Jenun,
hi Lily, das ist - auch wenn es dir so gar nicht hilft, gar nicht ungewöhnlich. Nicht nur, daß ich selbst ein paar Leute kenne, denen das ähnlich geht (auch Frauen, kaum zu glauben ...), ich war im gleichen Alter ... . Aber wie ich in diesem Forum an anderer Stelle dazu geschrieben habe, ist man ( jaja, viele nicht ...) halt irgendwie dazu erzogen, keine Mitnahmementalität an den Tag zu legen. Ich nehme mal an, daß du eine eher nachdenkliche Person bist, die sich nur wenig zu spontanen Taten hinreißen lässt. Kann natürlich auch falsch liegen. Aber ich bin in dem Glauben und mit der Forderung aufgewachsen, daß eine Beziehung etwas derart einmaliges sein sollte, daß man die Meßlatte gar nicht hoch genug legen kann, weil eine Beziehung 'ein Leben lang' halten soll, daß man eben nicht beliebig durch die Gegend schnackselt ... und irgendwie habe ich verinnerlicht, daß man eben nicht vor etwa zwei-drei Monaten miteinander in die Kiste hüpft. Ganz abgesehen davon, was man sich alles einfangen kann. Jau, und so wartet man und frau halt, daß sich was ergibt. Wenn mir jemand sagt, ich sollte mir eine (passende!!!) Frau suchen, sage ich, wenn die wie Pilze im Wald wachsen würden, ginge ich heute noch. Ich selbst habe kaum 'Menschendurchsatz' und auch auf Parties wäre mir lieber, man würde an irgendetwas erkennen, wer Single ist und wer nicht. Wohl habe ich hie und da mal gemerkt, daß 'was ginge', aber ich war und bin weder an Abenteuern, noch an mutmaßlich oder gar offensichtlich zeitbegrenzten Beziehungen interessiert. Naturlich sieht die Biologie (der Trieb...) das bisweilen nachdrücklich anders. Für Verzweiflung gibt es an sich keinen Grund, aber wenn du natürlich Familie haben wolltest, bleiben guten Gewissens ja gerade mal noch 5 Jahre (jaja, ich weiß, rein technisch, aber mit stetig steigendem Risiko, geht es durchaus bis 45 ...). Damit 'umzugehen' ist für jeden den ich kenne fast nicht möglich, denn es bleibt ein gefühlt deutlich unbefriedigender Zustand und hält das Leben in einem disharmonischen Gesamtklang. Aber ich schüttle innerlich verwundert den Kopf wenn ich mich, was ich ohnehin ungern mache, abends 'auf die Piste' gehen sollte um mir ein - geben wir es zu - 'paarungswilliges Weibchen' zu suchen. Vom Saufen,Rauchen und Unsinn treiben habe ich schon vor 25 Jahren nix gehalten. Darf man unterstellen, daß du es ähnlich siehst? Wo einem der/die 'Richtige' begenet ist mir nach wie vor unbekannt, denn wo trifft man all die Leute die auch lieber nicht in die üblichen Vergnügungsstätten gehen? Die weder Lärm noch Rauch schätzen und dem Alkohol bestenfalls mäßig zusprechen? Fast alle 'Kulturvereine' haben ein sagenhaft hohes Durchschnittsalter, in anderen 'Interessengruppen' findet man halt wieder Raucher und Gröler. Sind wir geblockt von romantischen Vorstellungen oder ist es der Preis für die 'Verweigerung' eines richtungslosen Trieblebens mit beliebigen Personen?
Tja, Lily, möchte wetten, daß du ähnliche Gedanken ohnehin schon gewälzt hast. Psychologen würden sagen, kommt runter von dem hohen Roß des Anspruchs. Aber wenn man einen Computer will, wird man mit einem Taschenrechner nun mal nicht glücklich. Eher unwahrscheinlich, aber vielleicht geht's dir besser, wenn du weißt, daß da noch mehr davon sind ... und wohl gar nicht mal wenige.
Alles wird gut.
asteus