Ich habe übers Internet, ein klassisches Partnerportal jemanden kennengelernt. Wir haben viel geschrieben. Sehr viel sogar und irgendwie ging uns der Gesprächsstoff nicht aus, wir sind beide 30. Sie ist Staatsanwältin, Beamtin, ein recht hohes Tier, ich bin Betriebswirt in einem Kleinstbetrieb.
Sie ist nett, super unterhaltsam, ich rede gern mit ihr, aber nach dem 3. Treffen merke ich, es dreht sich irgendwie im Kreis. Ihre Lebensvorstellungen sind im Kern so, dass ihr Geld völlig unwichtig ist, das wäre es mir auch, hätte ich so ein Einkommen. Sie lebt in einem Haus, möchte auch dort defintiv nicht weg. Ich arbeite wo anders und kann hier definitiv nicht weg. Ich kann mich im Gegensatz zu ihr ja auch nicht einfach versetzen lassen. Durch die Blume hinweg gab sie mir schon zu verstehen, dass ich zu ihr ziehen müsste, sollte sich Alltag ergeben.
Unsere Hobbys sind Sport, das haben wir gemeinsam. Hmm, ich bin ein Typ, wenn viele Rahmenbedingungen kompliziert und unbequem werden, teuer vor allem auch finanziell, dann finde ich auch meist andere Gefühlskiller. Und wie es so war, hab ich die gefunden.
Nunja, nun sind wir nach dem 3. Treffen so auseinandergegangen, dass ich mich seit 3 Tagen nicht mehr melde. Finde das aber meinerseits nicht korrekt. Wie beende ich das ganze? Soll ich sachlich werden? Dann müsste ich ihr schreiben, dass ich mir allein die viele Fahrerei nicht leisten kann, finanziell es mir nicht leisten kann, ständig sie einzuladen und vieles mehr. Das würde sie nicht verstehen können, aber .... wer wenig verdient, muss pragmatisch denken, da zählt auch der abgekochte Spruch "Wenn man nur will, geht das schon" nicht. Das gilt dann, wenn man nicht will, nicht aber wenn man nicht kann.
Würde sie nicht so weit entfernt wohnen, wären sicherlich auch einfachere Rahmenbedingungen. Hinzu kommt, dass ich bis 18 Uhr arbeite, sie kann von zu hause aus arbeiten, ist aber doch recht bequem bei sich eingerichtet, was bedeutet, dass ich ausschließlich fahre, zahle und weiteres.
Nun bombadiert sie mich mit SMS, E-Mails, was los sei, ob etwas vorgefallen sei, so ganz verdenken kann ich es nicht. Ich glaube, sie hat sich ein wenig verliebt. Ich aber bin eher von der pragmatischen Sorte, die Rahmenbedingungen hatte ich schon 2x und die beiden Beziehungen hielten je 6 Monate und 12 Monate, zerbrachen an der permanenten Distanz, keiner wollte zum anderen Ziehen und ich habe das Gefühl, diese bahnt sich genauso an.
Wieso ich von vornherein mich darauf eingelassen habe? Das weiß ich selbst nicht, vielleicht war mir nicht bewusst, dass ich das schon zweimal hatte.
Ich befürchte, sie wird es nicht verstehen. Wie soll ich vorgehen?