun und dass er ohne mich alles noch schlechter auf die Reihe bekommt.....weil er mir sehr viel bedeutet auf der anderen eite ist das ja auch so kein Zustand. Als erwachsener Mensch muss man doch in der Lage sein mit sich selbst zurecht zu kommen, oder. Wäre über Antworten sehr dankbar.