Ich nutze nun hier die Anonymität,um über meine momentane "Beziehung" zu berichten und mir einen Rat einzuholen.Im Vorfeld will ich erwähnen,dass ich auf jegliche Art von Beschimpfung nicht reagiere,dass es falsch ist,was wir tun,wissen wir selber.
Ich habe seit ziemlich gemau 1,5 Jahren eine Affäire mit einem verheirateten Mann.Sie haben auch ein Kind.Ich kenne seine Frau,habe ihn im Grunde über sie kennengelernt,aber habe solange wir die Affäire haben keinen Kontakt mehr zu ihr.
Anfangs war alles nur ein Spiel,ohne über die Konsequenzen nachzudenken(Ich war auch nicht seine erste Geliebte...),aber daraus wurde Liebe.Das er sich trennt kam immer wieder zum Thema,doch mir war bzw. ist bewusst,dass er es längst getan hätte,wenn er es wirklich vor hätte.
Wir haben uns fast täglich gesehen,er war teilweise ein paar Tage bei mir,offiziel auf Lehrgang und wir waren einmal sogar im Urlaub.
Aber es gab nicht nur schöne Stunden,auch viel Streit,weil wir uns ja nie das geben können,was wir beide eigentlich vom anderen erwarten.Aber obwohl wir uns dem bewußt sind,können wir nicht voneinander los lassen.Mal kämpft er,weil ers nicht aus hält,mal ich.Wir sind auch sehr offen zueinander.Teilweise weiß ich Dinge von ihm,die nicht mal seine Frau weiß,z.B. finanzielle Angelegenheiten.
Jedenfalls ist unsere "Beziehung" alltag geworden mit Freud und Leid...Seine Frau denke ich,weiß von uns,will es aber nicht erwähnen,hat vielleicht auch Angst ihn ganz zu verlieren,so richtig verstehe ich ihr Verhalten nicht....
Und jetzt,warum ich überhaupt schreibe und so verzweifelt bin und mich selber nicht verstehe,sozusagen über Leichen gehe:
Seine Frau hat die Diagnose Brustkrebs,bösartig,ist natürlich am Boden.Stellt die ganze Ehe in Frage,stellt den Sinn des Lebens in Frage,nicht mal das Kind ist Grund zu kämpfen.Er will sie natürlich nicht im Stich lassen.Ich habe eigentlich gedacht,dass diese Diagnose bedeuted,dass er bemerkt,wie wichtig sie doch für ihn ist und das er anfängt mit ihr den Kampf gegen die Krankheit aufzunehmen.Nachdem er mir davon erzählt hat,hab ich ihm gesagt,dass er da sein muss für sie,dass es mit uns vorbei ist,dass er ihr zeigen muss,wie sehr er sie liebt und braucht.Aber er wollte mich nicht gehen lassen.Dann wollte ich als "gute Freundin" wenigstens für ihn da sein,ihn nicht im Stich lassen,er hat sich dann bei mir ausgeweint.
Das ist zwei Monate her.Mittlerweile ist unsere Affäire so wie immer.Ich hätte nie gedavht,dass wir so weit gehen.Er steht ihr bei der Chemo bei,hält im Krankenhaus ihre Hand und abends hält er wieder mich im Arm.
Ich zweifle an meinem eigenen Verstand,habe aber nicht die Kraft ihn loszulassen.Manchmal rede ich mir ein,er steht ihr eher als guter Freund zur Seite und nicht als liebender Ehemann.Aber ich kann mich nicht mehr in seine Lage hineinversetzen.
Von Tag zu Tag halte ich einen Konflikt zwischen meinem Herzen und meinem Verstand ab.Ich habe schließlich ja nichts worauf ich mit ihm aufbauen kann,komme mir manchmal so vor,dass er mich für irgendetwas warm hält.Flüchtet er sich bei mir einfach aus der stressigen Realität?Obwohl wir auch viel über die aktuellen Geschehnisse reden.Allerdings bin ich nur für ihn da,weil mir im gegensatz zu seinen meine Probleme so winzig vorkommen.Hab ich einfach nur ein Mutter Teresa-Syndrom auf Kosten anderer??Und mit welchem hilfreichen Gedanken komme ich von ihm los?Muss ich ihn los lassen?Schließlich kann ich nichts für ihre Erkrankung...
Es wäre schön ein paar Ansichten dazu zu hören.Danke im Vorraus!!!!Ich bezweifel aber trotzdem,dass das überhaupt jemand nachvollziehen kann....