Hi liebe Community,
ich möchte versuchen euch meine Situation mal möglichst neutral darzustellen und euch fragen, ob ich im Recht bin oder ob ich alles falsch sehe und ich möglicherweise selber die Idiotin bin. (Wie mein Freund meint).
Ich bin w,23 und zu meinem Freund (34) ausgewandert.
Wir leben in einem sehr alten, recht maroden Haus, das nicht den deutschen 'Standarts' entspricht. Das Haus hat ein Untergeschoss und ein OG. Wir leben derzeit nur im EG, was aus Küche und Wohn-/Schlafzimmer in einem + kleines Bad und Abstellraum besteht. Oben ist extrem renovierungsbedürftig und im Moment nicht bewohnbar. Seit wir darüber sprachen zusammenzuziehen, ist der Plan oben zu renovieren und auszubauen, um auch dort leben zu können, da ich mehr Platz möchte, einen Rückzugsort für mich selber möchte, wenn seine Freunde z.B. da sind oder auch sonst, usw. Wenn er keine Freundin hätte, hätte er das wahrscheinlich (erstmal) nicht gemacht, sondern hätte sich nur mit dem EG begnügt. Somit kann man sagen, dass oben 'hauptsächlich' gemacht wird, weil ich hergezogen bin. Trotzdem war / ist es unser gemeinsamer Plan und es ist nicht so, dass er das jetzt nur wegen mir macht, sondern das auch selber will und das von Anfang an klar war.
Nun bin ich schwanger und wir brauchen den Platz sowieso. So weit, so gut.
Zuerst hatten wir uns vorgenommen bis Weihnachten '16 eingezogen zu sein, es kamen aber Sachen dazwischen und das hat nicht geklappt. Dann war das nächste angepeilte Ziel Febraur, nun haben wir März und sind immernoch weit davon entfernt und gedenken an Mai, aber auch das sehe ich nicht.
Die Sache ist Folgende: WIr gehen beide Arbeiten (aber nicht Vollzeit) und haben viel zu tun, trotzdem verbringen wir viel Zeit neben der Arbeit mit 'Chillen', schönen Sachen, dem Hund usw. usf. und vertagen das Weitermachen oben dann auf nen anderen Tag oder machen mal so hier und ne dreiviertel Stunde was und das wars dann wieder.... So kommt man natürlich nicht wirklich voran. Ich bin der Meinung, wenn wir bald endlich mal fertig werden wollen, müssten wir schon etwas mehr Antrieb zeigen und einfach mehr oben arbeiten. (Wir machen alles selber und es ist natürlich mehr, als nur mal neu zu streichen. aber jetzt auch nicht unmachbar..).
Wenn ich was in die Richtung zu meinem Freund sage, fühlt er sich sofort unter Druck gesetzt und hat das Gefühl, dass ich nur meine ER müsse mehr machen, nicht WIR.
Hab ihm schon gesagt, dass ich uns beide meine.
Mittlerweile mag ich schon gar nichts mehr sagen, weil es zu Stress führt und wir uns schlimmstenfalls streiten.
Heute z.B.: Ich hab ihn drauf angesprochen wie er sich das alles vorstellt, wann und wie wir das schaffen wollen, zumal ich persönlich gerne vor dem Sommer eingezogen sein würde, weil es auch noch andere kleine Projekte im EG gibt, die ich vor der Geburt des Babys im September gerne gemacht haben würde.
Mein Freund reagiert irgendwie total allergisch wenn ich irgendwas sage, meint ich würde ihm nicht vertrauen, dass er das schafft, an ihm zweifeln (somit seiner Meinung nach auch an der Beziehung).
Ich habe einfach den Eindruck, dass ich mehr die treibende Kraft im Moment bin und jedes Mal anregen muss, dass wir hochgehen und weitermachen. Von ihm kommt nicht viel. Das Gefühl habe ich ihm anscheinend auch durch meine Worte und mein Verhalten vermittelt, da er sagt, ich würde so tun, als ob ich nur ich das will und als ob er das gar nicht wollen würde, was aber nicht so ist, sagt er.
Ich habe zu ihm gesagt, welchen Eindruck soll ich denn sonst haben, wenn er jeden Tag zu seinem Freiwilligendienst geht, von dem er eigentlich im Moment freigestellt ist, jeden Donnerstag einem alten Mann auf seiner Farm hilft, obwohl donenrstags auch mein freier Tag ist und wir da viel zusammen oben schaffen könnten, er lieber oftmals draußen irgendwas anderes arbeitet, als hochzugehen, 'weil das Wetter grad gut ist', .... Das hab ich heute zu ihm gesagt und er nennt mich egoistisch und selbstsüchtig, weil ich kritisiert habe dass er jedem Donnerstag dem alten Mann hilft. Dass es mir halt wichtiger ist selbst weiterzukommen an unserem Projekt, als dem Mann zu helfen.
Nun, ich schwanger und im Moment haben wir nicht die Möglichkeiten räumlich, hier so ein Kind aufzuziehen. Ich habe etwas Druck, weil ich sehe wie unglaublich langsam wir nur vorankommen, und wie die Zeit rennt. WIr sind im Grunde nicht weiter als wir es vor Weihnachten waren. Es kann sein, dass das Baby zu früh kommt, ich will wie gesagt auch noch andere Arbeiten am Haus vor der Geburt gemacht haben und und und. ISt das so unverständlich? Und selbst ohne Baby, unser Plan war es immer oben fertig zu machen um das ganze Haus zum Leben zu haben. Ich muss zugeben, dass ich ungeduldig bin und alles am liebsten sofort hätte, aber ich arbeite selber genauso viel oben mit wie er, kann aber nicht alles alleine machen. Ich bin es auch satt, dass ich ständig sagen muss, gehen wir heute hoch, gehen wir heute hoch und er dann genervt ist. Ich will ihm nicht das GEfühl geben, er sei nicht gut genug, aber ganz ehrlich manchmal denke ich das schon. ...Und mein Vater zu Hause renoviert neben nem Vollzeitjob mal eben komplette Räume zu Hause , nur an den Abenden nach der Arbeit, mit FLiesen und allem...
Ich finde einfach von ihm kommt zu wenig Einsatz und er versucht nicht mich zu verstehen, sondern rastet komplett aus. Nachdem sich die Situation heute wo er mich selbstsüchtig genannnt hat, wieder etwas gelegt hat, habe ich ihn abends gefragt wie er sich dann denn vorstellt mit dem ganzen Prozess, was er denkt, bis wann wir spätestens eingezogen sein sollten usw. (Wollte sehen ob er sagt 'september', weil da ja erst das baby kommt, das wär mir nämlich zu spät). Naja, hochmütig und abwertend sagte er 'du denkst ich rede mit dir?' ich: 'also nicht, oder was.. und wieso nicht?' Er: 'Weil du ne idiotin bist. ne selbstsüchtige idiotin...' und äfft mich nach, obwohl ich das so nie gesagt habe 'WIe kannst du es nur wagen, anderen zu helfen' (--> darauf anspielend, dass ich meinte dass er jeden Donnerstag dem alten Mann hilft, obwohl das auch mein freier Tag ist udn wir da viel schaffen könnten.
Naja, fand ich ziemlich heftig scheiße, ich hab einfach nur ne normale Frage gestellt, wie er es sich denn alles vorstellt und wollte ehrlich seine Meinung hören... Sollte kein Angriff sein. SOviel nochmal dazu, wie soll ich ihm vertrauen, dass er das schon alles macht, wenn er mir nichtmal auf diese Frage antwortet. Er ist auch allgemein jemand mit vielen Träumen, Plänen und redet gern darüber, realisiert aber fast nichts davon.
Nochmal zusammengefasst:
-Ich werde langsam ungeduldig und will weiterkommen und die Zeit rennt nur so, mir macht das innerlich echt Stress
-Ich weiß, dass ich auch selber mehr EInsatz zeigen muss und es nicht alles auf ihn schieben darf, das tu ich meiner Meinung nach aber auch nciht, ich bin meistens diejenige die es anregt weiterzumachen und bin dann natürlich in seinen AUgen die Nervige, die Druck macht
-Er ist offensichtlich in seinem Ego geknickt, und denkt dass ich ihm nichts zutraue, sieht alles als ANgriff auf ihn, dabei sehe ich uns als Team, bin aber derzeit tatsächlich der Meinung, dass er zu wenig macht, kann ihm das nur nicht so deutlich sagen, weil ich ihn nicht verletzen will und er sowieso ausrastet
Wie bewertet ihr die Situation, bin ich die Doofe oder er?
Und wie soll ich weiter damit umgehen??