@himbeeree: Der Thread hieß: Guter Sex oder Sozialer Status wichtiger?
Ohne auf Deinen speziellen Fall einzugehen. In unserer Gesellschaft gibt es (fast) keinen höherqualifizierten Mann, der für die Kindererziehung zuhause bleibt. Dagegen gibt es viele höherqualifizierte Frauen, die zuhause bleiben.
Daher denke ich, dass nach wie vor was im Argen in Bezug auf Frauenbild und Gleichberechtigung liegt. Wir haben knapp 4 Jahre in den USA gelebt. Dort fällt den Männern viel seltener ein Zacken aus der Krone, wenn die Frau die Hauptverdienerin ist.
Hier in Deutschland würden sich viele viel Männer komisch vorkommen. Das Umfeld macht es einem in Deutschland auch nicht leicht: Ich selbst bin stellvertretender ärztliche Direktor an einer Uni-Klinik und hatte mir erlaubt nach meinen ersten Sohn (damals als angehender Oberarzt) die Arbeitszeit vorübergehend zu reduzieren. Regelmäßig war ich der einzige Mann in der Krabbelgruppe, ich habe mir sogar erlaubt auf zwei Tupperparties vorbei zu schauen (natürlich auch als einziger Mann). Und auf dem Aldi-Parkplatz am Vormittag kam ich mir als gefühlt einziger Mann auch komisch vor. Ich hatte häufig das (eingebildete) Gefühl, jede Frau hielte mich für einen Arbeitslosen oder beruflichen Versager. Insofern verstehe ich schon, dass es Männern schwer fällt, sich komplett um Haushalt und Erziehung zu kümmern. Aber wir sollten dahin kommen, dass das Geschlecht hierbei keine Rolle spielt, sondern Qualifikation, Bildung und Einkommen.