Hallo.
Mir brennt seit ein paar Tagen eine Frage unter den Nägeln. Was meint ihr: Woran liegt es, dass sich so viele Paare so schnell trennen?
Ich persönlich habe das Gefühl, das heutzutage viele Beziehungen sehr kurz sind und man ziemlich schnell den Entschluss fasst, sich zu trennen und sein Glück woanders zu suchen. Dann denke ich mir, wenn mal sich einmal für einen Partner entschieden hat, sollte man doch nicht so schnell aufgeben. (Ich möchte aber auch betonen, dass ich sehr gut verstehen kann, dass in manchen Situationen einfach ganz klar ein Schlussstrich gezogen werden muss/kann, egal wie lange die Beziehung nun schon dauert, beispielsweise nach Betrug oder häuslicher Gewalt etc. Diese Fälle würde ich jetzt mal ausklammern.) Ich denke eher so an Paare, die sich kennen lernen, lieben lernen und nach ein paar Monaten/Jahren meinen, jetzt sei die Luft raus und das habe keinen Sinn mehr und Schluss.
Liegt es vielleicht daran, dass man heutzutage nicht mehr so sehr voneinander abhängig ist (finanziell, etc.), dass man den Schritt eher wagt als früher?
Oder ist man heute einfach bloß faul und bequem und gibt sofort auf, wenns mal nicht läuft, weil man ja weiß, dass es noch soooo viele andere gibt, mit denen es klappen könnte. Liegt es an der stressigeren Zeit, an der Finanzkriese, am Job? Will man sich nicht mehr für immer festlegen? Oder liegt es vielleicht daran, dass man überall mit hundertmillionen Angeboten und Möglichkeiten überschüttet wird, und gar nicht mehr weiß, wofür man sich entscheiden soll, sodass man das Erstbeste nimmt? Kann es sein, dass das heute gar nicht mehr wirklich Liebe ist, was manche zusammenbringt und zusammenhält, sondern bloß das Gefühl, einen Partner haben zu wollen, um nicht allein sein zu müssen. Und nach ein paar Monaten ist es dann eben ausgelatscht und langweilig. Verwechselt man das heute zu schnell mit Verliebtsein, wenn man jemanden nett und hübsch findet und steigert sich dann in was rein, was gar nicht funktionieren kann?
Oder ist man vielleicht heute sogar ehrlicher als vor 50 Jahren, als man eben zusammen blieb, wenn man sich mal gefunden hatte, egal obs nach vielen Jahren noch toll war oder nicht? Soll das vielleicht gar nicht sein, dass man die eine richtig lange Beziehung findet, sondern lieber viele kurze, die in dem Moment eben passen?
Es bin schon länger in diesem Forum, lese ziemlich viele Beiträge, antworte auch manchmal selber. Generell finde ich viele Denkanstöße hier sehr interessant und hoffe deshalb auch, dass es hier zu spannenden Meinungsaustäuschen kommt.
Außerdem würde mich noch interessieren, welches Geheimnis Paare haben, die auch in der heutigen Zeit noch lange Zeit zusammen sind, also mehrere Jahre oder Jahrzehnte (oder vielleicht sogar für immer?). Es kommt ja bestimmt in jeder Beziehung mal der Punkt, wo man keinen Bock mehr hat. Was hat euch dazu bewegt, zu bleiben und zu kämpfen? Und was würdet ihr denen raten, die an so einem Punkt angekommen sind?
Vielen Dank!