Hey ihr Lieben,
ich versuche mich kurz zu fassen:
ich mache mittlerweile seit 1,5 Jahren eine Therapie und war auch vor etwas mehr als einem Jahr für drei Monate in einer Klinik. Ich war in der Zeit in einer Beziehung. Er hat mich in der Klinik Zeit sehr unterstützt und mir die Kraft gegeben die Therapie durchzuziehen. Allerdings haben wir auch sehr viel gestritten und das hat mich oft von der Therapie abgelenkt und verhindert, dass ich Fortschritte machte. Es war eine On/Off Beziehung und als er sich während des Klinikaufenthalts kurzzeitig trennte, dachte ich, alleine schaffe ich das nicht, ich komme hier nie mehr raus, ich kann nicht mehr kämpfen, ich werde drauf gehen... Vor einem Jahr trennten wir uns dann nochmal für einige Monate in denen ich dann endlich wirklich voran kam, doch dann im Sommer kamen wir wieder zusammen. Ich liebte ihn sehr und wollte daran arbeiten, dass diese Beziehung hält. Doch wir hatten weiterhin sehr viel Streit und ich machte Rückschritte durch diese emotionale Belastung und bekam von ihm oft das Gefühl vermittelt, dass ich das alles mit der Therapie nur geschafft hätte, weil er immer für mich da war. Ich fühlte mich zu schwach es alleine zu schaffen. Mit den Monaten des Streitens schwanden die Gefühle und als wir uns im Dezember trennten war ich eher erleichtert als traurig darüber. Ich machte auch prompt wieder Fortschritte und mir geht es jetzt, drei Monate später, so gut wie seit langem nicht mehr. Endlich geht es voran, langsam bekomme ich mein altes Leben zurück. Ich merkte, dass ich sehr wohl stark genug bin, es "alleine" zu schaffen :-) mit der Unterstützung meiner Freunde und Familie, aber ohne so abhängig von jemandem zu sein oder gemacht zu werden. Mein bester Freund, den ich kurz nach der Entlassung aus der Klinik kennenlernte, war in der ganzen Zeit immer für mich da. Sooft telefonierten wir noch mitten in der Nacht, wenn ich nach einem Streit mit meinem Exfreund total fertig war. Er heiterte mich auf, verstand mich letztlich sogar besser als mein Exfreund. Nach der Trennung im Dezember und dadurch, dass es mir wieder deutlich besser geht, haben mein bester Freund und ich immer mehr miteinander unternommen (Kino, Disco, Festival, spazieren, Film gucken, reden,..) und es ist einfach schön Zeit mit ihm zu verbringen. Letztes Wochenende, hat er mir dann gestanden, dass er mehr für mich empfindet und hat mich damit ziemlich überrumpelt. Ich hatte es zwar schon länger vermutet, aber jetzt habe ich Gewissheit. Ich muss gestehen, dass auch ich mehr für ihn empfinde als bloß Freundschaft, aber ich will es sozusagen "alleine" wieder auf die Beine schaffen. Ich will nicht so abhängig sein, dass ich das Gefühl habe ohne ihn würde ich die Therapie nicht schaffen und somit auch kein normales Leben führen können. Ich will nicht, dass so eine Ungleichheit, er der Mann, der Retter und ich das kleine schutzbedürftige Mädchen, entsteht.. er gibt mir zwar nie das Gefühl, aber durch meinen Ex, bei dem ich immer so empfunden habe, bin ich verunsichert. Bin ich zu schwach, wenn ich mich auf eine Beziehung einlasse? Zu schwach die Therapie alleine zu meistern? Ich hoffe jemand versteht mein Problem und kann mir helfen.... danke im Voraus :-)
Sweetjazz