Hallo,
Also, ich bräuchte mal einen Rat bzw ein paar außenstehende Meinungen:
Ich bin jetzt fast vier Jahre mit meinem Freund zusammen. Aber irgendwie habe ich so ein paar Zweifel. Aber ich fang mal etwas früher an ;)
seit August letzten Jahres mache ich eine Ausbildung zur Bankkauffrau. Sie macht Spaß, ich verdiene gut und ich bin echt zufrieden. Mein Freund ist aber der Meinung, das wäre der totale Spießerjob und interessiert sich auch null dafür, was ich da eigentlich mache. (-> 1ter Knackpunkt)
Im Oktober letzten Jahres ist er dann arbeitslos geworden und hat bis jetzt auch noch keinen Job gefunden. -> 2ter Knackpunkt
Im Oktober hat er wild im Internet gechattet und gecybert (Hat er in den drei Jahren davor schon öfter mal gemacht). -> 3ter Knackpunkt, ich habe einfach den zwang, immer kontrollieren zu müssen, was er im Inernet macht. Ich kann nicht mal irgendwie nach der Arbeit wo anders hin, weil ich immer das Gefühl habe: JETZT macht er es wieder.
Darauf hin bin ich dann zu meiner Mutter gezogen, nach zwei Wochen aber wieder zurück. Ich weiß auch nicht warum, vllt weil ich unsere schöne Wohnung oder unser Haustier vermisst habe, oder weil ich mich alleine gefühlt habe und langeweile hatte (meine Mama war dann verreist und ich hatte Urlaub). Also bin ich wieder zurückgegangen.
Im Dezember hat er mir dann aber einen Antrag gemacht, und ich habe auch Ja gesagt.
Nun, mittlerweile hat er immer noch keinen Job. Ich sag ihm immer, er soll sich bewerben, aber er macht es nicht, spielt die ganze Zeit am PC und kriegt es nicht mal gebacken, den Haushalt zu machen, während ich arbeite. Das bleibt auch noch an mir hängen.
Er meint, er will nur in dem Job, den er gelernt hat, arbeiten und geht keinerlei Kompromisse ein.
Das ich will, dass er einen Job bekommt, das hat nichts mit dem Geld zu tun, aber er ist nun mal schon älter und kann sich so ein riesen Loch im Lebenslauf einfach nicht mehr leisten. Und er vllt gerade mal 2 Jahre Berufserfahrung. Und ich mag einfach so eine faule Lebenseinstellung nicht.
Dann regt es mich immer auf, wenn ich nach Hause komme und er hat NICHTS gemacht im Haushalt. Höchstens mal die Waschmaschine angestellt, das dauert 2 Minuten, aber die Arbeiten, wo es wirklich sauber wird, wie Saugen oder das Bad putzen, das macht er nicht von alleine. Entweder ich muss hundertmal meckern, oder es selber machen.
Er redet auch immer davon, wie er sich unsere Zukunft vorstellt. Er stellt sich das so vor, dass ich nach meiner Ausbildung ja noch 1 Jahr oder so arbeite und dann Kinder bekomme. Aber mittlerweile sage ich mir, dass mir die Ausbildung gar nicht reicht. Und er redet immer davon, wie unser Haus mal später aussieht und welches Auto wir fahren und von Urlaub etc. Aber wie soll das alles werden, wenn er keinen Job hat und null (wirklich 0) Ersparnisse hat?
Ich habe oft auch schon gar kein Bock mehr auf küssen oder Sex, drehe mich dann immer irgendwie weg oder so. Einfach weil ich so genervt bin. Und Das mit dem verlobt sein.. Naja, das erzähle ich auch nicht gerne rum, weil es mir irgendwie auch peinlich ist.
Manchmal überlege ich sogar, ob es nicht ein Fehler war, im Oktober wieder zurück zu gehen. Oder ich tagträume manchmal schon, wie es wohl wäre, wieder alleine zu wohnen und ob ich es hinkriegen würde, Schluss zu machen oder ob ich dann wieder zurückrennen würde...
Im nächsten Moment sage ich mir dann wieder: Du liebst ihn doch eig., oder?
Manchmal glaube ich, dass mich die ganze Beziehung einfach etwas aufhält, das es mich erstens nicht dahin bringt, wo ich es mal haben will und zweitens hält es mich auch auf meiner Arbeit auf. Wenn ich mal ein Seminar habe oder so und viel lernen muss, zeigt er kein Verständnis sondern ist genervt, weil ich keine Zeit für ihn aufbringen kann.
Ich bin total genervt, es kotzt mich momentan die ganze Zeit nur an. Auf der Arbeit gehts mir gut, aber soweit ich zu Hause bin hab ich oft einfach schlechte Laune, vor allem am Wochenende.
Ich meckere dann an jedem Kack rum, am allen, was er so macht und sagt.
Wenn ich ihm das sage, dass mich das belastet, dann sagt er einfach: "Muss es doch gar nicht. Hör doch einfach auf darüber nachzudenken, dass ist doch meine Sache."
Und als ich mal sagte, dass ich irgendwie mal zum Therapeuten wollte, hat er nur gesagt: "Was willst du da denn? das ist doch totaler Humbuck."
Das mit dem Reden und soweiter habe ich mittlerweile aufgegeben, es artete jedesmal in einer handfesten Diskussion aus und führte zu nichts, er hatte einfach nie Einsicht.
Und ist es nach vier Jahren normal, dass wir im Cafe sitzen und nur Brucstückartig reden? Ich habe dann immer so das peinliche Gefühl wie beim ersten date wenn man nicht weiß, was man sagen soll...
Wenn ich mir das im Nachhinein so durchlese, klingt es ja so, als wäre alles sowieso schon sinnlos und gescheitert.
Aber irgendwie hält mich irgendwas davon ab, etwas zu ändern, in welcher Weise auch immer.
Man muss dazu natürlich noch sagen, dass wir auch unsere schönen Augenblicke haben, in denen wir zusammen lachen usw. , aber die weniger schönen Sachen belasten mich zunehmend.