Hallo,
ich habe vor 3 Jahren einen Mann kennengelernt, von dem ich von Anfang an wußte, dass er verheiratet ist (20 Jahre Partnerschaft), 2 Jungs hat (6 und 16) und seine Kinder für ihn das Wichtigste sind. Dennoch haben wir uns ineinander verliebt, haben sehr viele Gespräche geführt, stehen uns sehr, sehr nah und haben beide in dem ANderen unser "Zuhause" gefunden. Vor ca. einem 3/4 Jahr hat er seiner Frau gesagt, dass sein Herz einer anderen gehört, dass er aber sie und die Kinder nicht "im Stich" lassen möchte und deshalb eine komplette ABkehr und ein sofortiger AUszug für ihn nicht in Frage kommt. Sie hat die SItuation natürlich nicht akzeptiert, hat geschrien, geweint, gekämpft. Er war immer da, hat zugehört, getröstet, war für seine Kinder da. Vor 5 Wochen ist er "nachts" ausgezogem, d.h. er schläft nun nachts nicht mehr Zuhause. In diesen 5 Wochen ist ihm bewußt geworden, wie sehr er seine Kinder vermisst, nicht seine Frau, sondern seine Kinder. Er leidet so darunter, dass er zurück will. Er weiß, dass er es niemanden recht machen kann: seiner Frau nicht, die will, dass er zurück kommt und alles so wird wie es mal war, seinen Kindern nicht, weil er doch eigentlich bei einer anderen Frau sein möchte, mir nicht, weil er mir die Zeit nicht geben kann, die er mir geben möchte (uns trennen 1000 km), aber wir haben perfekte Zug und Flugverbindungen und sind innerhalb von 1,5 h vor Ort, seinen Job kann er nicht perfekt machen, weil er ständig in Gedanken wo anders ist. Er fühlt sich, dass ihn das alles erdrückt. Ich kann ihn verstehen, es ist manchmal so, als könnte ich fühlen, was er fühlt. Ich liebe ihn, ich liebe ihn über alles. Ich sehe im Moment nur keine Chance, wie ich intervenieren kann. Sollte ich überhaupt? Sollte ich ihn gehen lassen und warten was passiert? Sollte ich kämpfen?!
Ich habe auch eine Tochter, die 4 ist, ich bin an den Ort hier gebunden, ich kann nicht einfach zu ihm ziehen, dann müsste ich zu einem großen Teil mein Kind verlassen. Ich weiß im Moment nicht wirklich weiter. Ich würde gerne einen Schritt zurück, weil ich momentan den Wald nicht vor Bäumen sehe und so ein ambivalentes Gefühl zwischen "gehen lassen und sehen was kommt" und "kämpfen" habe.
Mein Bauch sagt mir, dass ich ihm das Gefühl geben soll, dass ich ihn verstehe, seine Ängste sehr wahr nehme, aber ihm trotzdem zeigen sollte, dass der Weg für mich nicht akzeptabel ist. Beispielsweise sagte er mir gestern ABend noch, wie sehr er mich liebt und vermisst. Auf die Frage was er denn möchte, meinte er nur "Ruhe, bei Dir sein und eine Familie mit Dir" ...
Was soll ich nur machen, er ist doch mein emotionales Zuhause und mein bester Freund ...