Guten Tag!
Ich habe ein Riesen-Problem, dass mir mittlerweile meine Konzentration raubt...
Ich bin eher rational veranlagt und stehe vor folgendem Problem:
Meine Mutter hat mir vor ca. 10 Jahren mit viel finanziellem Aufwand eine 100qm-Dachgeschoss-Wohnung ausgebaut. Nachdem mein Vater einen schweren Unfall hatte, sollte ich quasi zuhause die Stellung halten. Damals fühlte ich mich auch verantwortlich und habe mich in die Situation hineintreiben lassen. Meine Mutter hatte Spaß daran, mir hochwertige Möbel zu kaufen etc. Meine Freundin hat sich natürlich nie wohlgefühlt, ist auch nicht eingezogen. Mit der Zeit war es sogar so, dass meine Mutter Dekorationssachen kaufte und in "meine" "ihre?" Wohnung stellte.
Für meine Freundin undenkbar, bei mir einzuziehen, zumal es auch noch die typischen Schwiegermutter-Schwiegertöchter-Konflikte gab.
Der Gipfel war, als meine Mutter ohne mein Wissen meine Wohnung putzte, als ich Besuch erwartete und sie das mitbekam. (Ich hatte dazu keine Zeit mehr).
Ich hatte alles ja immer schön laufen lassen und versucht, es allen (meiner Mutter, meiner Freundin etc.) recht zu machen. Da war jedoch Schluss mit lustig: Ich habe alle Dekorationssachen meiner Mutter rausgeschmissen (danach die Wohnung in Bezug auf Deko wirklich leer). Und erst einmal eine Wohnungsabschlusstür vor die Wohnung gebaut (das war beim Bau der Wohnung damals trotz großen Streits nicht durchsetzbar, weil meine Mutter ja "hochrufen können müsste"). Es war, als hätte nicht eine Tür eingebaut, sondern die Berliner Mauer wieder hochgezogen. Übrigens: Das alles, nachdem hier in diesem Forum einige Frauen mich erst einmal darauf hingewiesen haben, dass ich Postition beziehen müsste - vorher hatte ich ja immer versucht, es allen recht zu machen... (das war auch ein Fehler). Wie auch immer, die Privatsphäre war natürlich mit der Tür deutlich besser. Aber mittlerweile sind die Konflikte zwischen meiner Mutter und mir geblieben, sogar verstärkt, da ich mir nun nicht mehr alles bieten lasse.
Meine Freundin möchte nicht einziehen, und meine Mutter möchte auch nicht, das sie einzieht. Und ich möchte es auch nicht, da ich wüsste, dass das hier nicht gut gehen würde.
Also, nachdem ich lange überlegt habe - Ich würde gerne ausziehen. Ist mir auch nicht leicht gefallen, dieser Entschluss. Aber es scheint mir das beste zu sein.
Aber jetzt kommt der Hammer: Ich frage meine Freundin: Kommst du mit? Ja - Also Wohnungen angeschaut. Da wir aber beide lebenslang verwöhnte Blagen sind (beide mittlerweile 30!) (sie wohnt ebenfalls für 250 Euro in zwei Zimmern über den Eltern), müsste es schon eine ordentliche Wohnung sein.
Dann die Erkenntnis: Eigenen Wohnung ist teuer. Nach Ausrechnen aller Nebenkosten bleibt für den jetzigen Lebensstandard kein Geld mehr...
Und: Sie hat keine Probleme zuhause - im Gegenteil. Dort stehen ebenfalls Räume leer, wo man auch eine Wohnung ausbauen könnte.
Aber ich bin doch nicht bekloppt und ziehe von meinen Eltern zu ihren... (Außerdem, das würde meiner Mutter den Rest geben, wir wohnen in einem Dorf... - Das Gerede möchte ich nicht erleben - Sohn lässt pflegebedürftigen Vater und seine Mutter im Stich um schön bequem bei den anderen Eltern einzuziehen....)
Die Eltern meiner Freundin sind natürlich super-traurig - können dann selbst nicht mehr in Urlaub fahren (fehlenden Miete von ihr und der Hund usw....) - sie haben ja auch keinen Stress gehabt. Andersn herum stehen sie uns aber auch nicht im Weg, sie würden den Auszug auch unterstützen.
Kurz um: Meine Freundin kriegt kalte Füße und will nicht mehr ausziehen. Finanziell ist es auch ein Disaster - wir könnten zwar gerade leben, mehr aber auch nicht. Und bei unseren Eltern sind jeweils komplette Wohnungen frei...
Andersherum ist es nicht vorstellbar, zuhause wohnen zu bleiben, wenn nicht alles ein sehr fauler Kompromiss sein soll.
Ohnehin steht die Entscheidung ja mal irgendwann an, dass meine Freundin und ich mal zusammen wohnen wollen...
OK, für einige hier mögen das Luxusprobleme verwöhnter Blagen sein, aber es sind Probleme...
Wie würdet ihr entscheiden???