Diplomfinanzwirt oder doch nur Heiratschwindler
Dezember 2012 /Januar 2013 fuhr ich allein nach Tunesien, nur um zu relaxen und etwas Sonne zu tanken. Zufällig (?) lernte ich gleich zu Beginn meines Urlaubs einen sehr seriösen, sehr großen und sehr gepflegten, äußerst charmanten von seiner Frau getrennten Herrn (über 70 Jahre ) aus Nordrheinwestfalen kennen, der mehrere Wochen dort in dem Hotel wie im Vorjahr, verbrachte. Imponiert hat mir seine Ehrlichkeit (?), da er mir gleich erzählte, er sei ehemals Trinker gewesen und jetzt trocken.
Da ich sehr reiseerfahren bin, kam ich seiner Bitte nach, ihn bei meinen Ausflügen mitzunehmen. Dabei wurde er einmal bei einem Besuch eines Marktes sein Geld gestohlen (angeblich!), seine Scheckkarte funktionierte etwas später nicht und auch weitere Ungereimtheiten, waren zu verzeichnen. Z.B. bezahlte er niemals das Taxi , aber das fiel mir damals gar nicht auf, es waren ja keine großen Beträge.
Seine Liebesbeteuerungen bereits nach den ersten Tagen waren für mich zwar schmeichelhaft, aber ich ging nicht näher darauf ein. Dass er für mich am Abreisetag bereits um 5.00Uhr morgens aufstand, mich überraschte um sich nochmals von mir zu verabschieden und mir seine Liebe zu beteuern, fand ich wirklich ganz reizend.
Heute bin ich der Meinung, dass es für ihn die letzte Gelegenheit war, Geld von mir angeboten zu bekommen. (Tat ich aber nicht!)
Im gesamten jedoch, war er mir sehr sympatisch und einem weiteren Kontakt in Deutschland wäre nichts entgegengestanden, zudem er auch darauf drängte. Ich nehme an dadurch, dass ich in Deutschland konkreter bestimmte Details wissen wollte und er mekte, dass einige seiner Erzählungen mir schon recht spanisch vorkamen. Er beendete den Kontakt ohne jegliche Erklärung abrupt.Legte sogar den Telefonhörer auf, als ich ihn anrief um ihn zu fragen, warum er das Päckchen für seinen Enkel ohne ein Wort zurückschickte, wofür er sich noch zwei Tage zuvor überschwenglich bedankt hatte.
Er hatte mir erzählt, dass er im Vorjahr in Tunesien eine Frau kennengelernt, die er nicht mehr loswurde. Ich vermute, dass er diese im Gegensatz zu mir doch finanziell erleichtern konnte und er hat die Bekanntschaft so unvermittelt abgebrochen wie bei mir und stellt es nun so hin.
Sein unverständliches Verhalten führte nun dazu, dass ich genauer nachforschte und feststellte, dass er vom ersten Tage haarsträubende Lügen erzählt und unheimlich angegeben hatte. Da ich kein weiteres Interesse an ihm hatte/habe, könnte ich die Sache abhaken, aber ich finde, solchen Männern muss das Handwerk gelegt werden. Seine Zielgruppe sind sicher Frauen um die 50 .... aufwärts, bevorzugt Witwen, nicht unvermögend und einigermaßen passabel aussehend. Vielleicht kennen Sie jemanden, der die Bekanntschaft von diesem Herrn gemacht hat. Es braucht derjenigen nicht peinlich zu sein. Wäre ich nicht gebunden gewesen, wäre ich sicher auch seinem Charme verfallen. Letzeres habe ich dem Herrn aber nicht gesagt!
Bin gespannt, ob jemand sich meldet.