ugo_12257285Der Vorteil auf Singlebörsen ist ja, dass man viele Informationen vor dem ersten Treffen bekommt. Man kann allerhand aus den verschiedenen Profilen erfahren. So selektiere ich zunächste nach meinen Rahmenbedingungen - Alter, Wohnort, Bildungsstand, Aussehen, Nichtraucher, kinderlos, blabla. Nach meinen Vorstellungen eben. Da ich da sehr penibel bin, kommen mir schon mal gar nicht so viele Männer in die Tüte. Ich bin da wirklich wählerisch.
Dann folgt der Kontakt, d.h. ein bisschen schriftlich unterhalten. Da kann man sehr viel rauslesen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Menschen in real auch so sind wie beim Schreiben. Wenn mir also die Schreibweise sympathisch ist und die Art gefällt, mag ich die Person später beim Treffen normalerweise auch gerne.
Beim Schreiben merkt man auch gleich, ob man leicht und locker im Gespräch bleibt, ob man sich was zu sagen hat, ob der Humor derselbe ist etc. Ich treffe nur Männer, die mir total sympathisch sind. Keine "mal sehen" oder "ist ganz ok" - Aktionen.
In diesem Schriftverkehr kann man natürlich noch weitere Dinge erfragen, die einem wichtig sind, damit man ein bisschen Näheres über die Person erfährt und wie sie tickt. Da kann man z.B. auch nach Zukunftswünschen fragen, was einem in einer Beziehung wichtig ist usw.
Nicht zuletzt aussagekräftig ist das Verhalten, wenn man mal einen Tag lang nicht antwortet. Daran erkennt man, ob der Mann z.B. eine Klette/ein Kontrollfreak ist. Es gibt nicht wenige Männer, die einen mit Nachrichten bombardieren, selbst wenn man noch gar nicht geantwortet hat oder gerade weil man nicht antwortet. Da kommen dann 10,20,... Nachrichten. Furchtbar. Die werden dann wahlweise geblockt oder bekommen vorher noch die Meinung gegeigt.
Ich muss sagen, auf die Weise bin ich immer gut gefahren. Es lohnt sich, auszusortieren. Es kamen schöne Beziehungen auf diese Weise zustande. Zwar haben sie am Ende doch nicht gehalten, tatsächlich haben wir eine ganze Zeit lang sehr gut zusammen gepasst und diese Zeit auch genossen. Von daher verbuche ich sie dennoch als Erfolg.
Klar habe ich im realen Leben auch Ausschau gehalten. Bloß ist das nicht immer so einfach. Auf der Arbeit sollte man seine Griffel bei sich lassen, zumal ich im Job nicht ständig Zeit habe, herumzuflirten. Somit fallen 40h/Woche schon mal weg. Dann hat man noch seine Alltagsaufgaben, Haushalt, Erledigungen, Termine. Wer berufstätig ist, will auch nicht jeden Abend ausgehen. Die Gelegenheiten lauern nicht an jeder Straßenecke. Ich zumindest habe keinen Bock, auch noch Partnersuche in meinen Alltag einzubauen. Ich will meine Ruhe beim Einkaufen oder am Arbeitsweg.
Und das Problem ist eben auch: Im realen Leben stehen den Leuten ihre Eckdaten nicht aufs Hirn geschrieben. Der ganze Prozess des Kennenlernens zieht sich also in die Länge, und wie oft kommt man schon mit neuen Leuten zu reden? Wesentlich seltener. Jeder hat seine Dinge zu tun, viele haben Stress und wollen dann nur noch heim etc. Da sucht es sich im Internet schon besser, wie ich finde. Im Alltag ist es dann doch eher Zufall, wenn man jemanden Passenden trifft.