"15 Minuten sind nichts!"
In einer Viertelstunde kann man: duschen, Essen zubereiten, Sex haben, sieben bis acht Vorlesungsfolien vortragen, eine Prüfungsaufgabe erledigen, den Zug verpassen, ein halbes Workout absolvieren, zwei bis vier Kilometer laufen, ... und zu spät kommen.
Ich empfinde Unpünktlichkeit nicht nur als unhöflich, sondern als respektlos dem Anderen (und seiner Zeit) gegenüber. Die meisten Menschen versuchen - mehr oder weniger erfolgreich - sich ihre Zeit einzuteilen und planen dementsprechend ihre Aufgaben, Termine, Erledigungen so, dass sich das Ganze am Ende "rausgeht".
Wenn ich also um 15 Uhr eine Verabredung habe, beende ich pünktlich meine Arbeit, mache mich beizeiten frisch, gehe rechtzeitig los und nehme womöglich auch noch gewissenhaft den früheren Bus, weil der ja im Stau stehen könnte und ich den Anderen nicht warten lassen möchte. Der - im besten Falle - ebenfalls eine Uhr, die Fähigkeit, seine Zeit einzuteilen und die angenehme Haltung besitzt, seine Zeit nicht über meine zu stellen.
Natürlich kann man sich MAL verspäten. Ebenso natürlich ist es dann aber für mich, mindestens Bescheid zu geben - und zwar nicht erst, wenn man zehn Minuten oder länger über der Zeit ist, sondern wenn möglich noch vor, spätestens aber um oder kurz(!) nach der vereinbarten Uhrzeit.
Äh, ja. Lange Rede, kurzer Sinn: ich empfinde eine Viertelstunde Wartezeit ohne irgendeine Meldung des Noch-nicht-Aufgetauchten als Desinteresse und Respektlosigkeit, und würde mir das möglicherweise einmal, aber keinesfalls mehrere Male oder gar regelmäßig bieten lassen.