Manchmal denke ich, ich habs ganz gut im Griff alleine zu sein. Ich gehöre nicht zu der Sorte Single, der sich selbst ständig bemitleidet und sich mit Selbstzweifel quält, weil er allein ist.
Die Fragen von anderen, nach dem "warum", kann ich inzwischen auch einigermaßen locker hin nehmen.
Und trotzdem... Weihnachten und Silvester ist noch immer schlimm und ich werde mich wohl nie daran gewöhnen, an diesen Tagen allein zu sein.
Weihnachten (Heiligabend) feiere ich klassisch, im Kreise der Familie (Bei den Eltern, mit den verheirateten Geschwistern). Ich fahre alleine hin und alleine wieder nach Hause und bloß nicht daran denken, dass die anderen jetzt zu zweit daheim sind und den Abend Revue passieren lassen und noch gemütlich ein Glas Wein zusammen trinken.
Am besten sofort vergessen, dass Heiligabend ist. Erster und zweiter Weihnachtsfeiertag sind nur noch "zwei freie Tage" für mich. Ich verdränge es einfach, dass das noch immer zu Weihnachten dazu gehört.
Der Höhepunkt ist dann Silvester... Man geht mit Freundinnen aus, unterhält sich ganz nett aber Punkt Mitternacht liegen sich auf der Straße hunderte von Paare in den Armen und wünschen sich alles gute. Man selber steht etwas Abseits und schaut demonstrativ in den Himmel, zum Feuerwerk und versucht möglichst jeden melancholischen Gedanken zu verdrängen und sollten doch ein paar Tränen in die Augen steigen, wirds mit viel Scham überspielt.
Am 1. Januar ist dann zum Glück ALLES vorbei und man hat es überlebt und kann wieder Luft holen und hoffen, dass mit dem neuen Jahr dieses mal auch wirklich alles besser wird.