Etwas anders aber ähnlich
Hallo!
Zunächst mal, kennst Du das Buch "Wenn Frauen zu sehr lieben?" Ich bin skeptisch solchen Psychobüchern gegenüber, dieses habe ich aber gelesen und es hat mich sehr zum Nachdenken gebracht.
Was Du schreibst ist schlimm. Bei mir und meinem Ex-Freund waren es nicht ganz so krasse Sachen, aber der letzte Satz, den Du geschrieben hast, hat mir aus dem Herzen gesprochen: Wann wird auch mein Herz endlich kapieren... und dass meine Seele aufhören kann zu weinen."
Ich habe meinen Ex-Freund (mit dem ich 2 Jahre zusammen war) kennengelernt, als er noch in einer Beziehung war, die er damals als Wohngemeinschaft bezeichnete. Also dachte ich, naja, dann wird er da bald klare Fronten schaffen. Bis er tatsächlich eine eigene Wohnung hatte, hat es 4 Monate gedauert. Er war währenddessen viel bei mir und hat sich wirklich in mich verliebt, aber es hat trotzdem sauweh getan, ihn immer wieder in die Wohnung zu einer anderen Frau gehen zu lassen und nicht zu wissen, ist da Schluss oder nicht.
Nach einem dreiviertel Jahr bin ich zu ihm gezogen und es war alles super. Es war aber von Anfang an auch so, wie bei Dir, dass er mir das Gefühl gegeben hat, ich seie seine Traumfrau (obwohl er seinen A. trotzdem nicht aus der Wohnung seiner Ex bewegt hat) Fanden meine Freunde und Familie schon damals irgendwie scheiße.
Jedenfalls war dann circa ein Jahr alles super, ich dachte, ich hätte den Mann meines Lebens gefunden, ich war glücklich, er sah super aus, war super freundlich, romantisch, es war super im Bett.
Da ich dachte, dass wir zusammen bleiben, habe ich alles für die Beziehung gegeben. Er hat eine Ausbildung zum Piloten gemacht, bei der ich ihm, so gut es ging den Rücken gestärkt habe: ein wenig finanziell, ich habe das meiste im Haushalt gemacht, auf vieles verzichtet und vieles mit ihm durchgekämpft. Das war für mich auch lange Zeit in Ordnung. Nur irgendwann habe ich gemerkt, dass er noch Zeit hat, anderen zu helfen und Zeit für Freunde hat und mir zu Hause nicht hilft. Bei mir ist es dann auch immer stressiger geworden im Job und ich habe ihm gesagt, dass ich mehr unterstützung brauche und nicht mehr alles alleine machen kann.
Die Unterstützung blieb aus, weil er gesagt hat, er hat soviel anderes zu tun, hat natürlich anderen dann auch noch geholfen.
Der zweite Punkt war dann, dass ich eifersüchtig geworden bin. Eigentlich als Folge des ersten Punktes mit der Unterstützung. Ich konnte mir einfach nicht vorstellen, dass er mich so hängen lässt und es nicht schafft, sich etwas zusammenzureißen und mir zu helfen.
Es gab da eine Freundin in seinem Umfeld, die ich flüchtig kannte, bei der ich ein komisches Gefühl hatte und auf die ich schon länger etwas eifersüchtig war. Das habe ich ihm gleich gesagt, weil sich solche Sachen dann, wenn der Partner etwas rücksichtsvoll ist, oft in Luft auflösen.
Er hat sich aber über die Zeit hinweg nur noch immer inniger mit ihr angefreundet. Dann habe ich in der Zeit, als er so komisch war und mir nicht geholfen hat, mal nachgeschaut im Handy, eigentlich um mich zu beruhigen. Habe aber was von Ihr gefunden, was mich total fertig gemacht hat.
Ich habe mit ihm drüber gesprochen und ihm gesagt, er solle das klarstellen, hat er nicht getan. Er hat mir nur vorgeworfen, dass ich ihm nicht vertraue.
Jetzt habe ich schon so weit ausgeholt. Das Ende der Geschichte war, dass ich bis zum letzten Versucht habe, bei ihm zu bleiben. Da er meine Grenzen nicht geachtet hat, habe ich versucht, es auszuhalten, weil ich ihn über alle Maßen geliebt habe und wohl noch tu.
Ich habe 10 Kilo abgenommen. Er war immer nur lieb und hat aber an den Dingen, die mich verletzt haben, nichts geändert.
Irgendwann konnte ich nicht mehr essen und schlafen und bin weg gegangen, zu meiner Mutter. Ich wollte eigentlich nur ein paar Tage Abstand. Da ist er total durchgedreht, wie ich ihn hocken lassen kann und und und
Da er auch dann wieder nur sich gesehen hat und nicht, wie fertig ich war und warum ich gegangen bin, konnte ich nicht zurück und bin ausgezogen.
Alle meine Leute sagen, sei froh, das war das Richtige, er war nicht gut für Dich.
Aber ich kann nicht loslassen, ich habe immer noch das Gefühl, ich liebe ihn über alles. Manchmal denke ich sogar, ich habe die falsche Entscheidung getroffen und gebe mir für alles die Schuld.
Geht Dir das ähnlich?
Ich meine, eigentlich denke ich schon, dass es kein Mann der Welt wert ist, dass ich mich so aufgebe, dass ich körperlich und seelisch nicht mehr kann. Aber irgendwie ticke ich nicht richtig.
Und auch ich warte darauf, dass mein Herz versteht und meine Seele aufhört zu weinen.
Vielleicht fühlst Du Dich jetzt nicht mehr so allein, aber vielleicht ist meine Geschichte auch zu unterschiedlich von Deiner, meld Dich doch mal wieder.
Alles alles Liebe und viel Kraft!
Cassey3