Selber verabscheute ich es immer, wenn Menschen zu viel Fernseh konsumierten, zu viel Zeit mit ihrem Handy, im Internet verbrachten.
Ich war stolz darauf anders zu sein. Meine Freizeit aktiv gestaltet zu haben in Form von lesen, malen, einfach in der Natur umherzuschlendern. Aktive, lange Gespräche mit meinen Freunden zu führen.
Medienkonsum empfinde ich als passiv. Ich muss aber sagen, dass ich diesem doch schon für meine Verhältnisse extremst verfallen bin.
Ich trage unter der Woche viel Verantwortung, die mich auch oft ohnmächtig fühlen lässt. Kind, großes Anwesen, Job.
Unter der Woche hält sich der Konsum in Grenzen.
Heute aber z.B. mache ich nichts anderes als zwischen Handy, Internet, Fernsehen zu switchen.
Ich gestehe mir das auch mal sehr gerne ein und werde auch heute nicht mehr viel anderes machen. Aber ok ist das eigentlich schon nicht mehr für mich.
Das ganze geht eigentlich schon so drei Jahre so würde ich mal sagen. Die zeitliche Dauer des Konsums hat sich dabei gesteigert und manchmal schaffe ich dann einfach nicht den Absprung dazu den Haushalt zu machen, wichtige Dinge zu erledigen. Gut, wesentliches erledige ich und ich habe soweit alles wichtige im Griff. Aber ich schaffe es an diesen besagten Tagen manchmal gar nicht irgend etwas aktives zu tun.
Ich komme mir einfach nicht gut dabei vor. Mir ist das Leben für derartige lange Berieselungen zu lang. Natürlich genieße ich das alles auch sehr. Mit Leuten über diese Medien in Kontakt zu sein.... Aber mir ist die zeitliche Dauer einfach zu lange geworden und ich möchte bremsen.
Wie schaffe ich es nun nach und nach die Dauer zu verkürzen?
Auch mit whattsapp habe ich mich schon ertappt ständig in Abrufbereitschaft zu sein, ständig direkt zu antworten. Auf Nachrichten zu warten....
Das habe ich schon für mich ganz gut regulieren könnnen.
Ich gucke, antworte einfach nur noch morgens und am Abend.
Und auch das Gefühl, dass mein Handy ständig griffbereit sein musste konnte ich regulieren.
Aber manchmal kommt es dazu, dass alles wieder einbricht. Dann hänge ich wie drogenabhängig vor diesen Medien und zwar Stunden.
All das gehört sicher schon zur Normalität in vielen Haushalten, aber ich für mich möchte das nicht. Ich möchte wacher, aktiver leben. Das ist für mich die Definition dafür.
Ich kenne Leute, die zokken die ganze Nacht und machen sich da gar keine Gedanken. Handy, immer aufm Tisch, auch wenn man sich nur alle zwei Monate mal n paar Stunden sieht.
Ich für mich möchte es nicht: Wie schafft man es das Level zu minimieren?