Ein paar erinnern sich noch. Ich hatte eine Affäre mit einem verheirateten Mann (2 Kids).
Die ganz klassische Geschichte. Kollege, langsame Annäherung, der erste Kuss.
Am Anfang war alles rosarot.
Zehn Monate nach dem erten Kuss erzählte er seiner Frau von uns.
Sie meinte jedoch, die Kinder würden zerbrechen, wenn er geht.
Und so entschied er sich für seine Familie.
Zwei Tage später revidierte er seine Meinung und vereinbarte mit seiner Gattin einen langsamen Abschied von der Familie.
Er würde nicht gehen, ehe sie sich nicht gefangen und einen Job hat.
Danach der blanke Horror. Terror auf allen Ebenen.
Ich hätte ständig angerufen, den Kindern in allen Einzelheiten aus unserem Sexleben erzählt, würde nachts ums Haus schleichen, hätte ihn anonym angezeigt usw.
Das Schlimme, er hat ihr nicht wirklich geglaubt, mir allerdings auch nicht.
Es ist so viel Schlimmes passiert...
Ich hatte mich für ihn von meinem langjährigen Partner getrennt und mir eine viel zu große Wohnung genommen. Weil er ja kommen wollte.
Dann passte ihm nicht, dass die Wohnung im dritten Stock ist. Wie solle er da seine Sachen hochbekommen?
Dann forderte er, dass ich mir einen anderen Job suchen soll. Ginge ja nicht, wir beide in der gleichen Firma.
Die Liste an Dingen, die ich zu erfüllen hatte, wurde immer länger. Er fand immer neue Gründe, nicht zu mir zu kommen.
Wenn ich nicht mehr kritisiert werden konnte, musste die Familie herhalten.
Seine Frau sei zu schwach (sie nahm dramatisch ab nach seinem Geständnis), die Kinder wären psychische Wracks (wunderte mich nicht bei all den Brüllereien zuhause).
Als wir mal mit den Kindern einen Tag verbrachten, der sehr harmonisch war, hieß es danach, die Kinder hätten einen psychischen Schaden dadurch erhalten... sagte ihre Mutter.
Es ging immer weiter.
Unsere Freunde und Kollegen wussten beinahe alle von uns.
Als er mich an meinem Geburtstag mit der Begründung "Ich bin so müde, ich muss nach Hause" sitzen ließ, beendete ich die Sache.
Die letzte von tausend Trennungen.
Kurz darauf traf ich einen ungebundenen Mann. Am Anfang war alles toll. Er gab mir, was mir meine Affäre nicht geben konnte.
Doch die Faszination schwand bald. Ich lernte einen (liierten) Mann kennen und verließ meinen Freund.
Der Liierte trennte sich natürlch nicht für mich von einer Freundin. Und so bin ich nun seit Monaten Single. Was mal gar nicht so übel ist.
ABER meine "alte" Affäre taucht immer wieder auf. Immer und immer wieder.
Wir trafen uns ca. fünf Monate nach dem Ende das erste Mal wieder. Es war ein fürchterlicher Abend. Ich wollte nur nach Hause.
Danach brach der Kontakt wieder ab. Anfang des Jahres knallten wir erneut aufeinander. Er meinte, er würde sich nun trennen.
Aber als seine Frau von unseren Treffen erfuhr, kramte sie wieder in der alten Schublade.
Ich würde anrufen, den Kindern sexuelle Dinge erzählen usw.
Er konnte und wollte ihr nicht mehr glauben. Mir allerdings auch nicht.
Nach zwei Wochen hatte ich keine Lust mehr.
Ein paar Monate später trafen wir uns wieder. Wieder das Gleiche.
Er würde zu mir kommen. Ich glaubte nix mehr. Nach ein paar Tagen Kontakt verabschiedete ich mich von ihm.
Sagte ihm, wir könnten ja losen Kontakt halten, doch für mehr stünde ich nicht mehr zur Verfügung.
Ich müsse endlich zur Ruhe kommen.
Das mit dem Kontakt war als eine Art Schutz gedacht.
Denn in den Nicht-Kontakt-Phasen schlich er allzu oft nachts um mein Haus herum. Ich bekam wirklich etwas Angst vor ihm...
Ich dachte, es sei besser, zu wissen, was er tut.
Doch dann schränkte ich den Kontakt immer mehr ein. Bis er völlig abbrach. Ich reagierte einfach nicht mehr.
Nun - nach ein paar Wochen - hat er sich wieder gemeldet.
Ganz vorsichtig. Mit Komplimenten.
Ein gemeinsamer Kollege erzählte mir, dass es meiner Ex-Affäre sehr schlecht geht.
Helfen will ihm jedoch keiner mehr. Er jammert immer, tut jedoch nix.
Ein Freund sagte mir heute, dass das wohl noch ein paar Jahre so gehen wird.
Er hat das selbst erlebt mit einer Frau.
Warum ich das schreibe? Weil ich allen sagen will, dass so eine Affäre nicht lohnt.
Wenn sich ein Mann (oder eine Frau) nicht sofort trennt, wird das nie etwas.
Bei uns sind es jetzt fast drei Jahre, seit alles begann. Drei Jahre meines Lebens.
Diese haben mich fast mein ganzes Selbstvertrauen, Selbstwertgefühl und auch Geld gekostet.
Ich kann mir gar nicht mehr vorstellen, einen "normalen" Mann kennen zu lernen...
Ich weiß gar nicht mehr, wie es ist, eine normale Beziehung zu führen.
Und das nur, weil ich mich so sehr an dieses Projekt gehängt habe...
Ich hätte nie gedacht, dass all das, was mir hier geraten wurde, so wahr werden könnte...
Traurig. Das Schlimmste ist, dass ich jedes Vertrauen in Männer verloren habe.