Wenn man 20 Jahre lang in einer Bilderbuchfamilie aufgewachsen ist und plötzlich von einer eventuellen Scheidung der Eltern hören muss... gut, wir waren nicht immer Bilderbuch, wir hatten auch unsere Probleme. Teils ich aus frühpubertären Zeiten heraus, teils meine Eltern miteinader. Durch die Behinderung meiner Schwester mussten wir alle immer stark zusammenhalten, es lastete jedoch immer am meisten auf meiner Mutter. Und doch habe ich meine Ideale nach dieser Familie aufgebaut, ich möchte meine Kinder später zu Oma und Opa führen können und behaupten, meine Eltern gehören zu dem beachtlichen Teil der Ehepaare, die ein Leben lang zusammen bleiben. Unsere 180 Quadratmeter, das geteilte Auto, unser Grundstück am Land; alles gehört uns allen, alle Erinnerungen betreffen nicht nur einen Teil der Familie, es sind immer WIR gewesen und das soll doch so bleiben... oder? Was, wenn jetzt doch alles in Scheidung und Trennung endet? Wo soll meine Schwester leben, Ziehe ich dann aus, was ist aus unserem Zusammensein geworden? Meine Eltern getrennt besuchen, wohlmöglich mit neuem Partner an der Seite?
Mir wird schlecht bei diesem Ausmalerein, grauenhaft... Ich weiß, dass es hierbei um das Glück zweier Menschen geht, nicht um meine egoistischen Wertvorstellungen. Aber es tut gerade verdammt weh und ich kann es mit niemandem teilen...
Danke für's lesen.