Am 6. März habe ich mich von meinem Ex getrennt.
Überraschenderweise habe ich ihm kein bisschen nachgetrauert, was er macht, war mir egal. Wir hatten nicht einmal Kontakt und das war gut so. Er hat mich, kurzgesagt, nicht mehr interessiert. Schon 3 Tage nach der Trennung habe ich einen alten Kumpel getroffen (zufällig), den ich schon seit Ewigkeiten kannte und ich ihn immer süß fand, nur das Problem war, dass ich mich früher nie getraut habe, ihn nach einem Date zu fragen, weil ich immer dachte, ich wäre nicht sein Typ. Nunja, der Abend hat das Gegenteil bewiesen: Wir küssten uns und für mich war das mehr als wunderschön.
Wir trafen uns dann im Schnitt alle 2 Tage und es lief auch schon mehr als nur küssen, was ich einerseits total schön fand, andererseits mache ich mir im Moment Sorgen, ob das nicht alles viel zu schnell ging? Normalerweise war ich der Typ, der den Ex-Freunden ne Ewigkeit hinterergetrauert hat und so schnell keinen anderen an sich rangelassen hat, aber diesmal ist es ganz anders...
Am Samstag war ich mit diesem "Kumpel" weg und er hat mir seine Gefühle gebeichtet: Er hatte sich in mich verliebt!
Und ich glaube, bei mir ist es nicht anders, denn ich vermisse ihn, wenn ich ihn mal nicht sehe oder wir nicht telefonieren können. Ich denke ständig an ihn, höre Liebeslieder und sehe mir dabei unsere gemeinsamen Fotos an.
Am Sonntag haben wir darüber geredet und ich habe gesagt, ich kann im Moment nicht auf eine neue Beziehung einlassen, möchte ihn aber auch nicht nur als "Kumpel" haben, also haben wir uns für eine offene Beziehung entschieden.
Und da beginnt mein Problem auch schon:
Ich möchte ihn immer bei mir haben, will, dass er immer erreichbar ist für mich, will ihn am liebsten so oft es geht sehen. Nein, das habe ich ihm nicht so gesagt, ich will ihn ja nicht einengen und ich habe eigentlich auch keinen Anspruch darauf.
Es macht mich krank, wenn ich denke, er könnte sich noch mit einer anderen treffen. Es tut mir so weh, wenn er sich mal längere Zeit nicht meldet und ich mir ständig Sorgen mache.
ABER:
Ich kann keine Beziehung eingehen. Und ich meine nicht nur im Moment, sondern auch sonst. Mir ist aufgefallen, dass ich nicht in der
Lage bin, eine "nomale" Beziehung zu führen. Ich bin ein echt komplizierter Mensch. Ich habe noch nie eine Beziehung gehabt, von der ich sagen könnte, dass alles gepasst hat, sonst wäre ich ja noch in dieser Beziehung. Hab mich auch in wirkich keiner Beziehung richtig wohl gefühlt. Ich glaube, ich bin unfähig, Nähe zuzulassen. Sowohl körperliche als auch emotionale Nähe.
Und wenn ich daran denke, dass es "eigentlich" viel gemütlicher ist, single zu sein, kann ich trotzdem nicht zufrieden sein.
Ich glaube, ich kann nicht gut alleine sein. Ich brauche jemanden um mich, der mich liebt. Aber wenn sich so einer gefunden hat, dann möchte ich am liebsten flüchten. Ich habe Angst, dass man mich kennenlernt, so, wie ich wirklich bin. Mit all meinen Stärken und Schwächen. Ich habe viele meiner Exfreunde früher angelogen, was meine Person betrifft oder ihnen wichtige Dinge verheimlicht. Warum? Ich hatte Angst, es könnte ihnen nicht gefallen und im Inneren wollte ich nicht, dass man mich "wirklich" kennt.
Ich kann sagen, mich kennt in Wirklichkeit niemand.
Gut, zurück zum Thema:
Ich habe diesen "Kumpel" sehr, sehr gern und ich habe ihm auch gesagt, dass ich Gefühle für ihn habe. Unter Tränen, weil ich einerseits nicht wollte, dass er es weiß, andererseits weil ich es nicht ausgehalten habe, es vor ihm zu verschweigen.
Und jetzt weiß ich nicht was ich machen soll...
Ich kann einerseits keine feste Beziehung eingehen, weil ich glaube, dass ich Angst vor einer neuen Enttäuschung habe und weil ich diese körperliche und emotionale Nähe nicht zulassen kann, aber andererseits will ich ihn für mich alleine. Ich habe ihn mehr als nur gern. Was soll ich machen? Bin ich gestört?