Da bin ich also, hin und her gerissen zwischen Herz und Kopf. Zur Geschichte, wir haben uns durch Zufall in Deutschland kennengelernt. Sie lebt in einer deutschen Grossstadt und ich etwa 7000km weit weg. Wir haben uns den ersten Abend verabschiedet mit den Worten: "Es macht ja keinen Sinn so ueber die Entfernung" - naja und dann dank Handy und Whatsapp sind wir dann doch in Kontakt geblieben.
Das sind jetzt schon fast 3 Jahre, alle paar Wochen ist sie bei mir und ich bin bei ihr. Richtigen Alltag hatten wir noch nie, aber wir haben uns zusammen gerauft. Irgendwann kam der Gedanke zusammen zu ziehen - worauf ich sagte, willst Du Kinder, weil ich will. Naja, da war dann grosse Unsicherheit - Monate spaeter gab es dann den Knall weil es irgendwie nicht vorwaerts ging.
Wir haben uns getrennt, und ich hab versucht mein Leben irgendwie weiter zu machen. Arbeit, Hund, Ablenkung gibts genug. Bei einem Besuch bei der Familie zurueck in Deutschland haben wir uns dann noch einmal gesehen, sind dann ueber die Wochen wieder ins Gespraech gekommen, sie meinte sie hat viel nachdenken koennen und wuerde so gerne eine Familie mit mir haben.
Die ganzen letzten Monate davor hab ich mir taeglich eingeredet, das es so besser war, weil es waren eh keine Kinder geplant. Jetzt merke ich das sie es wirklich aufrichtig meint und wir haben echt eine Art von Kommunikation und Respekt fuereinander, dass es schon klasse ist. Sie waehre eine super Mutter. Wenn es jetzt darum geht ueber den Umzug zu sprechen, dann merke ich, wie sich innerlich alles zusammenzieht. Das war vor einem Jahr - also vor dem Knall und der Trennung nicht so. Ich habe Angst was wird - in Deutschland habe ich die letzten 10-12 Jahre nur zum Urlaub verbracht, weder habe ich dort jemals gearbeitet, noch komme ich grossartig mit der Mentalitaet klar - vielleicht schon zu lange weg.
Ich hatte diese Aengste vorher nicht, die sind jetzt massiv gekommen. Denke ich habe mich in der Zeit die wir nicht "zusammen" wahren vielleicht emotional zu sehr geloest und finde jetzt den Anschluss nicht mehr?
Wenn ich darueber nachdenke, das wir auseinander sind, dann fuehle ich wirklich, dass sie die Richtige ist. Wenn ich darueber nachdenke, dass wir gemeinsam leben, dann habe ich Angst, dass die Beziehung darunter leidet, dass es so ein komplettes Ungleichgewicht ist (einer zieht zum anderen und gibt alles auf - ist ja nun nicht einfach in eine andere Stadt ziehen, und wenn Kinder da sind ist es ja auch gleich ausser Frage).
Meine Grosse befuerchtung ist, das egal wie ich mich entscheide - ich den Traum mir in einem anderen Land etwas aufzubauen (eigene Firma, Haus, etc.) aufgebe -- oder die Frau die mir unendlich viel bedeutet. Egal wie ich mich entscheide - irgendwie entscheidet man sich gegen etwas, das einen essentiellen Teil ausmacht.
Ich hab keine direkte Frage, bin aber fuer jede Unterhaltung und Denkanstoesse dankbar.
In dem Sinn, liebe Gruesse zurueck in die alte Heimat.